Bensheim. Geboren wurde er vor fast genau 72 Jahren in Schönberg, seit 2004 wohnt er in Lautertal, aber ehrenamtlich gewirkt hat er vor allem in Schönberg – und das seit mittlerweile 45 Jahren. Für dieses langjährige Engagement wurde Manfred Schaarschmidt am Montag im Sitzungssaal des Rathauses mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet.
Angeregt hatte diese Ehrung der Schönberger Ortsvorsteher Michael Lortz, denn das Engagement von Schaarschmidt für seinen Geburtsort zeigt sich auch in seinen regelmäßigen Besuchen der Ortsbeiratssitzungen. Verliehen wurde der Landesehrenbrief durch Landrat Christian Engelhardt und das vor zahlreichen Gästen, die sich im Sitzungssaal eingefunden hatten.
Darunter auch Lautertals Bürgermeister Andreas Heun sowie Claudia Sosniak vom Stadtarchiv und Nobert Hebenstreit aus Gronau, der sich wie auch Schaarschmidt in Schönberg vor Ort um die Stadtteildokumentation kümmert.
Auslöser war ein Vortrag
Besonders bemerkenswert, sowohl für Landrat Christian Engelhardt als auch für Bürgermeisterin Christine Klein, war die Tatsache, dass sich Schaarschmidt bereits mit 27 Jahren ehrenamtlich betätigte und das ununterbrochen bis heute. Auslöser war damals sein Interesse an regionaler und lokaler Geschichte und ein Vortrag über das Fürstenhaus Erbach-Schönberg, den der Schönberger Verschönerungsverein damals anbot.
Nur wenige Jahre später gehörte Schaarschmidt dem Vorstand des Verschönerungsvereins an und drei Jahre später 1981 übernahm er als Vorsitzender des Vereins die Verantwortung. 42 Jahre lang leitete er den Verein, doch bei der Mitgliederversammlung an diesem Samstag (4.) wird diese Ära enden. Wie Schaarschmidt schon bei der Zusammenkunft im vergangenen Oktober angekündigt hat, will er den Platz an der Spitze des Vereins in jüngere Hände geben. Das ist ihm inzwischen mit Marius Beichtmann schon bei der Stadtteildokumentation gelungen.
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Über zwei Jahrzehnte war er auch Vorsitzender der Interessengemeinschaft Schönberger Vereine, die sich 2021 aufgelöst hat.
Ebenso engagierte sich Schaarschmidt im Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Schönberg-Wilmshausen und war dort in Vorhaben an der Kindertagesstätte Leuchtturm, dem Gemeindehaus und der Marienkirche involviert. Außerdem kümmerte er sich um den fürstlichen Friedhof an der Kirche, das Gemeindearchiv und der Verteilung des Gemeindebriefs.
In die Organisation des Ortsjubiläums „700 Jahre Schönberg“, das 2003 im Schlosspark gefeiert wurde, war er ebenso eingebunden wie in die Organisation und dem Verkauf des Schönberger Familienbuchs. Auch im Odenwaldklub war er als Bestandserfasser für die Qualitätswanderwege engagiert.
Es ist vor allem die regionale Geschichte, die sein großes Interesse findet und die auch künftig nicht nachlassen wird. Das spiegelt sich auch in seiner Feststellung, dass er „nicht in Schönberg das Licht der Welt erblickt hat, sondern im Schatten des Schlosses“.
Landrat Christian Engelhardt würdigte das langjährige Engagement des Geehrten, mit dem er maßgeblich zum wichtigen sozialen Gefüge innerhalb Schönbergs beigetragen habe und das auch nicht durch seinen Umzug nach Lautertal nachgelassen habe. Diesen ehrenamtlichen Einsatz würdigte der Landrat als Beitrag, der von hauptamtlicher Seite nicht aufgewogen werden könne. Auch ein Landrat könne darauf nicht verzichten und so gehöre es zu seinen liebsten Aufgaben, solche „Helden des Alltags“ zu ehren.
Auch Bürgermeisterin Christine Klein brachte ihren Dank und Respekt für dieses langjährige und kontinuierliche Engagement zum Ausdruck. Es sei nicht üblich, damit bereits in jungen Jahren zu beginnen. Vieles von dem, was Schaarschmidt in die Wege geleitet habe, habe immer noch Bestand, sprach sie die Steinbänke vor dem Bensheimer Rathaus an.
Es war der Initiative von Manfred Schaarschmidt zu verdanken, dass die Sandsteinplatten, die früher als Abdeckung der Bachmauer dienten, nicht entsorgt wurden, sondern inzwischen im ganzen Stadtgebiet verteilt als Sitzgelegenheit dienen.
Dank sagte sie mit einem Blumenstrauß außerdem Ehefrau Christel Schaarschmidt, die das Engagement ihres Mannes immer mitgetragen hat, wobei dieser sein „Backoffice“ auch durchaus zu schätzen weiß, wie von dem Geehrten zu hören war.
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