Bensheim. Wenn man Gaby Fledrich, die neue Vorsitzende des ungarisch-deutschen Freundeskreises Mohács-Bensheim, fragt, was ihr und ihrer Reisegruppe, die zu Besuch in Bensheim weilte, am besten gefallen habe, kommt wie aus der Pistole geschossen ein Wort: „Winzerfest“. Das ist auch der Grund für die in regelmäßigem Turnus und Wechsel stattfindenden Besuche des ungarischen Partnerschaftsvereines zum Bürger- oder Winzerfest.
In diesem Jahr kamen die Mohácser Freunde, verteilt in drei Etappen, in die Bensheimer Partnerstadt. Zuerst machte eine siebenköpfige Gruppe Jugendlicher mit zwei Betreuern in Bensheim Zwischenstation auf ihrem Weg zu den Paralympics nach Paris. Zwei Tage wurden sie vom Vorsitzenden des Freundeskreises Bensheim-Mohács, Franz Müller und seiner Frau Sigi betreut und begleitet. Auch wenn das Winzerfest noch nicht eröffnet war, konnten sie die Schönheiten der Stadt und die Freundlichkeit der Menschen hier kennenlernen. So beim Straßenfest in der Frankenstraße oder beim Sommerfest des deutsch-polnischen Freundeskreises Bensheim-Klodzko im Schönberger Wald. Selbstverständlich wurde auch der Mohács-Platz am Rinnentor und das Bensheimer Rathaus besichtigt und fotografiert, bevor es in die französische Metropole weiterging.
Donnerstags vor der Winzerfest-Eröffnung reiste eine kleine Gruppe um die Keramik-Künstlerin Etelka Muk und den Mohácser Kulturattaché Gyuri Lehel an, um – wie berichtet – rechtzeitig die Ausstellung am Winzerfest-Samstag eröffnen zu können.
Einen Tag vor der Eröffnung des beliebtesten Bergsträßer Weinfestes kamen 13 weitere Mohácser Freunde, darunter auch die beiden Stadträtinnen Gyöngyi Fábián Szurcsikné und Tünde Bogos, in Bensheim an und wurden vom hiesigen Freundeskreis herzlich empfangen. Klar wurde das Bensheimer Wahrzeichen, die Fraa vun Bensem, besichtigt, bei der Eröffnung und beim Umzug auf ihrem Festwagen konnten die Magyaren Doris Walter dann in natura erleben.
Überhaupt waren die Mohácser von der Vielfalt und der Länge des Festzuges überrascht, und angetan von der Feierfreudigkeit der Bensheimer im und um das Winzerdorf, die sie am Samstagabend erleben durften. Dass es beim Winzerfest einen „Tag der Betriebe“ gibt, diese Anregung wollten sie gerne mit nach Mohács nehmen, wenn im Februar das Busho- und im Mai das Nepomukfest gefeiert wird.
Ein Besuch des Bensheimer Badesees versetzte die Gäste ebenso in Staunen wie die Kutschwagenfahrt von Zwingenberg zum Fürstenlager in Auerbach. Hier erfuhren die Ungarn nicht nur Geschichtliches über die Landgrafen und Großherzöge von Darmstadt-Hessen und deren Sommer-Residenz und Lustgärten, sie ließen sich auch gerne von der Fernsicht über den Oberrheingraben verzaubern. Das zünftige Mittagsmahl wurde dann in der Mensa des seit 2021 in Bensheim ansässigen Unternehmens Grünewald GmbH, das in den Bereichen Medizintechnik, Biotechnologie sowie Pharma tätig ist, eingenommen. Der Geschäftsführer und Eigentümer, Szilárd Varga, stammt aus Mohács und kannte natürlich viele der Gäste persönlich. Gemeinsam mit ihren Bensheimer Gastgebern und dem Vorstand des Bensheimer Freundeskreises wurde dann am Montagabend der Ausklang gefeiert, bevor am Dienstagmorgen die schönen Tage in Bensheim mit dem gegenseitigen Versprechen zu Ende gingen, wieder in die jeweilige Partnerstadt zu kommen. mül
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