Schönberg. In Schönberg hat die Literatur eine öffentliche Bühne. Der neue Bücherschrank ist platziert und seit Dezember zugänglich. Das schmucke Möbelstück steht direkt am Haus am Dorfplatz, besteht aus hartem und witterungsbeständigem Sheesham-Holz und bietet Platz für Bücher aller Art.
Der Ortsbeirat hatte das Projekt vor eineinhalb Jahren angeregt. Jetzt freut sich das Gremium, dass der Ortsteil ein solches Angebot machen kann. Und hofft auf zahlreiche Bürger, die den Schrank künftig rege nutzen und bestücken. Regeln gibt es nicht. Prinzip ist ein achtsames Geben und Nehmen und eine dauerhafte Pflege des Bestands in jeder Hinsicht.
Ergebnis kann sich sehen lassen
Es hat ein wenig gedauert, bis aus dem Wunsch Wirklichkeit wurde. Denn der Ortsbeirat hatte die Maßnahme eigentlich im Rahmen des 1000-Euro-Budgets der Stadt Bensheim finanzieren wollen, das ab 2022 nicht mehr zur Verfügung stand. Schließlich gelang es durch das Engagement der Ortsbeiräte, auf die Mittel aus dem Jahr 2021 zurückzugreifen.
Unter Federführung von Christian Lannert und Ulrike Klöble, die auch die Betreuung des Bücherschranks übernommen hat, bemühte man sich um eine Realisierung an einem geeigneten Standort. Vorgeschlagen wurden vom Ortsbeirat neben dem Dorfplatz auch der Vorraum der Sparkassenfiliale sowie einen Platz unterhalb des früheren CBM-Geländes, die bislang als Haltestelle genutzt wurde.
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Da auch der Schönberger Verschönerungsverein der überdachten Fläche am denkmalgeschützten Gebäude in zentraler Lage zugestimmt hat, konnte man einen Schreiner mit der Konstruktion beauftragen. „Die Suche nach einem örtlichen Handwerker gestaltete sich aber sehr schwierig“, so Ortsvorsteher Michael Lortz. Schließlich fand man in der Bensheimer Schreinerei Hirnholz einen Spezialisten, der den Auftrag im Rahmen des verfügbaren Budgets ausführen konnte.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Schrank harmoniert mit dem betagten Gebäude und wirkt nicht als Fremdkörper. Zudem ist das Stück, das auf einem festen Fundament fixiert ist, nicht mit dem Haus verbunden – eine Vorgabe des Denkmalschutzes. „Wir sind sehr zufrieden“, so Ulrike Klöble, die zwischenzeitlich auch eine Umfrage durchgeführt hat, um die Wünsche aus der Bevölkerung in das Projekt mit aufzunehmen.
Lesestoff für Eltern
Dass der überaus wertige und ästhetisch gestaltete Schrank nicht über Glaselemente verfügt, war ebenfalls eine Vorgabe der Initiatoren. Immerhin steht das Stück in der Nähe eines rege genutzten Spielplatzes. Glasbruch und sonstige potenzielle Gefahren wollte man auf jeden Fall vermeiden.
Vielmehr hofft der Schönberger Ortsbeirat nun, dass sich – wenn die Tage wieder wärmer werden – Eltern auf den Bänken ein gutes Buch zu Hand nehmen, während der Nachwuchs in Sichtweite schaukelt oder Sandburgen baut. Das Sortiment soll sukzessive wachsen und sich stetig verändern, so Ulrike Klöble. So bleibt das Angebot dynamisch und spannend.
Aktuell umfasst die Sammlung Belletristik und Sachbücher, Comics und andere Kinderbücher. Grade der untere Bereich, der auch für junge Menschen gut zugänglich ist, soll vorrangig für Kinder interessant sein, so Christian Lannert. Der Ortsbeirat bilanziert ein etwas langwieriges, aber letztlich erfolgreiches Projekt. Und in Sachen Lesespaß schlägt Schönberg nun buchstäblich ein neues Kapitel auf. tr
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