Sommerprogramm

SPD Bensheim unterstützt Sporthallen-Neubau

Von 
Jeanette Spielmann
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Die SPD-Fraktion traf sich mit TSV-Präsident Günther Kuch am Berliner Ring, wo zwei neue Sporthallen gebaut werden sollen. © Neu

Bensheim. Die TSV Rot-Weiß Auerbach ist nicht nur der größte Sportverein im Kreis Bergstraße, sie ist auch hinsichtlich der Bereitstellung von Sportstätten das sportliche Gesicht der Stadt Bensheim. In ihren 15 Abteilungen hat die TSV entsprechend den Altersklassen über 280 verschiedene Sportangebote und verfügt über ein umfangreiches Immobilien-Portfolio mit drei vereinseigenen Sporthallen, dem Sport- und Bildungszentrum und dem Fußball-Jugendzentrum.

Mit diesem Angebot ist der Verein außerdem wichtiger Partner des Kreises für den Schulsport und für die Trainingsmöglichkeiten anderer Bensheimer Sportvereine.

Kreis hat großen Bedarf

Aber es reicht nicht aus. Denn Bensheim ist eine wachsende Stadt mit expandierenden Kindertagesstätten und Schulen und zunehmendem Bedarf an Sportstätten. Nicht nur der TSV fehlen Trainingsstunden – insgesamt 98 für die Abteilungen Hockey, Handball, Volleyball und Cheerleader –, auch der Kreis habe aktuell einen Bedarf von vier Hallen in Bensheim, so TSV-Präsident Günther Kuch.

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Im Seminarraum des Sport- und Bildungszentrums hatte er die SPD-Fraktion zu Gast, die sich auf Einladung des Vereins über das neueste Projekt des Vereins informieren wollte. In direkter Nachbarschaft an die neu gebaute Kindertagesstätte am Berliner Ring plant die TSV den Bau einer Dreifelder-Halle und einer spezifischen Cheerleader-Halle. Für den bauerfahrenen Präsidenten dennoch ein Bauprojekt mit Premierencharakter, denn erstmals will die TSV nicht allein, sondern gemeinsam mit der SSG Bensheim bauen und vertritt damit die Interessen von rund 6000 Mitgliedern.

Zusätzlich hat sich Kuch auch einen Baufachmann mit ins Boot geholt, denn Karl-Martin Schuhmann ist nicht nur stellvertretender Vorsitzender der SSG, sondern auch Teil der Geschäftsleitung der WSW Baubetreuung.

Vor den näheren Erläuterungen des Projektes im Bildungszentrum hatte sich der TSV-Präsident mit den Kommunalpolitikern der SPD am vorgesehenen Standort getroffen und war auch auf die inzwischen geäußerten Kritikpunkte eingegangen. Dazu gehören zwei Kastanienbäume, deren Erhalt gefordert wird. Auch wenn diese Bäume schon sehr alt und vermutlich in spätestens 20 Jahren am Ende sind, so Kuch, sei das kein Problem. In den aktuellen Planentwürfen sind beide Bäume berücksichtigt und Teil einer entlang der Dammstraße vorgesehenen neu gepflanzten Allee.

Lange Suche nach Standort

Fünf Jahre lang, so Kuch, habe die TSV nach einem Standort für eine Halle gesucht. Mit dem Bau des neuen Kindergartens sei dem Verein dann das Grundstück vom Eigentümer zur Pacht angeboten worden. Das 8000 Quadratmeter große Areal ist zu zwei Drittel im Privatbesitz und wird aktuell landwirtschaftlich für den Maisanbau genutzt. Ein Drittel der Fläche ist in städtischem Besitz.

Bei der Schaffung des Baurechts für dieses Grundstück gibt es noch offene Fragen. So ist die Frage der Ausgleichsfläche noch nicht gänzlich gelöst, denn das dafür vorgesehene 11790 Quadratmeter große Gelände an der Westtangente ist in Privatbesitz.

Aktuellen Charakter hat ein anderes Problem, denn das Gebiet sei wie der gesamte Bereich der Kappesgärten als Hochwassergebiet eingestuft, womit sich die Frage des Versicherungsschutzes stelle. Zwar gehe der Verein auch aktuell mit den bereits investierten Planungskosten ins Risiko, wie Karl-Martin Schuhmann verdeutlichte, aber ein nicht versichertes Millionenprojekt, das überflutet werde, würde dann für beide Vereine das Aus bedeuten.

Geplant wird derzeit mit zwei dicht hintereinanderstehenden Turnhallen auf der Ostseite des Grundstücks. Die Gebäude wurden etwas nach hinten gerückt, um entlang der Dammstraße Platz für die Allee zu lassen. Wie beim benachbarten Kindergarten ist auch hier eine Pfahlgründung erforderlich. Auch liegt der Baugrund zwei Meter unter dem Niveau der Dammstraße, so dass die 9,50 Meter hohen Gebäude deutlich niedriger erscheinen würden. Beide Hallendächer sollen begrünt und mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet werden.

Die erforderlichen Parkplätze sind an der Straßenseite angeordnet, außerdem soll von hier aus über eine Treppe ein Zugang zum Kindergarten ermöglicht werden. So können Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen, hier parken und ihre Kinder abseits der Straße sicher zum Kindergarten bringen. Auch für die Anwohner der Philipp-Zimmermann-Straße könne das von Vorteil sein.

Skater-Anlage weiteres Thema

Das sahen auch die SPD-Mitglieder so, die dem TSV-Projekt generell positiv gegenüberstehen. So versicherte Werner Bauer dem Verein die Unterstützung der SPD zu. Die Fraktion werde ihren Beitrag dazu leisten, damit dieses Projekt „zum Wohl der Stadt“ realisiert werden könne.

Auf dem Weg ins Bildungszentrum wurde auch die Skateranlage angesprochen, die aktuell in den Gremien diskutiert wird. Hier geht es um die Frage, ob die Anlage am Standort für etwa 3000 Euro saniert oder an einem anderen Standort neu gebaut werde. Das wäre allerdings mit rund 50 000 Euro für die Anlage und zusätzlichen Kosten für ein Grundstück allerdings deutlich teurer.

Auch hier hatte TSV-Präsident Günther Kuch einen interessanten Vorschlag. Er verwies auf einen Alternativ-Standort im Weiherhausstadion. Platz wäre hinter der AKG-Halle im südlichen Stadionbereich. Dadurch würde am jetzigen Standort der Anlage dringend benötigter zusätzlicher Parkraum geschaffen werden.

Ein Standort im Bereich der Taunusanlage, wie von Walther Fitz vorgeschlagen, wurde von Kuch aus Erfahrung wegen der nicht unerheblichen Geräuschkulisse durch die Skater skeptisch gesehen. Für Ralph Stühling stellte sich hier auch die Frage des Bedarfs und empfahl eine Nutzerbefragung.

Angesprochen wurde bei der Ortsbegehung auch der relativ dicht bewachsene Winkelbach. Vor allem ein Baum im Einlauf der Brücke wird als potenzielle Gefahrensituation im Hochwasserfall gesehen.

Freie Autorin

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