Mitgliederversammlung - Freiwillige Feuerwehr kommt gut organisiert durch die Corona-Pandemie

In Auerbach mangelt es an Sirenen

Von 
Thomas Tritsch
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Bei der Hauptversammlung der Auerbacher Feuerwehr standen einige Beförderungen auf der Tagesordnung. © Neu

Auerbach. Der Ausbildungsgrad in den Bensheimer Feuerwehren ist traditionell hoch. Doch die Pandemie hat viele Lehrgänge und Übungen über längere Zeit unmöglich gemacht. Aufgrund des Infektionsschutzgesetzes konnten kreisweit durchgeführte Fortbildungen gar nicht oder nur stark eingeschränkt durchgeführt werden.

Daher wurden vor Ort in Eigenregie alternative Übungen und Ausbildungseinheiten organisiert. So auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Auerbach. Unter anderem Schulungen für Atemschutzträger im kleinen Rahmen unter strengen Auflagen.

Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn lobte das Engagement der Kameraden im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Bürgerhaus Kronepark. In zwei bewegten Jahren seit Beginn der Corona-Krise sei es gelungen, Ausbildungsstand und Qualität aufrecht zu halten. Die Einsatzbereitschaft der Auerbacher Wehr habe somit nicht unter den besonderen Umständen gelitten.

Lob für gute Zusammenarbeit

Auch Bürgermeisterin Christine Klein schloss sich diesen Worten an. „Zur ersatzweisen Aus- und Fortbildung wurden hervorragende Konzepte entwickelt und umgesetzt.“ Klein lobte zudem die gute Zusammenarbeit zwischen den Stadtteilwehren. „Das war nicht immer so.“ Auch die Kommunikation zwischen Rathaus und Stadtbrandinspektor funktioniere sehr offen und konstruktiv.

Klein lobte das zeitaufwendige ehrenamtliche Engagement der Freiwilligen Feuerwehren und deren hohe Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung. Die Bürgermeisterin machte als zuständige Dezernentin aber auch auf die lückenhafte Infrastruktur aufmerksam. Großes Thema im Stadtgebiet ist die Alarmierung der Bevölkerung durch Sirenen.

Bereits vor der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal und den gemeldeten Versäumnissen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen habe sie das Thema mit Karn besprochen und Schwachpunkte beim Abdeckungsradius einzelner Anlagen analysiert. Aktuell gibt es in Bensheim noch 27 Sirenen, von denen fast alle funktionstüchtig sind. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, müsse weiterhin in Alarmsysteme investiert werden – und zwar sowohl in die Modernisierung als auch in die Neuanschaffung.

In Auerbach sei der Bedarf besonders hoch, so der Stadtbrandinspektor. Im größten Stadtteil ist die Sirenendichte am geringsten. Hier gelte es schnell nachzusteuern und geeignete Standorte zu definieren, so Jens-Peter Karn über den erforderlichen Ausbau des Katastrophenschutzes. Auch Ortsvorsteher Robert Schlappner, der den Einsatzkräften seinen Dank aussprach, wünscht sich bei diesem Thema baldige Fortschritte.

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Da die letzte Hauptversammlung in Präsenz im Januar 2020 stattgefunden hatte (danach gab es nur noch reduzierte digitale Formate), umfasste der Bericht von Eugen Sponagel diesmal zwei Jahre. 2019 wurde Sponagel zum Nachfolger von Edwin Fiehler gewählt.

In Auerbach ist der Wehrführer traditionell auch Vorsitzender des Feuerwehrvereins. Mit 60 aktiven Mitgliedern ist die Einsatzstärke in Auerbach seit drei Jahren konstant. Der Verein zählt etwa mehr als 700 Mitglieder, darunter 613 fördernde. Hier ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Die finanzielle Situation zeigt sich erfreulich. Rechner Frank Lahr sagte, dass man in Anbetracht der Umstände recht gut durch die Pandemie gekommen sei. Durch weniger Ausgaben aufgrund abgesagter Veranstaltungen konnte er einen leichten Anstieg des Kassenbestands melden. Beim diesjährigen Bachgassenfest, das vom 8. bis 10. Juli stattfinden wird, will die Feuerwehr wieder wie bislang dabei sein. Dafür werden laut Sponagel noch Helfer gesucht.

Der Wehrführer bezifferte für 2020 insgesamt 57 Einsätze, darunter 18 Brandeinsätze und 39 Hilfeleistungen. Im letzten Jahr waren es 15 Brand- und 57 Hilfseinsätze. Hinzu kommen Fehlalarme. In beiden Jahren kam die Wehr auf deutlich über 1000 Einsatzstunden.

Der Spielmannszug ist mit neun Mitgliedern nach wie vor stabil besetzt, ebenso die Alters- und Ehrenabteilung mit 21 Kameraden. Aufgrund der Pandemie gab es auch hier kaum Treffen, wie Ralph Stühling berichtete. Corona hat das Vereinsleben allgemein gelähmt. Neben dem Bachgassenfest war auch die Jahresabschlussfeier der Auerbacher Wehr betroffen.

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Jugendwart Marcel Strößinger berichtete von einem leicht gesunkenen Mitgliederstand: von 17 Jugendlichen im Jahr 2019 sind aktuell noch 15 übrig. Insgesamt eine ähnliche Entwicklung wie bei den Kollegen in Bensheim-Mitte. Auch der Nachwuchs hatte einen Online-Unterricht konzipiert, um so die Ausbildung zu gewährleisten. Weniger Jugendliche bedeutet aber in der Regel auch ein Zuwachs in der aktiven Wehr, da viele Eigengewächse ab einem Alter von 17 Jahren in die Einsatzabteilung übernommen werden.

Da Lehrgänge ermöglicht wurden, standen auch Beförderungen an. Jens-Peter Karn ernannte Johannes Kara und Louis Müller zu Feuerwehrmännern und Carina Jöckel zur Feuerwehrfrau. Oberfeuerwehrmann/frau dürfen sich ab sofort Lena Jöckel, Henry Bräuer, Marlon Friedl, Karl-Ludwig Bräuer, Maris Kriesch und Mike Löbert nennen. Pascal Strößinger und Dennis Weber wurden zu Hauptfeuerwehrmännern befördert.

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