Bensheim. Man konnte die berühmte „Katze im Sack“ förmlich schnurren hören: Bei der Geschenke-Versteigerung der Firma Showmaker war die Überraschung am Samstag wieder eine der wesentlichen Größen für Spaß und Spannung beim munteren Bieten. Denn man konnte in vielen Fällen nicht ganz sicher sein, was unter dem Geschenkpapier verborgen war. Die sachdienlichen Hinweise der Auktionatoren Harry Hegenbarth und Florian Schmanke waren meistens mehr, manchmal aber auch weniger erhellend.
Es war die 17. Veranstaltung dieser Art, zu der um die Mittagszeit zahlreiche Gäste gekommen waren. Diesmal an den Bürgerwehrbrunnen statt wie früher auf den Marktplatz, wo die beliebte Benefizaktion 2019 zum letzten Mal über die Bühne ging. Was danach kam, weiß jeder. Doch die Kassen klingelten auch beim Comeback ziemlich laut: Waren es vor drei Jahren stattliche 4276 Euro, so konnte die Macher jetzt mit 4981 Euro noch eine Schippe drauflegen. Über 200 Geschenke lagen parat, und rund um die kleine Bühne ballten sich mehr als hundert Menschen.
Warme Mahlzeit für 250 Personen
Der Erlös der Veranstaltung wird auch in diesem Jahr für die Organisation eines Weihnachtsfestes für wohnungslose und hilfsbedürftige Menschen gespendet, das der Förderverein Hilfen für Wohnungslose in Bensheim gemeinsam mit der Straßensozialarbeit des Diakonischen Werks und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern ausrichten wird. In diesem Jahr bereits zum 19. Mal.
Etwa 250 Menschen werden dabei mit einem selbstgekochten warmen Menü versorgt. In den ersten Jahren waren es noch zwischen 30 und 40. Die Fördervereins-Vorsitzende Elke Ditter verfolgte die Versteigerung mit Freude und dankte dem gesamten Team für die andauernde Unterstützung dieses Traditionstermins, der in diesem Jahr am 21. Dezember stattfinden wird.
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Mit dem Erlös werden außerdem Geschenke finanziert. Auch für Livemusik und eine weihnachtliche Atmosphäre soll gesorgt sein, wie die Gastgeber ankündigen. Elke Ditter teilte im Nachgang noch mit, dass es am Samstag zwei zusätzliche Geldspenden gab und jemand auf den Auktionspreis noch 50 Euro als Bonus dazugepackt hat. Der Endbetrag fällt also nochmals höher aus. „Jetzt ist Weihnachten!“, kommentierte Harry Hegenbarth die Auktion mit der Betonung auf dem ersten Satzteil. Die Zusammenarbeit mit dem lokalen und regionalen Einzelhandel, mit Unternehmen und der Gastronomie bescherten den Veranstaltern Rekordeinnahmen durch einen erneut recht üppigen Gabentisch.
Und mit Blick auf die gute Tat vor Weihnachten saßen die Scheinchen auch bei vielen Mitbietenden locker genug, um genügend Euro einzusammeln. Auch, wenn der Warenwert manchmal ein paar Etagen unter dem Verkaufspreis rangierte – wie bei einem Fünfliter-Fässchen Bier, das für 30 Euro unter den Hammer kam. Der neue Besitzer schäumte vor Glück.
Leicht verschlüsselte Angaben zur Herkunft der anonymen Präsente boten meistens eine gute Fährte, was den Inhalt angeht. Darauf waren auch die Moderatoren angewiesen, denn die Verpackung übernahmen die Spender.
Im Falle der Goldschmiede, des Weinguts oder des Fitnesscenters konnte man ungefähr ahnen, was man später auspacken würde. Auch bei Buchläden, Parfümerien oder Plattenläden war der Überraschungseffekt begrenzt, wobei das Spektrum bei Autohäusern oder Elektronikläden etwas mehr Spielraum bot.
Spannend und unterhaltsam war die rätselhafte Bescherung auf jeden Fall. Und auch der neue Jahreskalender des Fördervereins, der unter dem Titel „Ansichtssachen“ Fotografien von wohnungslosen Menschen zeigt, wurde am Samstag öfters als Bonbon dazu gereicht.
Wer die Weihnachtsfeier zusätzlich mit Manpower unterstützen möchte, kann sich an Elke Ditter wenden, die sich über weitere Helfer freuen würde: Telefon 06251/789780 oder per Mail an ElkeDitter@t-online.de.
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