Kur- und Verkehrsverein

Rundgang durch das Auerbacher Villenviertel

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kn
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Der Kur- und Verkehrsverein Auerbach hatte zu einem weiteren Rundgang durch den Stadtteil eingeladen. © Verein

Auerbach. Ausgangspunkt des zwölften Themenrundgangs des Kur- und Verkehrsvereins unter Leitung von Ralph Stühling war die Ecke Darmstädter Straße/Otto-Beck-Straße. Die beiden dominanten Gebäude mit den Hausnummern Darmstädter Straße 198 und 200 aus den Jahren 1965 und 1967 verkörpern deutlich den Baustil der 60er Jahre.

Viele Teilnehmer konnten sich noch gut an das damalige jugoslawische Restaurant Split in der 198 oder das Dach Café und Disco in der 200 erinnern. In diesem Haus war auch Haushaltswaren Kopp über viele Jahre ein wichtiger und heute sehr vermisster Versorger. Gegenüber war die Gaststätte „Zum Löwen“ mit Kegelbahn, Billardraum und einem von mächtigen Kastanien beschatteten Biergarten. Einen Blick warf man dann auf den Bereich der Siegfried-Lenz-Straße, der zuvor ein reines Gewerbegebiet war.

Über die Franz-Schubert-Straße erreichte man, vorbei an der 1982 geschaffenen Parkanlage, den Schlossplatz. Dieser diente in der Nachkriegszeit als Festplatz für die Kerb mit Reitschul-Karussell, Schiffschaukel und diversen Buden. Dort erklärte Stühling die besondere Geschichte des von Steinmetz Hans-Helmut Friedl geschaffenen Brunnens, dessen Zustand leider einer dringenden Renovierung in nächster Zeit bedarf. Gegenüber befindet sich heute die Pension Schlossblick. Ursprünglich war hier das Lokal „Hessischer Hof“ von Familie Wuchenauer, das früher der TSG Auerbach als Vereinslokal diente.

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Vorbei am Gedenkstein vor dem Wohnhaus den alten Auerbachern noch sehr gegenwärtigen Heimat- und Mundartdichterin Wilhelmine (Mia) Katzenmeier, der ehemaligen Bäckerei Götz und dem Wohnheim der Behindertenhilfe erreichte man das renommierte Hotel und Restaurant Poststuben. Der heute recht stattliche Komplex war ursprünglich eine Garage des Entsorgungsunternehmens Linck, bevor eine Familie Schlosser darin ein Restaurant einrichtete, das ab 1972 durch Familie Schittenhelm Zug um Zug weiterentwickelt wurde und heute bereits von der dritten Generation betrieben wird.

In der Martinstraße wurden die Rundgang-Teilnehmer von Kristian Hahn, einem Anlieger dieses Wohngebietes und der Heimatgeschichte Auerbachs zugewandtem Bürger, mit zahlreichen Informationen zu verschiedenen Gebäuden, ihren wechselnden Bewohnern und deren Geschichten hochwertig informiert. Vorbei am 1920 errichteten Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs erklomm man den steilen Burgweg und staunte über den dort jüngst entstandenen voluminösen Neubau. Zeit für eine Rast hätte unter anderen Umständen das malerisch gelegene und seit 90 Jahren in Familienbesitz geführte „Waldschlösschen“ verdient gehabt.

Der Weg führte jedoch weiter zu den beiden nahe gelegenen Trinkwasser-Hochbehältern. Der ehemalige aus dem Jahre 1912 ist immer noch ein beliebter Unterstand für Wanderer auf dem Weg zum Schloss. Der neue Hochbehälter, der aus den gleichen Quellen gespeist wird, wurde 1972 gebaut.

In der Mierendorff-Straße war es dann Anlieger Jörg-Ulrich Hübner, der kompetent über die Bauentwicklung in dieser einstigen Weinbaulage Margaretenberg berichtete. Dort findet man auch den 1890 errichteten ältesten Hochbehälter, über dem 1996 vom Kur- und Verkehrsverein der heutige Otto-Sanner-Platz geschaffen wurde. Talwärts führte der Weg über die Margaretenstraße, die von manch interessanter Neubebauung gesäumt wird. Dazu war bei den Teilnehmern durchaus auch Befremden zu vernehmen.

In der Friedrich-Ebert-Straße galt die volle Aufmerksamkeit einem Gebäude aus dem Jahr 1904, dessen Geschichte von Kristian Hahn akribisch erforscht und daher auch eindrucksvoll erläutert wurde. Über die Talstraße erreichte man die Blickensdörfer-Anlage, wo dieser hochinteressante zwölfte Themenrundgang des Kur- und Verkehrsvereins endete. kn

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