Bensheim. Vier Reisen durch das Land der Mitternachtssonne, 45 000 Kilometer im Wohnmobil durch Norwegen, faszinierende Felsformationen und traumhaft schöne Fjorde: Unter dem Titel „Norwegen – im Land der Mitternachtssonne“ präsentierte Fotograf Stefan Weindl im Christus-Zentrum Bensheim am Berliner Ring eine beeindruckende Panorama-Multivisions-Show.
Der Zuschauerbereich im Veranstaltungsraum war mit über 140 Personen gut gefüllt, und es wurden wunderbare Aufnahmen von verschiedenen Reisen in beeindruckender Weise präsentiert. Von den acht eingesetzten Diaprojektoren dienten zwei dazu, die besonders imposanten Landschaftsaufnahmen auf die leicht gebogene Panoramaleinwand zu werfen. Stefan Weindl selbst präsentierte die Bilder, und bezeichnete sie als seine Liebeserklärung an dieses Land. Die Touren, die er zusammen mit seiner Ehefrau vorwiegend im eigenen Wohnmobil unternahm, dauerten insgesamt fünf Sommermonate verschiedener Jahre, dabei legte das Paar aus Aglasterhausen insgesamt 45.000 km zurück.
Traumhaft schöne Fjorde und eine bezaubernde Tierwelt
Obgleich er viele der Aufnahme mit modernen Digitalkameras aufgenommen hatte, waren alle hier gezeigten Bilder in analoge Dias übertragen worden, um sie auf diese Weise vorführen zu können. Panoramaaufnahmen wurden dabei im Verhältnis 3 zu 1 in eine spezielle Diagröße von 24x70mm umgesetzt, was dem Doppelten der üblichen Diabreite entspricht. Dadurch können diese Aufnahmen über die ganze Breite der besonderen Leinwand projiziert werden und erzielten auch an diesem Abend ihre beeindruckende Wirkung.
Stefan Weindl spannte den Bogen seiner Aufnahmen von Oslo bis Kirkenes und von Tromsö bis Spitzbergen. Die Bilder wechselten in zügiger Reihenfolge, wobei den Betrachtern jedoch jeweils ausreichend Zeit blieb, die verschiedenen Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Zeitweise wurden mehrere passende Aufnahmen nebeneinander gezeigt. Die Überblendungen und Bilderwechsel verliefen stets harmonisch, so dass die Gäste sich fast wie Teilnehmende der Nordlandreise fühlen konnten.
Untermalt wurden die visuellen Eindrücke von unaufgeregter, passender Musik und bisweilen von den ruhigen Kommentaren des Fotografen. So erfuhr das Publikum nebenbei einiges über norwegische Städte wie Oslo, Stavanger, Bergen, Trondheim oder auch Hammerfest, die nördlichste Stadt Europas; aber auch über die Geschichte Norwegens sowie die Besonderheiten von Landschaft, Natur und Bewohnern dieser Region.
Städtische Aufnahmen wechselten sich mit grandiosen Landschafts- und Naturaufnahmen von traumhaft schönen Fjorden und einer bezaubernden Tierwelt mit Elchen, Bären und Luchsen ab. Bilder von teils skurrilen Felsformationen oder steil ins Meer abfallenden Felswänden, wie beispielsweise dem Preikestolen, den man zu Fuß erwandern kann, und bei dem die Felskante über 600 Meter in den Lysefjord abfällt, wurden geboten.
Je weiter nach Norden die Tour führte, um so dünner wurde die Besiedlung und immer mehr Natur war auf der Projektionsfläche zu bewundern. Herrliche Fjorde, kalbende Gletscher, farbige Holzhäuser der Fischerdörfer mit Stockfisch vor den Türen sowie unendlich erscheinende Schnee- und Gletscherlandschaften wurden gezeigt. Auch eine verschneite Berghütte auf 2.400 Meter Höhe in der Gebirgslandschaft „Heimat der Riesen“, wie Jotunheimen auf deutsch heißt, zog die Blicke auf sich. In diesen Bergen sollen der norwegischen Mythologie nach einst die gruseligen Riesentrolle gehaust haben. Besonderen Eindruck hinterließen schließlich die Bilder von der Mitternachtssonne auf den Lofoten und von der Aussicht über die Weite des Nordatlantiks mit dem Nordkap und seinem markanten Wahrzeichen im Vordergrund.
Aufnahmen aus dem noch höheren Norden, wo die Sonne von Mitte April bis Ende August nie untergeht, rundeten den Eindruck dieser Nordlandreise schließlich ab. Von einer Schiffspassage nach Spitzbergen auf halber Strecke zwischen dem Nordkap und dem Nordpol, einer Trekking-Tour am Nordenskjöld-Gletscher auf den Robertfjell und dem Besuch in Ny-Alesund, der nördlichsten Gemeinde der Welt wurden bleibende Eindrücke geliefert.
Dass dann kurz vor Ende an der Vorführung an einem der Projektoren ein Birnchen durchbrannte und deshalb letztlich einige der 630 Aufnahmen nicht zu sehen waren, fiel tatsächlich kaum auf und konnte den Gesamteindruck des gut einstündigen Vortrages nicht schmälern. Das Publikum bedankte sich mit kräftigem Applaus und einige nahmen wohl nicht nur die Erinnerung an die herrlichen Aufnahmen, sondern auch den Wunsch nach einer eigenen Reise in den hohen Norden mit nach Hause. hgd
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