Musikschule

Podium für junge Künstler in Bensheim

Von 
Eva Bambach
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Beim Podium junger Künstler präsentierten sich talentierte Schülerinnen und Schüler der Musikschule Bensheim – hier im Bild Eva Sobolewska. © Thorsten Gutschalk

Bensheim. Nicht nur für das breite Publikum, die Freunde und Verwandten soll das „Podium Junger Künstler“ eine Bereicherung sein, sondern auch für die jungen Musiker selbst, erklärte der Leiter der Musikschule Bensheim, Helmut Karas, bei der jüngsten Ausgabe der Veranstaltungsreihe im Parktheater am Sonntagvormittag. Was für die Zuhörer eine Freude sei, sei für die musizierenden Kinder und Jugendlichen ein wichtiger Blick über den Tellerrand und die Möglichkeit zu erleben, was andere in der Musikschule tun.

Auf Einladung der Stadtkultur waren die Stühle im Gertrud-Eysoldt-Foyer bei kostenlosem Eintritt gut besetzt, doch hätten durchaus noch mehr Menschen die Gelegenheit nutzen können, das abwechslungsreiche Programm auf gutem und stellenweise überaus hohem Niveau zu genießen. Bürgermeisterin Christine Klein ließ es sich nicht nehmen, die jungen Musiker und ihr Publikum selbst zu begrüßen und dankte dem Leiter der Musikschule und den Dozenten und Mitarbeitern für die seit Jahrzehnten geleistete gute Arbeit mit immer wieder beachtlichen Erfolgen bei Wettbewerben und für die übers ganze Jahr verteilten öffentlichen Auftritte zu danken.

Eine gute Stunde anspruchsvolle Kammermusik, sowohl solistisch als auch im Duett vorgetragen, gaben dann in einem abwechslungsreichen Programm einen Einblick in verschiedene Ausbildungsstände mehrerer Instrumentalklassen. Begleitet wurden die meisten Solisten von der Pianistin Yaeko Albrecht, Dozentin nicht nur an der Musikschule Bensheim, sondern auch an den Musikhochschulen Köln, Wuppertal und Mannheim und an der kirchenmusikalischen Hochschule Tübingen.

Viel Zwischenapplaus

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red
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Den Anfang machten die jungen Schwestern Lilly und Romy Sylvester aus der Klasse von Yaeko Albrecht mit einer Melodie von Anton Diabelli, die sie nicht nur fehlerfrei spielten, sondern bei der sie auch schon die lauten und leisen Stellen deutlich machten. Weiter ging es mit dem Oboenkonzert F-Dur von Arcangelo Corelli. Julian Heisner aus der Klasse von Alexandru Nicolescu meisterte das nicht leicht zu spielende Instrument und erhielt viel Zwischenapplaus für den gut herausgearbeiteten unterschiedlichen Charakter der einzelnen Tänze.

Als erster ohne Begleitung ganz allein auf der Bühne war Sebastian Tscheulin (Klasse Werner Nowak) mit einem zeitgenössischen Gitarrenstück von Cees Hartog, das er mit versiertem Fingerspiel überaus flüssig vortrug. Großen Beifall erntete auch Mathis Trost, der sich mit seinem Cello und beachtlichem Tempo, begleitet von seinem Lehrer Andreas Schuler, einem Allegro scherzoso von Friedrich A. Kummer widmete. Es folgte ein Stück aus dem Klarinettenkonzert Nr. 3 von dem der Mannheimer Schule zugehörigen Komponisten Carl Stamitz, vorgetragen von Naemi Felfer aus der Klasse von Samir Müller.

Eva Sobolewska (Klasse Ulrike Lamadé) hatte sich für Carl Reineckes romantische Undine-Sonate entschieden und beeindruckte mit einem technisch und vom Tempo her anspruchsvollen Vortrag. Überaus gefühlvoll weiter ging es mit Oskar Riedings Concerto in h-Moll und der jungen Theresa Thrin am Violoncello, am Klavier begleitet von Erik Thrin.

In allen Oktaven souverän und klanglich schön gestaltet erntete der Klarinettist Holger Mehling (Klasse Samir Müller) großen Applaus mit seinem Ausschnitt aus einer Sonate von Francis Poulenc.

Überzeugend war auch das bewegte und dynamisch akzentuierte Spiel auf der Violine, mit dem Triana Abdel-Karim (Klasse Justyna Greupner) einen Satz aus der Sonatine op. 100 von Antonín Dvořák vortrug.

Mit sichtlich und hörbar viel Spielfreude eroberte der junge Max Dan am Drum Set mit seinem Calypso Eclipsed von Roy Burns ganz allein die Bühne – im März hatte er sich einen zweiten Preis im Landeswettbewerb Jugend musiziert geholt. Ebenfalls einen zweiten Platz hatte bei diesem Wettbewerb das Duo Theresia Hebling (Querflöte) und Holger Mehling (Klarinette) mit dem Duo Nr. 1 op. 46 von Caspar Kummer erreicht, das die beiden Musiker in einem wunderbaren Dialog auch als Abschlussstück im Parktheater vortrugen und einen großen Extraapplaus bekamen.

Aber zuvor noch hatte Aydan Mukhtarova am Klavier das Publikum mit einem von federleicht bis schwer variierenden Vortrag und dem durch einen Videoclip millionenfach bekannten „Valse“ des russischen Musikers Evgeny Grinko beeindruckt.

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