Bensheim. Bei der KSL Joining Technology GmbH (früher Pfaff Industriesysteme und Maschinen beziehungsweise KSL) werden Arbeitsplätze abgebaut. Von den ursprünglich 78 Stellen sollen noch 43 übrigbleiben. Einst waren rund 100 Mitarbeiter beschäftigt. Nach Informationen des BA wurden bereits Aufhebungsverträge geschlossen, ebenso ein Interessenausgleich und Sozialplan verhandelt, und betroffene Mitarbeiter können in eine Transfergesellschaft wechseln. Schon im vergangenen Jahr hatte es Kurzarbeit gegeben. Einer Bitte um Rückruf kam die Geschäftsführung bisher nicht nach.
Das Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge spezialisiert auf die kundenspezifische Entwicklung und Herstellung von Sonderanlagen zur automatisierten Verarbeitung technischer Textilien für die Bereiche Automobil, Luft- und Raumfahrt, Filter sowie Heimtextilien (Bettwäsche, Gardinen, Teppiche und Tischwäsche).
Im Unternehmen sei eine Restrukturierung im Gange, um es zukunftsfähig aufzustellen, heißt es aus verlässlichen Quellen. Man wolle in schwarze Zahlen kommen. Dazu sollen künftig mehr Maschinen in China hergestellt werden, um kostengünstiger zu produzieren und preisgünstiger verkaufen zu können. In Zukunft sollen die Grundkonfigurationen der Maschinen in China hergestellt werden. In Bensheim werden sie dann den Kundenbedürfnissen angepasst und die Steuerung eingebaut.
KSL gehört über das Bielefelder Unternehmen Dürkopp Adler zur chinesischen Shanggong-Gruppe. Die hatte KSL im Jahr 2013 übernommen. Und wolle nun die Daumenschrauben anziehen, zumal es in der ganzen Gruppe schlechter läuft. Früher konnten Verluste einzelner Töchter noch ausgeglichen werden. Vergangenes Jahr wurde KSL 60 Jahre alt. 1964 gründete Werner Keilmann die Keilmann Mechanische Werkstätten.
Es gehe nun darum, das Unternehmen auf neue Beine zu stellen werden, wie das Management am Montag den Beschäftigten mitteilte. Es seien alle Abteilung noch besetzt, doch nun sei man an der Untergrenze angelangt, um das Unternehmen funktionsfähig zu halten. Auch wolle man sich breiter aufstellen. Zuletzt war die Abhängigkeit von der Autoindustrie recht hoch. KSL stellt unter anderem Maschinen zum Nähen und Verschweißen von Airbags her. Mit der Flaute in der Autobranche litt auch KSL. Hinzu kamen einige Risikoprojekte und die allgemeine Investitionszurückhaltung aus textilverarbeitenden Branchen. Nicht nur wegen der anhaltenden Diskussion um Zölle.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/bensheim_artikel,-bensheim-ksl-stellenabbau-wirtschaft-_arid,2325900.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/bensheim.html