Parktheater

Neujahrskonzert im Bensheimer Parktheater

Die Mittwochssportler als Veranstalter wollen den Erlös der Veranstaltung wieder dem Bensheimer Netz sowie der Bensheimer Tafel zukommen lassen.

Von 
Peter J. Zeyer
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Matthias Metzger © Philharmonie

Bensheim. Zwei Jahre verharren die „durchtrainierten Herren“ vom Verein Mittwochssportler nun schon unruhig in den Startlöchern, denn Corona-bedingt wurde ihre im Jahr 2010 begonnene Tradition der Neujahrskonzerte unterbrochen. Am Samstag, 21. Januar, um 20 Uhr im Parktheater, lebt dieser feste Bestandteil des Bensheimer Kulturlebens nun endlich wieder auf. Unter dem Titel „Auftakt 2023“ bietet das vom Chemie- und Pharmakonzern Merck in Darmstadt unterstützte Profi-Orchester Deutsche Philharmonie Merck einen bunten Strauß musikalischer Leckerbissen zum neuen Jahr.

Zu Beginn erklingt Mendelssohn-Bartholdys Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 „Italienische“. Mendelssohn hat sich mehrfach durch landschaftliche Eindrücke zu großen Werken inspirieren lassen. Die Vierte konzipierte er während seiner Reisejahre im Winter 1830/31 in Rom und Neapel. Zurück in Berlin ließ Mendelssohn das Werk zunächst liegen.

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Im November 1832 erhielt er von der Philharmonic Society in London unter anderem den Auftrag für eine Symphonie. Mendelssohn sagte zu, beendete im Winter 1832/33 die Italienische in Berlin und führte am 13. Mai 1833 das Werk in London mit glänzendem Erfolg auf. Die Symphonie, die Leichtigkeit und italienische Lebensfreude versprüht, greift im Finalsatz Saltarello (Springtanz) auf Motive original neapolitanischer Volksmusik zurück, die Mendelssohn in einem Wirtshaus in Amalfi gehört hatte.

Das Werk, das zu den meistgespielten Orchesterwerken Mendelssohns gehört, erklang zu seinen Lebzeiten nicht mehr. Erst zwei Jahre nach seinem Tod fand im Leipziger Gewandhaus die deutsche Erstaufführung statt.

Der zweite Teil des Konzerts steht im Zeichen der Strauß-Dynastie. Johann Strauß (Sohn, 1825 bis 1899) wurde nach dem Tod seines gleichnamigen Vaters (1804 bis 1849) zum Leiter der väterlichen Kapelle gewählt und vereinte diese mit dem eigenen Unternehmen. So stand er plötzlich im Zentrum der Wiener Unterhaltungsmusik. Angesichts seiner enormen Schaffenskraft entstanden im Laufe der Jahre mehr als 500 Instrumentalwerke, die in ihren Titeln häufig Bezug zum jeweiligen Aufführungsort oder -anlass herstellten.

Vom "Nussknacker" bis hin zum "Blumenwalzer"

Aus diesem Oeuvre spielen die Philharmoniker den Walzer „Wo die Citronen blühn“ op. 364; die ungarische Polka schnell „Eljen a Magyar“ op. 332; die „Tritsch-Tratsch-Polka“ op. 214; die Schnellpolka „Unter Donner und Blitz“ op. 324; die in Gemeinschaftsarbeit mit dem Bruder Josef (1827 bis 1870) komponierte „Pizzicato-Polka“ sowie den Walzer „An der schönen blauen Donau“ op. 314. In diesen Strauß’schen Melodienreigen werden zwei weitere Ohrwürmer eingeflochten. Von Jacques Offenbach (1819 bis 1880) kommt aus der Operette „Orpheus in der Unterwelt“, einer Parodie auf die griechische Götter- und Sagenwelt, die Ouvertüre mit dem berühmten Cancan zu Gehör.

Und von Peter Tschaikowski, der seine Ballettmusik „Nussknacker“ später zur konzertant verselbstständigten achtsätzigen Suite op. 71a umgearbeitet hat, erklingt einer der schönsten Walzer der klassischen russischen Ballettliteratur, der „Blumenwalzer“, der zart beginnt und rauschend den musikalischen Zauber beendet.

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Die musikalische Leitung und Moderation übernimmt Matthias Metzger, den die Zuhörer all die Jahre als Konzertmeister der Philharmoniker, aber auch als Solisten, zum Beispiel mit dem Violinkonzert von Robert Schumann, erlebt haben. Metzger, ein Meisterschüler des international renommierten Geigers Ulf Hoelscher, hat in letzter Zeit schon wiederholt den Geigenbogen mit dem Dirigentenstab getauscht und seine Philharmoniker erfolgreich geführt.

Die Mittwochssportler als Veranstalter beabsichtigen wieder, den Erlös der Veranstaltung dem Bensheimer Netz sowie der Bensheimer Tafel zukommen zu lassen. Karten für das Konzert gibt es in der Tourist-Info, Hauptstraße 53, online unter www.philharmonie-merck.com und www.ztix.de. Peter J. Zeyer

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