Bensheim/Klodzko. Mit Schrecken verfolgt der Vorstand des deutsch-polnischen Freundschaftskreises Bensheim-Klodzko die Bilder aus den Nachrichten und im Netz von der aktuellen Hochwasserkatastrophe, von der vor allem auch Klodzko stark betroffen ist.
Bereits 1600 Menschen mussten evakuiert werden
So hat sich dort am Sonntag durch den Bruch eines Staudamms im benachbarten Stronie Slaskie die Lage in der polnischen Partnerstadt von Bensheim weiter zugespitzt.
Die Glatzer Neiße trat in der Nacht zum Sonntag mit einem Rekordhochwasser von 6,65 Metern über die Ufer und zwang bereits 1600 Menschen zur Evakuierung. Bis zum frühen Sonntagabend erhöhte sich der Pegelstand auf 6,84 Meter.
Üblich sei ein durchschnittlicher Wasserstand von etwa einem Meter, war auf dem Schweizer Medienportal watson.de zu lesen. Die Situation hat sich nach dem Bruch des Staudamms in dem Ort mit 26.000 Einwohnern, der hundert Kilometer südlich von Breslau liegt, noch erheblich verschärft.
Auch ist den Nachrichten zufolge ein Mann in den Fluten von Klodzko ertrunken. In einigen Straßen der Stadt stehe das Wasser anderthalb Meter hoch, Gebirgsjäger der polnischen Armee seien mit Booten unterwegs, um Bürger zu retten, heißt es in den Nachrichten.
Wie Bürgermeister Michal Piszko den Nachrichtenagenturen mitteilte, stehe in einigen Straßen der Stadt das Wasser eineinhalb Meter hoch. Außerdem gebe es keine Wasserversorgung mehr und das Gas werde bald abgestellt.
Bürgermeisterin Christine Klein bietet Hilfe an
Bereits am Sonntag hatte Bensheims Bürgermeisterin Christine Klein Kontakt in Klodzko aufgenommen und Freundschaftskreis-Vorsitzender Hans Seibert wird sich kurzfristig in dieser Woche mit ihr besprechen, wie Bensheim der Partnerstadt hilfreich zur Seite stehen kann.
In einem Schreiben an den Bürgermeister von Klodzko erneuerte die Rathauschefin von Bensheim gestern ihr Hilfsangebot: „Mit großer Bestürzung verfolgen wir hier in Bensheim seit dem Wochenende die Berichterstattung über Klodzko. Wir sehen verheerende Bilder aus Ihrer Stadt mit den Verwüstungen, die die Fluten anrichten. Unsere Gedanken sind bei Ihnen und den Menschen in Klodzko.
Gemeinsam mit den Mitgliedern des deutsch-polnischen Freundeskreises Bensheim-Klodzko möchten wir nach unseren Möglichkeiten unkompliziert helfen und unterstützen. Doch ist es für uns schwer einzuschätzen, was Sie kurz- oder langfristig von uns benötigen. So bitte ich Sie, mir kurz mitzuteilen, wo und wie wir helfen können, was dringend benötigt wird. Bitte scheuen Sie sich nicht. Wir werden versuchen, nach unseren Möglichkeiten zu unterstützen.“ Bürgermeisterin Christine Klein wünscht den Bürgern in Klodzko viel Kraft, um diese schwierige Situation zu bewältigen.
Die Städtepartnerschaft zwischen Bensheim und dem polnischen Klodzko besteht seit dem Jahr 1996. Am 31. August 1996 unterzeichneten der damalige Bürgermeister und mittlerweile verstorbene Ehrenbürgermeister Georg Stolle und sein polnischer Amtskollege Kwiatkowska die Verschwisterungsurkunde zwischen Bensheim und Klodzko in Polen. Die noch frische Beziehung sollte der Völkerverständigung nachhaltig dienen, bestehende Vorurteile abbauen helfen und die neuen Partnern stattdessen dazu animieren, eigene Erfahrungen zu machen.
Schon 1993, drei Jahre vor der offiziellen Verschwisterung, waren in Bensheim mit der Gründung des deutsch-polnischen Freundeskreises die ersten Bande geknüpft worden. Aktueller Vorsitzender des Freundeskreises Bensheim-Klodzko ist Hans Seibert. js/red
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