Arbeitswelt

Arbeitsmarkt: So kommt man durch Soft Skills zum Erfolg

Bei einem Online-Vortrag des Frauenbüros sprach Referentin Maren Somers über die wichtigen sogenannten Soft Skills.

Von 
Eva Bambach-Horst
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Im Berufsleben sind sogenannte Soft Skills - wie beispielsweise Teamgeist - enorm wichtig. In einem Online-Vortrag des Bensheimer Frauenbüros wurde das Thema erörtert. Symbolbild: dpa/Christin Klose © picture alliance/dpa/dpa-tmn

Bensheim. Als erste Online-Veranstaltung des Jahres hatte Marion Vatter, externe Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bensheim, zu dem Vortrag „Soft Skills: durch weiche Kompetenzen zum Erfolg“ eingeladen, organisiert in der bewährten Kooperation mit dem „Büro F“, dem Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e.V. in Wiesbaden. Referentin war Maren Somers, die hauptberuflich als Flugbegleiterin arbeitet, im Nebenberuf aber Personal und Business Coachings anbietet, unter anderem als Sparringspartner für Führungskräfte und in der Trennungsberatung.

In ihrer anderthalb Stunden dauernden Bildschirm-Präsentation stellte die Referentin den 18 Teilnehmerinnen den Begriff der Soft Skills als Ergänzung zu den so genannten Hard Skills vor. Während letztere in Form von Bildungsabschlüssen und Zeugnissen messbar und bewertbar seien, sei die Qualität der in der Interaktion mit anderen wichtigen Soft Skills weitaus schwerer zu definieren. Maren Somers unterschied bei den Soft Skills mit den personalen, den sozialen und den methodischen drei Kompetenzfelder, die sich häufig auch überschnitten.

Als personale Kompetenzen bezeichnete sie angeborene oder erlernte Eigenschaften wie Belastbarkeit, Eigeninitiative oder die heute immer wichtiger werdende Flexibilität. Dazu gehöre auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion und ein Gefühl für den eigenen Wert. Unter die sozialen Kompetenzen zählte sie unter anderem Menschenkenntnis, Kritik- und Konfliktfähigkeit, aber auch Einfühlungsvermögen. In der Arbeitswelt sei je nach Berufsfeld oft ein unterschiedliches Maß dieser Kompetenzen erforderlich. Wer im Kundenservice arbeite und häufig Beschwerden entgegennehmen müsse, könne durch zu viel Empathie Probleme bekommen – ein Grund zu lernen, wie man sich abgrenzen kann.

So sei es generell sinnvoll, sich Hilfe zu holen oder Lernangebote in Anspruch zu nehmen, wenn man sich bestimmter Defizite bewusst werde, etwa auch im Bereich der methodischen Kompetenzen, zu denen sie neben vielen anderen Organisationstalent, eine strukturierte Arbeitsweise oder Auftritts- und Präsentationskompetenz zählte. Je nach Position – ob man etwa eine Führungskraft sei oder in einem Care-Beruf im Team arbeite – seien bestimmte Kompetenzen mehr oder weniger wichtig, sagte die Referentin. Auch fachliche Inkompetenz könne durchaus durch soziale Skills ausgeglichen werden – und umgekehrt.

Was die Wahrnehmung der Soft Skills betreffe, habe es in der Berufswelt einen Wandel gegeben: Auf der Arbeitnehmerseite gebe es mehr Selbstbewusstsein und Mut zu Forderungen. Und in Hinblick auf Führungskräfte habe eine Umfrage ergeben, dass 53 Prozent der männlichen Millennials Bescheidenheit für die wichtigste Eigenschaft eines Vorgesetzten hielten.

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Zu den wichtigsten Führungskompetenzen zählte Maren Somers „Inspirierendes Vorbild sein“, „Sicherheit und Orientierung bieten“, „Eigenverantwortung fördern“, „Empathisch und klar kommunizieren“ sowie eine „Fehlerfreundliche Haltung und Kritikfähigkeit“. Dazu führte die Referentin ein Beispiel aus dem Luftverkehr an: Früher seien Mitarbeiter der Fluglinien hart zur Rede gestellt worden, wenn sie einen sicherheitsrelevanten Fehler gemacht hatten. Daraus resultierte eine angstbesetzte Arbeitsatmosphäre, die letztlich zu weiteren Fehlern führte. Heute versuche man in solchen Fällen, in den Mitarbeitenden das Vertrauen zu wecken, dass man aus den Fehlern lernen könne, und ihnen gegebenenfalls entsprechende Unterstützung und die Chance zu geben, sich weiter zu entwickeln.

Doch auf welchen Wegen könne man seine Soft Skills weiterentwickeln? Hier verwies die Referentin unter anderem auf Angebote der Volkshochschulen, auf die Möglichkeit von Bildungsurlauben und auf Plattformen wie LinkedIn Learning und sprach eine Empfehlung für individuelle Coachings aus. Ihr Schlusssatz lautete: „Finde die Balance zwischen Hard und Soft Skills, um erfolgreich zu sein“.

Freie Autorin Ich bin als freie Redakteurin im Bereich Kultur und Geschichte unterwegs. Nachdem ich einst Kunstgeschichte und Philosophie studiert habe, war ich lang als Bildredakteurin und Autorin im Sachbuchsektor tätig. Derzeit arbeite ich zunehmend in der digitalen Welt, begeistere mich aber nach wie vor für das lokale Kulturleben und schreibe gern darüber. Viel Spaß macht mir auch mein Blog auf dem Portal von Spektrum der Wissenschaft.

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