Hochstädten. Die diesjährige Versammlung der Jagdgenossenschaft Hochstädten fand im Café des Hochstädter Hauses statt. Jagdvorsteher Bernhard Rettig konnte die neuen Jagdpächter Claus Rohde und Axel Seiberth sowie die bisherigen Jagdpächter Gerhard Jährling und Joachim Häberlein begrüßen.
Von der Stadtverwaltung war Magistratsmitglied Hans Seibert, der auch Jagdvorsteher in Auerbach ist, anwesend und vom Forstamt Lampertheim Revierförster Dirk Ruis-Eckhardt. 32 Jagdgenossinnen und Jagdgenossen sowie einige interessierte Gäste waren bei der gut besuchten Versammlung anwesend.
In seinem Jahresbericht teilte Rettig unter anderem mit, dass keine Wildschäden an den Vorstand herangetragen wurden, diese wurden wie jedes Jahr zwischen den geschädigten Jagdgenossen und den Jagdpächtern auf direktem Weg geregelt. Dafür bedankte er sich.
Appell des Revierförsters
Entsprechend dem neuen Jagdkataster beträgt die gesamte Gemarkungsfläche 388 Hektar, davon bejagbar ist eine Fläche von 358 Hektar. Das Hessische Forstamt bejagt 32 Hektar selbst, so dass den Jagdpächtern 326 Hektar zur Verfügung stehen. Bei ihrer Information über das vergangene Jagdjahr teilten die bisherigen Jagdpächter mit, dass 19 Wildschweine, 16 Füchse, zwölf Rehe und neun Dachse erlegt wurden. Ein weiterer Dachs war bei einem Wildunfall als Fallwild zu verzeichnen. Sechs Waschbären wurden mit Lebendfallen gefangen. Mit der Beseitigung von Wildschäden durch Sauen waren sie 18 Stunden mit dem Traktor beschäftigt.
Revierförster Dirk Ruis-Eckhardt erläuterte in seinem kurzen Vortrag, dass durch den Klimawandel und die damit verbundene Trockenheit mehr Schadenserreger zu verzeichnen sind. So macht dem Ahorn die Rußrindenkrankheit zu schaffen, Eschen sind durch einen gefährlichen Pilz aus Ostasien bedroht und die Buchenwälder werden mehr und mehr durch die Buchenkomplexkrankheit – eine Vielzahl beteiligter Symptome – geschädigt. Das führt zu hohen wirtschaftlichen Schäden.
Der Wald spielt als Rohstofflieferant eine große Rolle. Heimisches Holz trägt auch auf diesem Gebiet zur Unabhängigkeit bei. Artenvielfalt und damit Risikostreuung ist wichtiger denn je bei der Neuausrichtung der Wälder. Der Revierförster wünscht sich von den Jagdpächtern einen höheren Rehwildabschuss, damit nicht ein zu hoher Bestand des Schalenwildes durch Wildverbiss die natürliche Verjüngung des Waldbestandes zu stark einschränkt. Die geschädigten Flächen sind mittlerweile so groß, dass sie nicht alle neu bepflanzt und entsprechend geschützt werden können.
Nach dem Bericht des Rechners folgte der Bericht der Kassenprüfer. Das waren Ilse Rosch aus Balkhausen und Christiane Kraus aus Hochstädten, die auch den Prüfbericht verlesen und den Antrag auf Entlastung des Vorstandes gestellt hat. Daraufhin hat die Versammlung den Jagdvorstand einstimmig entlastet. Da nicht alle Jagdgenossen einen Antrag auf Auszahlung ihres Jagdpachtanteils stellen, bleibt immer ein Restbetrag übrig, der an Hochstädter Vereine gespendet wird. Die Versammlung hat beschlossen, dem Kindergarten Hochstädten, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Förderverein und den Senioren jeweils 200 Euro zur Verfügung zu stellen. Durch die mit Beginn des neuen Pachtvertrages höheren Pachteinnahmen ergibt sich auch ein höherer Auszahlungsbetrag an die Jagdgenossen, der vom Vorstand auf zehn Euro aufgerundet wurde.
Der Jagdvorsteher hat sich bei den bisherigen Jagdpächtern Gerhard Jährling für 29 Jahre und bei Joachim Häberlein für 20 Jahre Engagement und Verantwortung als Jagdpächter im Jagdbogen Hochstädten bedankt und beide zu einem gemeinsamen Abendessen zusammen mit den Vorstandsmitgliedern eingeladen. Die neuen Jagdpächter haben eine Blumenschale übergeben und für die Zukunft alles Gute gewünscht.
Wie es mittlerweile Tradition ist, haben die Jagdpächter einen Gutschein im Wert von acht Euro an jeden Jagdgenossen ausgegeben. Weiter hat der Vorstand der Jagdgenossenschaft einen Gutschein im Wert von zwölf Euro beigesteuert. jä
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