Konzert-Highlight

Große Vorfreude aufs Bensheimer OpernAir 2025

Am Samstag, 28. Juni, werden zum musikalischen Sommervergnügen im Auerbacher Fürstenlager wieder mehr als 1500 Besucher erwartet.

Von 
Barbara Cimander
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Gregor Knop und seine Kollegin Anna Kobinger (am Klavier) proben im Pfarrzentrum von St. Georg mit dem Projektchor für das OpernAir. © Thomas Zelinger

Bensheim. Der Countdown läuft, nur noch wenige Tage sind es bis zum Bensheimer Konzert-Highlight des Jahres: Zum großen OpernAir am kommenden Samstag (28.) werden wieder mehr als 1500 Besucherinnen und Besucher im Auerbacher Fürstenlager erwartet. Sie dürfen sich freuen auf ein musikalisches Sommervergnügen der Extraklasse inmitten der idyllischen Parklandschaft.

Auf der Bühne vor der großen Herrenwiese werden ein großer Projektchor mit 100 Sängerinnen und Sängern und das Collegium Musicum Bergstraße unter der künstlerischen Leitung von Gregor Knop und Kushtrim Gashi ein abwechslungsreiches Repertoire aus Oper, Operette und Musical darbieten. Von Verdi und Lehar bis Gershwin, Bernstein und Frederick Loewe – das Publikum erwartet ein Abend voller musikalischer Höhepunkte.

Noch feilt der veranstaltende OpernAir-Verein an letzten Details, die Musiker und Sänger proben, bis der letzte Ton sitzt – und alle sind bereits voller Vorfreude auf die große Aufführung am Samstag.

Cosima Seitz und Markus Francke: „Wir lieben es, auf der Bühne zu stehen“



Mit Cosima Seitz (Moderation) und Markus Francke (Tenor) steht beim OpernAir ein Bensheimer Ehepaar gemeinsam auf der Bühne. Für Cosima Seitz ist es bereits das zweite Mal, ihr Mann ist als Solist zum ersten Mal dabei.

Frau Seitz, Sie sind ein waschechtes Bensemer Mädchen, mit Musik in dieser Stadt groß geworden und heute selbst musikalisch in vielen Bereichen unterwegs. Ihre heitere Moderation der letzten OpernAir-Veranstaltung hat Ihnen viel Bewunderung eingebracht. Geht da noch eine Steigerung in diesem Jahr?

Cosima Seitz: Erstmal danke für dieses schöne Kompliment, so eine Rückmeldung freut mich wirklich sehr. Ich weiß nicht, ob ich so etwas wie eine Steigerung anstreben sollte, ich glaube wenn man so heran geht, kann das nur schief gehen. Für mich hat jedes Konzert seinen ganz eigenen Zauber und genau genommen stehe ja nicht ich im Mittelpunkt, sondern die Musik. Was ich immer versuche, ist, dem Publikum zu dem die Tür zu öffnen, was nach meiner Moderation erklingt, ich führe in den nächsten Raum, versetze in die richtige Stimmung. Das mache ich gerne mit Humor, denn – davon bin ich überzeugt – Lachen öffnet das Herz, und ich hoffe, dass mir das wieder gelingt.

Herr Francke, Sie sind national und international auf großen Bühnen unterwegs und zum ersten Mal beim OpernAir dabei – was bedeutet dieser Auftritt im Fürstenlager für Sie?

Markus Francke: Das stimmt, ich hatte und habe das Glück, auf vielen Theater- und Konzertbühnen im In- und Ausland stehen zu dürfen und dabei mit tollen Kollegen zu arbeiten. Allerdings ist es immer etwas ganz Besonderes, zu Hause aufzutreten. Ich war beim letzten OpernAir sehr traurig, dass ich es nicht miterleben konnte, ich stand an dem Abend als „Hoffmann“ in „Hoffmanns Erzählungen“ in Ulm selbst auf der Bühne. Dass ich dieses Mal nicht nur dabei sein kann, sondern auch noch selber singe, ist einfach fantastisch.

Eine Frage an Sie beide: Füreinander sind Sie nicht irgendwer, sondern verheiratet. Was bedeutet es für Sie beide, gemeinsam auf der Bühne zu stehen und in tragenden Rollen eine so beliebte Veranstaltung wie das OpernAir zu repräsentieren?

Seitz und Francke: Auf der Bühne haben wir schon öfter gemeinsam gestanden, wir haben uns ja quasi dort kennengelernt. Wie waren beide für zwei Konzerte von Bachs „h-Moll-Messe“ in Freudenstadt und im Prinzregententheater in München engagiert, dabei hat es damals gefunkt. Seitdem haben wir noch viele gemeinsame Konzerte singend bestritten, auch in Bensheim. In den letzten Jahren haben sich unsere Wirkungskreise etwas voneinander entfernt – Kabarettistinnen und Opernsänger stehen nicht wirklich oft gemeinsam auf der Bühne. Dass es jetzt beim OpernAir wieder klappt, ist ganz wunderbar und wir freuen uns riesig auf diesen Abend.

Stichwort Lampenfieber: Wenn einer von Ihnen davon geplagt ist, wie reagiert der andere?

Seitz und Francke: Auf Lampenfieber wird man als Künstler ganz oft angesprochen. Und ja, natürlich ist man angespannt und konzentriert, bevor ein solches Konzert beginnt, schon aus Respekt vor dem Publikum. Aber der Schritt auf die Bühne, ins Scheinwerferlicht, der Augenblick, wenn eine Vorstellung oder ein Konzert beginnt: Das ist für uns ein echter Glücksmoment. Das empfinden wir beide so. Wir lieben es, auf der Bühne zu stehen. Man könnte also eher sagen: Wir fiebern dem Auftritt – jetzt also dem OpernAir 2025 – entgegen und fühlen uns beschenkt, dass wir es dieses Jahr gemeinsam gestalten dürfen.

  • Cosima Seitz , in Bensheim geboren, ist dem Collegium Musicum verbunden, seit sie denken kann. Nach einem Gesangsstudium in Frankfurt sang sie in renommierten Ensembles, unter anderem dem Schweizer Kammerchor und ChorWerk Ruhr und trat als Solistin in zahlreichen Konzerten in Erscheinung. Seit 2001 arbeitet sie auch als Dirigentin, konzipiert und moderiert Konzerte für Kinder und betreut Chöre als Stimmbildnerin. Neben ihrer vielfältigen Tätigkeit im südhessischen Raum ist Cosima Seitz als Schauspielerin, Sängerin und Kabarettistin Mitglied des Ensembles am „Haus der Springmaus“ in Bonn.“
  • Der Tenor Markus Francke , geboren in Freiburg, studierte Gesang und Chorleitung in Köln. Wichtige Impulse für seine Arbeit bekam er von Diane Forlano, Peter Schreier und Francisco Araiza. Er ist regelmäßig Gast an verschiedenen Theatern und Opernhäusern in ganz Deutschland und arbeitet seit 2018 am Theater Ulm, wo er die großen Partien seines Faches singt. Seine Konzerttätigkeit führte ihn durch ganz Europa. So hat er in den letzten Jahren unter anderem Luigi Nonos „Prometeo“ in der Philharmonie de Paris, Bachs „Johannespassion“ in Helsinki und Bruckners „Te Deum“ in Moskau gesungen. 2024 hat er sein Asien-Debüt mit Verdis „Requiem“ in der National Concert Hall in Taipeh, Taiwan gegeben.

„Während die Organisatoren wirbeln und vermutlich schlaflose Nächte verbringen, ob all der Dinge, die da schief gehen könnten bei so einem Großereignis, ist so ein Tuttifiedler wie ich in der komfortablen Situation, höchstens mal einen besorgten Blick in die Wetter-App zu werfen, um herauszufinden, ob die Konzertgarderobe mit Sonnenhut oder Skiunterwäsche komplettiert werden muss“, sagt mit einem Augenzwinkern Katharina Mitgau, erste Geigerin im Collegium Musicum.

Man blicke dem Ereignis mit heiterer Gespanntheit entgegen. Alle Beteiligten scheinen das unkonventionelle Konzertambiente sehr zu genießen, so Mitgau weiter, „und hoffen natürlich auf einen lauen Sommerabend, der die Gemüter empfänglich macht für liebende Wilderer, lustige Witwen, spröde Feen und andere zauberhafte Flötentöne“. Die Hoffnung auf einen lauen Abend könnten sich auch diesmal wieder erfüllen – die Wetterprognosen werden langsam verlässlicher und der Monat Juni könnte mit sommerlichen Temperaturen ausklingen.

„Wenn man dann merkt, dass die Zuhörerinnen und sogar auch die Zuhörer ganz Ohr sind und sich gerne unterhalten lassen und innerlich mitsummen, dann überträgt sich das unmittelbar auf die Musiker und entlohnt für manch mühsame Probe im Vorfeld“, betont Katharina Mitgau. „Natürlich ist es aufregend, vor so vielen Menschen zu spielen, aber da ja auch eine durchaus stattliche Zahl von Musikanten beisammen ist, fühlt man sich doch auf der Bühne nicht allzu ungeschützt dem kritischen Zuhörerohr ausgesetzt“, gibt sie weiter Einblicke in die Gefühlswelt der Mitwirkenden.

Auch der große Projektchor fiebert dem Auftritt am kommenden Samstag entgegen. In kürzester Zeit haben sich fast 100 Chorsängerinnen und -sänger gefunden, die innerhalb von zwei Monaten berühmte Opernchöre erarbeiten und beim OpernAir aufführen wollten, berichtet Chorleiter Gregor Knop. „Seit Ende April proben wir auch mit vielen Männerstimmen, die auch als vierstimmiger Männerchor einen ausgesprochen schönen Klang entwickeln.“ Die Chorsänger reize die Vielfalt – von Opernchören von Verdi über Operette wie der „Vogelhändler“ bis zum berühmten Chor aus Bernsteins „West Side Story“: „There‘s a place for us“. „Mit großer Freude wird am Klang gefeilt, so dass die große Freude an der Musik auch auf der Bühne rüberkommt“, verspricht Gregor Knop.

Als Solisten konnten in diesem Jahr Emma Kindinger (Sopran), gebürtig aus Lindenfels und ein aufgehender Star am Opernhimmel, sowie – in einer kurzfristigen Änderung – Marcus Francke (Tenor), Ensemblemitglied am Theater Ulm, gewonnen werden. Beide sind dem Bensheimer Publikum aus früheren Auftritten bestens bekannt. Charmant und informativ begleitet wird der Abend erneut von Cosima Seitz, die mit ihrer Moderation durch das Programm führt.

Keine Parkmöglichkeiten an der oberen Bachgasse

Picknick unter den Sternen – Besucher sind eingeladen, Decken, Sitzkissen und ihre Picknickkörbe mitzubringen. Getränke und Fingerfood sind vor Ort erhältlich. Aus organisatorischen Gründen sollten jedoch keine (Glas-)Flaschen im Gepäck sein.

Von Seiten der Veranstalter gibt es außerdem noch einige aktuelle Hinweise: Besucher werden gebeten, den Parkplatz der Firma TE Connectivity im Stubenwald zu nutzen – der Parkplatz der Firma Herbert, wie irrtümlicherweise auf den Tickets angegeben, steht dagegen in diesem Jahr nicht zur Verfügung. Vom TE-Parkplatz bringt ein Shuttlebus die Gäste bequem zur Veranstaltungsfläche in Auerbach und nach dem Konzert auch wieder zurück. Für mobilitätseingeschränkte Besucher steht zudem ein weiterer Shuttle-Service vom unteren Parkplatz des Fürstenlagers bis zum Konzertbereich bereit. Zu beachten ist, dass es im Bereich der oberen Bachgasse keinerlei Parkmöglichkeiten gibt.

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Von
Alicia Diry
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Das Konzert beginnt um 20 Uhr, Einlass ist ab 18 Uhr – so bleibt für die Besucherinnen und Besucher genügend Zeit, sich ein lauschiges Plätzchen auf der Herrenwiese zu suchen und die Atmosphäre im Park auch schon vor den ersten Klängen zu genießen. Der Einlass ebenso wie die Abendkasse befinden sich im „Dorf“ unterhalb der Herrenwiese, von der Bachgasse kommend. Weitere Eingangsbereiche gibt es in diesem Jahr nicht.

Tickets sind erhältlich bei www.ztix.de, über die Webseiten www.opernair-bensheim.de und www.cmb-orchester.de, in der Tourist-Info Bensheim sowie bei allen ztix-Vorverkaufsstellen.

Redaktion Redaktion Bensheim

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