Bensheim. Die Platanenallee im Bereich Grieselstraße/Augartenstraße gehört sicherlich nicht zu den übersichtlichsten Ecken im Stadtgebiet. Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer aus der Fußgängerzone kommen sich dort immer mal wieder in die Quere. Parkende Fahrzeuge sowie Lieferverkehr tragen ihren Anteil zur nicht immer komfortablen Gesamtsituation bei.
Soweit, so bekannt: Die Freie Wählergemeinschaft plädiert nun dafür, dass sich die Stadt, genauer die Bürgermeisterin in ihrer Funktion als Ortspolizeibehörde, der Sache annimmt und prüft, „welche Maßnahmen getroffen werden können, um die Unfallgefahr primär für Fußgänger und Fahrradfahrer im Kurvenbereich wirksam zu verringern“. Außerdem wird die Bürgermeisterin gebeten, geeignete Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit anzuordnen und die Gremien darüber zu informieren.
So steht es in einem Änderungsantrag, der nach der Sitzung des Ortsbeirats Mitte, in dem das Ansinnen der FWG munter diskutiert wurde, von den Freien Wählern selbst sowie Grünen und BfB für den Bauausschuss und die Stadtverordnetenversammlung eingereicht wurde. Im Ausschuss hielt sich der Diskussionsbedarf in Grenzen. Feridun Bahadori (CDU) merkte erfolgreich an, dass sich der Prüfauftrag an die Verkehrsbehörde und nicht die Bürgermeisterin zu richten habe. Die Formulierung wurde entsprechend geändert. Mit der Prüfung an sich hätten er und seine Fraktion keine Probleme, wohl aber, dass etwas umgesetzt werden soll, über das die Fraktionen dann nur noch in Kenntnis gesetzt werden. Ralph Stühling (SPD) ergänzte, dass die Verkehrsbehörde ohnehin tätig werden müsse, sollte bei der Prüfung eine Gefährdung erkannt werden. Folglich brauche es den zweiten Teil des Antrags nicht. Darauf wies auch Jurist Thorsten Eschborn (FDP) hin.
Im Ortsbeirat sei man sich einig gewesen, den Bereich entschärfen zu müssen, so Hanns-Christian Wüstner (Grüne). Es solle aber nur geprüft werden, was rechtlich auch wirksam ist. Norbert Koller (BfB) attestierte der Kreuzung eine gewisse Unübersichtlichkeit. Alle wollten, dass dort etwas passiert.
Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung (CDU) sprach von einer „subjektiven Unfallgefahr“. Es sei offiziell kein Unfallschwerpunkt. Es wäre jedoch im Sinne aller, Unfälle zu verhindern. Eine Prüfung hielt sie ebenfalls für sinnvoll, die Verkehrsbehörde könne aber nicht gebeten werden, einzuschreiten. „Entweder sie ordnet etwas an, wenn der Bedarf gegeben ist – oder eben nicht.“
Letztlich stimmten alle Ausschussmitglieder für eine Prüfung von „Maßnahmen, die die Unfallgefahr wirksam verringern“. Die Bitte an die Verkehrsbehörde, geeignete Maßnahmen gleich anzuordnen, fand keine Mehrheit. CDU, SPD und FDP votierten mit Verweis auf den Diskussionsverlauf dagegen.
Wie zu mehr Sicherheit beigetragen werden kann, bleibt allerdings die große Frage. Schon im Ortsbeirat war darüber erkenntnisoffen debattiert worden, eine Tempo-30-Zone samt Zebrastreifen (ursprünglich im FWG-Vorschlag enthalten) fiel bereits durch. Diese Option war 2015 bereits erfolglos untersucht worden. Ein Zebrastreifen wurde damals in der Grieselstraße eingerichtet.
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