Nabu Bensheim/Zwingenberg

Sensenkurs beim Nabu Bensheim

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red
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Der Ortsverein des Nabu bietet einen Sensenkurs an. © Eck

Bensheim. Extensiv genutzte Wiesen, oft Streuobstwiesen, bieten beste Voraussetzungen für eine abwechslungsreiche Flora und Fauna. Die Kulturlandschaften vergangener Zeiten haben einen guten Beitrag zur Biodiversität geleistet. Solche, aus der Vergangenheit rührende Landschaftsbilder sind bis heute im Bewusstsein vieler Menschen verankert, als romantische Bilder einer heilen Umwelt.

Die heute praktizierte industrielle Landwirtschaft hat das Bild der Kulturlandschaft sehr verändert, schreibt der Nabu Bensheim/Zwingenberg. Flurbereinigungen haben bis zum Ausgang des 20. Jahrhunderts landwirtschaftliche Flächen nach ökonomischen Gesichtspunkten neu geordnet und große Flächen mit Monokulturen geschaffen. Feldholzinseln, kleinteilige Anbauflächen seien rar geworden. Selbst von den vielbesprochenen Blühstreifen an den Feldrändern sei kaum etwas zu sehen.

Der Preis ist der Niedergang der Artenvielfalt, sprich Biodiversität. Mit dem „Maschinenzeitalter“ hat sich der Mensch von den ursprünglichen körperlichen Tätigkeiten, auch in der Landwirtschaft „entlastet“. Einerseits fällt damit schwere, ungesunde körperlicher Arbeit weg. Andererseits bringen wiederrum mangelnde körperlicher Bewegung Zivilisationskrankheiten mit sich, und was oft nicht genannt wird, eine Entfremdung oder Distanzierung des Menschen von der Natur.

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Der Nabu und andere Umweltverbände wollen dabei nicht zusehen, sondern seien aktiv darin, Teile einer funktionierenden Natur und Umwelt über die Zeit zu retten, „bis, hoffentlich noch rechtzeitig, Maßnahmen greifen“.

Mit dem Kauf von Grundstücken zum Beispiel zur Anlage von Streuobstwiesen, Vernässungsflächen oder ökologisch bewirtschafteter Wiesen leistet der Nabu einen wichtigen Beitrag. In diesem Zusammenhang kommt der Umgang mit der Sense ins Spiel, ohne dass damit gemeint sein sollte, in eine Bewirtschaftungsweise des 18. oder 19. Jahrhunderts zurückkehren zu wollen.

Das Erlernen des Umgangs mit der aus dem Blickfeld geratenen Sense biete einerseits die Möglichkeit, das alte Handwerk ein Stück weit wieder zu erlernen und anderseits zu erleben, wie effektiv der richtige Umgang mit einer richtig eingestellten und geschärften Sense ist – und welche Flächen ohne Motorlärm und Benzingeruch exakt gemäht werden können. „Wir tun damit etwas für die Natur, unseren Zugang zur Natur, unsere Gesundheit und ein Gemeinschaftsgefühl“, schreibt der Stadtverband.

Der Sensenkurs findet am Samstag, 15. Oktober, von 9 bis 17 Uhr auf einer Streuobstwiese in Bensheim statt. Es geht dabei um die Mähtechnik mit einer richtig eingestellten Sense und Schärf- sowie Dengeltechniken. Das Material sowie eine warme Mahlzeit werden gestellt. Die Kostenbeteiligung beträgt 40 Euro.

Wer Interesse hat, kann sich anmelden beim Vorsitzenden des Nabu Bensheim/Zwingenberg, Werner Eck, Mail werner.eck@nabu-bensheim.de, oder über die Internetseite https://www.nabu-bensheim.de/. Dort gibt es weitere Informationen. red

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