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Julia Hamm führt die Kandidatenliste der Bensheimer SPD an

Bei der Jahreshauptversammlung wurde über den 45 Personen zählenden Wahlvorschlag für die Kommunalwahl abgestimmt.

Von 
Jeanette Spielmann
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Die Kandidatinnen und Kanditaten auf den Plätzen 1 bis 10 des SPD-Wahlvorschlags für die Kommunalwahl. Angeführt wird die Liste von Julia Hamm (5.v.r.). © SPD

Bensheim. Jünger und weiblich geht die SPD Bensheim in den Kommunalwahlkampf. Bei der Mitgliederversammlung des Bensheimer Ortsvereins verdeutlichte die mit lediglich einer Gegenstimme verabschiedete Kandidatenliste für die nächste Stadtverordnetenversammlung den Generationswechsel in der Partei. Ganz bewusst hatte sich Jürgen Kaltwasser, der seit vielen Jahren an der Spitze der Bensheimer SPD und weiterer sozialdemokratischer Gremien steht, auf einen hinteren Platz auf der Liste gesetzt und den Spitzenplatz Julia Hamm überlassen. Sie führt bereits seit über zwei Jahren in einer Doppelspitze mit Kaltwasser die Bensheimer SPD.

Kaltwasser begründete das vor der Versammlung im Bürgerhaus Kronepark nicht nur mit seinem Alter, sondern auch mit der Kompetenz, Teamfähigkeit und dem Fleiß von Julia Hamm, die er in den vergangenen Jahren kennengelernt habe.

Neben der Verabschiedung des 45 Personen zählenden Wahlvorschlags und des von Julia Hamm vorgestellten Wahlprogramms stand bei der Mitgliederversammlung insbesondere der Gastbeitrag der hessischen Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, Heike Hofmann aus Weiterstadt im Mittelpunkt. Mit ihren Ausführungen „streichelte sie die sozialdemokratische Seele“, wie Jürgen Kaltwasser betonte, aber für Rolf Schulz aus Auerbach rief sie auch Fragen hervor. Denn die SPD steht derzeit in der Gunst der Wählerschaft nicht da, wo sie sein will. Warum das so ist, würde Schulz gerne einmal in der Partei diskutieren.

Heinz-Jürgen Schocke, der sich den Ehrenplatz an letzter Position des Wahlvorschlags gesichert hat, zeigte sich besonders über die „zwei dynamischen Genossinnen“ auf den vorderen Plätzen erfreut. Das galt neben Julia Hamm vor allem Adriana Filippone auf Platz drei. Sie hatte in ihrer Bemerkung zum Wahlprogramm vor allem ihre Schwerpunktthemen Innenstadt und Kultur angesprochen, wobei Letzteres bei Sparmaßnahmen gerne als erstes angegriffen werde. Gleichzeitig ist ihr wichtig, die richtige Tonalität zu treffen und keine falschen Versprechen zu geben, die nicht zu halten sind. Auch wolle sie nicht mehr hören, dass etwas nicht geht. Stattdessen sollte gefragt werden, wie man das schaffen kann.

Bezüglich der Innenstadt muss es für Adriana Filippone dort „wimmeln“ und dabei spiele auch Kultur eine große Rolle. Dabei gebe es große Herausforderungen, auch wegen gestiegener Sicherheitsanforderungen, aber „schlechte Zeiten und schlechte Laune sind eine ganz schlechte Kombi“, versprach sie, dass der oder die künftige Bürgermeisterin „mit der SPD keinen Spaß haben wird“.

Aktuell hat die SPD in der Bensheimer Stadtverordnetenversammlung sieben von insgesamt 45 Sitzen inne. Würde das Wahlergebnis im kommenden März wieder die gleiche Sitzverteilung ergeben und auch die Reihenfolge des Wahlvorschlags bestätigen – was durch die Möglichkeit des Kumulierens und Panaschierens nicht so sein muss – wären mit Michael Sydow, Werner Bauer und Thorsten Schrader drei aktuelle Stadtverordnete nicht mehr im Parlament.

Auf der von Julia Hamm angeführten Kandidatenliste folgen auf den ersten zehn Plätzen Heiko Moritz, Adriana Filippone, Ralph Stühling, Miriam Triefenbach, Jürgen Kaltwaser, Eva Middleton, Michael Sydow, Brigitte Wagenknecht und Arno Klein.

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In dem von Julia Hamm vorgestellten Wahlprogramm der SPD steckt ein klares Bekenntnis zum Ehrenamt und den Vereinen, zu bezahlbarem Wohnraum, zur Innenstadt, zur Kultur, zur Wirtschaftsförderung durch den Ausbau von Stubenwald III. Bezüglich des städtischen Haushaltes wird das Festhalten am Konnexitätsprinzip (wer bestellt, soll auch bezahlen) gefordert. Auch dürfte kein Fördertopf ungenutzt bleiben.

Aus der Mitgliederversammlung gab es zusätzliche Anregungen. So wurde das vor Jahren diskutierte Freizeitkonzept Taunusanlage für die Jugend vermisst, das laut Kaltwasser erst verschleppt und dann mit dem Einbruch der Gewerbesteuer gestorben sei.

Der frühere ehrenamtliche Stadtrat Norbert Bauer machte auf zwei Themen aufmerksam, die im Auge behalten werden sollten: Die möglichst frühzeitige Anmeldung von Wünschen für den Regionalplan und den seit Jahren geforderten zum Teil zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Bensheim-Worms.

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