Bensheim. Am Montagmorgen war das Lesefestival Bensheim mit einer nichtöffentlichen Lesung zu Gast in der städtischen Kindertagesstätte Berliner Ring. Insgesamt rund 100 Kinder aus mehreren altersgenmischten Gruppen lauschten diszipliniert in zwei aufeinander folgenden Lesungen der Geschichte „Hazel und der Aufräumroboter“, einem Kinderbuch von Xóchil A. Schütz mit Bildern von Horst Hellmeier.
Die Kinder zeigten sich angetan von der Veranstaltung. Dabei gehört das Vorlesen zum Alltag in der Kita, zumal sie die Sprachförderung besonders in den Fokus genommen hat, wie die stellvertretende Leiterin Lea Molitor sagt.
Dazu gehört auch, dass Erzieherinnen und Erzieher mehrere Sprachen sprechen, darunter Englisch, Arabisch, Albanisch und Türkisch, aber auch Hessisch und Schwäbisch, wie es augenzwinkernd auf einem Plakat im Eingangsbereich zu lesen ist.
Genreübergreifend gestaltete die Autorin Xóchil A. Schütz, aufgewachsen in der Kurpfalz, in Schwaben und am Mittelrhein, und Gewinnerin zahlreicher Poetry Slams, ihre Geschichte von der niedlichen, aber faulen Haselmaus Hazel und ihrer Partnerschaft mit dem Roboter Schnuppel.
„Aufräumen ist doof“
Hazel lebt zunächst allein in einem Baumloch im Chaos. Sie ist so unordentlich, dass sie noch nicht einmal die Haselnüsse aus ihrem Vorrat findet und deshalb hungern muss. Max, der Spatz, rät zum Aufräumen, doch das macht Hazel wütend: „Aufräumen ist doof“.
Da bringt Max einen kleinen Roboter zu ihr, der rasch einen Wandschrank schnitzt, in den alle Eicheln und Nüsse sortiert werden können, aus den herumliegenden Blättern ein weiches Bett baut und aus den Zweigen, über die Hazel immer gestolpert ist, ein paar weitere Möbel. Es wird so gemütlich, dass der Roboter Schnuppel gleich selbst mit einzieht – und sich von Hazels Faulheit anstecken lässt.
Am Anfang ist noch Platz für Spiele wie Bucheckernweitwurf, doch bald stolpern Hazel und Schnuppel über all die herumliegenden Dinge und tun sich weh. Sie trauen sich schließlich gar nicht mehr aus dem Bett. Spatz Max ermahnt sie vergeblich. Erst als es zu einem Unglück kommt, weil Igel Ida von dem von hoch oben aus Hazels und Schnuppels Baumloch fallenden Gerümpel verletzt wird, schämen sich die beiden Faulpelze und besinnen sich eines Besseren.
Sie sortieren und räumen und stellen fest, dass das Aufräumen sogar Spaß machen kann, wenn man dabei zum Beispiel singt. Die früher so faule Hazel ist so begeistert, dass sie sogar allein weiterarbeitet, als Schnuppel seinen Akku aufladen muss – per Photovoltaik, versteht sich.
Am Ende entschuldigen sie sich bei Max und Ida und laden sie zu sich nach Hause ein. Die Haselmaus kocht und backt, der Roboter zimmert neue Möbel und es wird ein tolles Fest bei dem es sogar Fencheltee für Ida gibt. Alle vier werden beste Freunde. Und nach dem Fest? Da bringen Hazel und Schnuppel in ihrem Baumloch gleich wieder alles in Ordnung.
Bei dem Autorengespräch am Ende der Lesung gab es viele Warum-Fragen der Kinder und zum Schluss wollten alle auch nochmal das echte Buch sehen, aus dem die Autorin zu großen, per Beamer an die Wand projizierten Bildern vorgelesen hatte. eba
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