Ortsbeirat

Panoramaliege in Gronau eingeweiht

Anschaffung des Mobiliars der Sitzgruppe wurde durch Spendensammlung möglich / Standort am Heckesackerweg

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red
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Der Ortsbeirat Gronau weihte jetzt einen Rastplatz mit Sitzgruppe und Liegebank ein. Der Rastplatz liegt malerisch im Talkessel (hinten der 396 Meter hohe Eichelberg), bietet bei guter Sicht einen Blick bis zum Pfälzer Wald. © Sänger/Stadtteildokumentation

Gronau. Wenn im Odenwald eine Sitzbank aufgestellt wird, ist das jeweils mit einer feierlichen Einweihung verbunden. Zum Beispiel in Reichenbach, wenn dort der örtliche Verschönerungsverein neue Bänke in Gebrauch nimmt, oder in Staffel, wo neulich die Einwohnerschaft zu gleichem Anlass zusammenkam (wir haben berichtet).

In Gronau übergab der Ortsbeirat nun eine ganze Sitzgruppe nebst Liegebank der Öffentlichkeit. Eingeladen waren dazu all jene, die im Rahmen einer Spendensammlung an Weihnachten 2022 einen Obolus entrichtet und damit zur Anschaffung der Sitzgelegenheiten beigetragen hatten.

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Parkverbot am Wegesrand Der neue Rastplatz liegt knapp anderthalb Kilometer nordöstlich von Gronau am Heckesackerweg, dem land- und forstwirtschaftlichen Weg Richtung Knoden. Der Ortsbei rat weist darauf hin, dass es verbo

„Geplant ist die Anschaffung einer hölzernen Panoramaliege, wie sie Wanderer vom Weg zwischen Neunkirchen und Kaiserturm kennen“, hatte in dem Aufruf gestanden. Als Standort ausgesucht worden war vom Ortsbeirat eine Stelle am Heckesackerweg nordöstlich des Dorfes, wo bislang zwei kurzgesägte Stämme provisorisch als Sitzgelegenheit dienten. Anfang des Jahres war dann so viel Geld zusammengekommen, dass bei einer Spezialfirma aus Eberbach bei Reichelsheim das Mobiliar für einen kompletten Rastplatz bestellt werden konnte. Den Aufbau übernahmen nun das ehemalige Ortsbeiratsmitglied Carsten Pfeiffer und dessen Sohn Lukas mit ihrem Holzverarbeitungsbetrieb unentgeltlich. Unterstützt wurden sie unter anderem vom stellvertretenden Ortsvorsteher Frank Dingeldey.

Alphornbläser und frischer Most

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ps
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Jetzt konnte der Rastplatz feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Friedrich Jung und Uwe Sänger von der kürzlich neu entstandenen Gronauer Alphornbläser-Gruppe begleiteten die Feier musikalisch. Der Ortsbeirat spendierte Brezeln vom Dorfladen und die Evangelische Kirchengemeinde Gronau/Zell, Eigentümerin des Grundstücks, auf dem die Sitzgruppe errichtet wurde, Wein und frischgekelterten Dornfeldermost von einem örtlichen Winzerbetrieb.

In seiner Einweihungsrede begrüßte Ortsvorsteher Stefan Hebenstreit als Ehrengäste die beiden nicht aus Gronau stammenden Besucher mit der weitesten beziehungsweise kürzesten Anreise: Zum einen die Enkelin des früheren Jagdpächter-Ehepaares Loetzner, die aus den USA zur Sommerfrische nach Gronau gekommen ist und das umliegende Jagdrevier Gronau-Süd von ihren Großeltern kennen dürfte. Zum anderen Ortsvorsteher Hans-Peter Ott aus Zell – schließlich sei „der Gronauer Talschluss am Märkerwald in seiner Brüderlichkeit zum Talausgang am Fuße des in Sichtweite befindlichen Hemsberges zu betrachten“.

Hebenstreit zitierte aus dem Volkslied „Im schönsten Wiesengrunde“, in dem es heißt: „Da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus.“ Auch der Standort des neuen Rastplatzes in der Wiesenflur „Schillertswiss“ sei vielfrequentiert, von Einheimischen wie von Naherholungssuchenden. Den Anreiz dafür könne man sogar auf Wikipedia nachlesen: „Gronau hat einen der schönsten Talabschlüsse des Odenwaldes“, steht im bekannten Internet-Nachschlagewerk. Der Ortsvorsteher dankte Kirchenvorsteherin Elke Dingeldey, dass der Kirchenvorstand schon bei der Projektidee zugesagt hatte, die erforderlichen Quadratmeter pachtfrei zur Verfügung zu stellen.

Rastplatz pfleglich nutzen

Nun hoffen der Ortsbeirat und die zahlreichen Unterstützer, dass Spaziergänger und Wanderer den Rastplatz pfleglich nutzen. Denn noch vor der Eröffnung hatten Kinder die Holzbänke mit Schlamm verschmiert. Auch über zurückgelassene Zigarettenstummel wunderte man sich angesichts der Umweltverschmutzung und der Waldbrandgefahr. Ebenso wenig solle durch die neue Sitzgelegenheit die Missetat gefördert werden, in den angrenzenden Mähwiesen und Viehweiden Hunde umhertollen zu lassen. „Schützt Flora und Fauna. Nehmt Rücksicht auf Landwirtschaft und Forstbetrieb“, heißt es deshalb auf einem vom Ortsbeirat aufgestellten Hinweisschild. Auf einen Mülleimer sei bewusst verzichtet worden.

Mit dem Inhalt eines Klingelbeutels, der während der Einweihung herumgereicht wurde, sollen nun kleinere Restarbeiten finanziert werden. Der Rastplatz sei nämlich noch nicht komplett fertiggestellt, man habe aber mit der Übergabe nicht bis zur Gruneme Kerb warten wollen, hieß es aus dem Ortsbeirat.

Parallel sucht das Gremium einen Standort für eine weitere Holzbank, die mit den im Winter gesammelten Spendengeldern bereits angeschafft wurde. Alle Spender sind aufgerufen, Vorschläge abzugeben. Es ist also davon auszugehen, dass der Odenwälder Brauch, Sitzbänke mit einer kleinen Feier einzuweihen, in Gronau demnächst fortgeführt wird. red

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