Musiktheater Rex in Bensheim stellt ab November auf 2G um

Von Dirk Rosenberger

Bensheim. Nur noch Geimpfte oder Genesene: Das Musiktheater Rex in Bensheim führt ab November die 2 G-Regel bei Veranstaltungen in der alten Güterhalle ein. Das teilten die Geschäftsführerinnen Margit Gehrisch und Martina Wagner mit. Seit Mitte September bietet das Land Hessen in seiner Corona-Verordnung diese Option an.

„Damit wurde die schwere Entscheidung von der politischen Ebene auf die einzelnen Clubs abgewälzt“, kritisieren die Kulturchefinnen. Entsprechend habe viele intensive Gespräche geführt, die Argumente gegeneinander abgewogen und letztendlich eine Entscheidung getroffen. Wer ab November ein Konzert im Rex besuchen will, muss am Einlass nachweisen, dass er entweder einen der Impfstoffe verabreicht bekommen oder die Krankheit durchgemacht hat.

Bis zu 600 Zuschauer möglich

Im Gegenzug könne sowohl auf die Maskenpflicht als auch auf „rigide Beschränkungen“ bei der Zuschauerzahl verzichtet werden. „Damit haben wir hoffentlich die Möglichkeit, unseren Veranstaltungsbetrieb langsam wieder in normalere Bahnen zu führen, um wirtschaftlich wieder sinnvoll arbeiten zu können und sowohl Künstlern als auch Besuchern tolle Konzerte mit prickelnder Live-Atmosphäre zu bieten“, erklärt Margit Gehrisch.

Aktuell dürfen maximal 220 Zuschauer in die denkmalgeschützte Halle, die ansonsten bis zu 600 Zuschauern Platz bietet. So viele Personen dürften dann auch wieder das Musiktheater besuchen - ein erfolgreicher Kartenverkauf vorausgesetzt.

„Für uns in der Kulturbranche ist es eine sehr schwere Zeit. Und uns ist die Entscheidung nicht leicht gefallen, da wir denken, dass Kultur allen Menschen gleichermaßen zugänglich sein sollte. Aber da wir nicht grundsätzlich staatlich subventioniert sind, also in der Corona-Krise nur punktuell Fördergelder erhielten, ist es für uns auch eine existenzielle Ermessensfrage. Wir hoffen hier auf Verständnis“, betonten Wagner und Gehrisch.

Ticketkäufer, die nicht geimpft, genesen oder schlichtweg mit dem 2 G-Modell nicht einverstanden sind, können ab sofort bis zum 31. Oktober ihre Tickets ans Rex zurückgeben - weitere Infos dazu unter www.musiktheater-rex.de oder rueckgabe@musiktheater-rex.de.

Die überregional bekannte und beliebte Bensheimer Kulturstätte ist nicht die einzige in der Region, die diesen Weg eingeschlagen hat. Ins Theater Sapperlot kommt man ebenfalls nur als Geimpfter oder Genesener. „Das 2 G-Modell ist keine politische Meinung, sondern unter den gegebenen Bedingungen die einzige Möglichkeit für das Theater Sapperlot zu überleben. Wir haben momentan nicht die Wahl zwischen 2 G oder 3 G, sondern zwischen 2 G oder den Laden dicht zu machen“, begründen die Verantwortlichen ihren Enschluss in einem längeren Statement auf ihrer Homepage.

Auch für das Bensheimer PiPaPo-Theater mit seinen 80 Plätzen im Kellergewölbe des Wambolter Hofs gibt es keine andere Alternative. Zum Auftakt der Jazzkeller-Reihe am Wochenende wurde das Modell zum ersten Mal umgesetzt. Das Theater Mobile in Zwingenberg stellt ab November auf 2G um. Die Konzertreihe der Kunstfreunde Bensheim im Parktheater kann ebenfalls nur besuchen, wer Geimpft oder Genesen ist.

Wobei dies nicht die generelle Regelung bei Terminen im Parktheater ist. Bei den Veranstaltungen der Stadtkultur haben auch getestete Besucher Zugang, wie beispielsweise aktuell beim Lesefestival. Im Musiktheater Rex greift die 2 G-Regelung dann zum ersten Mal beim Auftritt der Hamburg Blues Band am Donnerstag, 4. November. Bis dahin stehen im Oktober aber noch Konzerte mit bekannten Künstlern an unter den bisherigen Vorgaben an.

Am Freitag (8.) sind Superfro ab 20.30 Uhr zu Gast. Simon Höneß (Piano und Moderation), Jan Beiling (Saxofon), Frowin Ickler (Bass) und David Tröscher (Perkussion) präsentieren ihren abwechslungsreichen und tiefgründigen Jazz und haben ihre neue CDU mit dabei. Am 15. Oktober stehen die Zeichen auf Progrock. Lazuli aus Frankreich stehen ab 20.30 Uhr auf der Bühne und gelten nach wie vor als Tipp in der Szene, zumal sie auch (unabhängig von Pandemien) nicht allzu oft in Deutschland unterwegs sind.

Carl Verheyen zählt seit Jahrzehnten zu den besten Gitarristen weltweit, unter anderem wirkte er bei Supertramp mit. Am 22. Oktober macht er mit seiner „Sundial Tour“ in Bensheim Station, mit einem Mix aus Blues, Rock, Jazz und Country.

Die Tribute-Band Moonchild mag es hingegen eine Spur lauter und heftiger. Sie widmet sich den klassischen Hits von Iron Maiden - vom ersten Album bis zum 1992-Knaller Fear of the Dark. Am 29. Oktober werden die Verstärker in der alten Güterhalle aufgedreht.

Kartenverkauf über die Homepage www.musiktheater-rex.de