Bensheim. „Bis, dass der Tod uns scheidet”, lautet der letzte Teil des Eheversprechens bei einer Trauung im klassischen Stil. Doch an Halloween gelten bekanntlich andere Gesetze, das dachten sich auch Verena Steffen und Gabrijel Vidovic vom „HalloweenHaus“ in Auerbach.
Schon am Eingang zur Horrornacht in der Darmstädter Straße 208 weisen blutverschmierte Handabdrücke und die Aufschrift „herzlich willkommen zu unserer Hochzeit” auf einem Schild darauf hin, was die Gäste erwartet. Denn anstelle eines Bundes für die Ewigkeit wurde an diesem Abend im Garten des schaurig-schönen Hauses ein „Bund der Verdammnis“ geschlossen.
Eine Mutprobe auf dem Weg zur Gartenhochzeit
Wer sich traut, nimmt einen Umweg durch ein gruseliges Haus, um zur düsteren Hochzeitsfeier im Garten zu gelangen. Doch der Weg dorthin ist nichts für schwache Nerven. Im ersten Raum, dem Schlafzimmer, geht es noch verhältnismäßig harmlos zu. Zumindest für jeden, der keine Spinnenphobie hat.
Denn auf dem Bett lauert eine riesige Vogelspinne – nur die Mutigsten wissen, ob sie auch wirklich aus Plastik besteht. Weiter geht es durch blutverschmierte Fadenvorhänge in die Küche. Hier erwartet Horrorfans statt eines Festmahls eine groteske Sammlung an abgetrennten Körperteilen, Augen in Einmachgläsern und Tierkadavern. Doch wer bereitet diese „Mahlzeit“ zu, und welche Rolle spielt die gruselige Gestalt mit der Machete in der Hand?
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Nach einem schmalen Gang betritt man das Wohnzimmer, wo der „Gaumenschmaus“ wartet. Doch anstelle von Rinderfilet oder Geflügel gibt es hier nur viel Blut und etwas, das man nicht unbedingt genauer ansehen möchte. Vom Wohnzimmer aus gelangt man schließlich nach draußen, in einen kleinen Gartenbereich. Auf den Gartenmöbeln sitzen Skelette, und rechts wartet eine Gestalt, die stark an Aragog aus Harry Potter erinnert.
Im nächsten Zeltbereich, dem Badezimmer, gibt es eine überraschende Entdeckung auf der Toilette. Doch das Finale wartet im letzten Raum, dem Kinderzimmer: Hier kann einem das Blut in den Adern gefrieren, besonders, wenn man die Horrorpuppe Annabelle kennt und den Gruselfaktor von altmodischem Kinderspielzeug zu schätzen weiß.
Hat man es erstmal durch das Grusellabyrinth geschafft, gelangt man über einen gepflasterten Weg in den Gartenbereich, wo die düstere Hochzeit stattfindet. Doch auch hier sollte man wachsam bleiben: Was bewegt sich da im Van neben den Skeletten?
„Bund der Verdammnis“ auf dem Friedhof
Im Garten selbst bietet sich ein schaurig-schönes Panorama aus roten und lilafarbenen Lichtern. Überall stehen Skelette und andere Gruselgestalten in Braut- und Bräutigamskleidern. Schwarze Skelett-Kerzenständer und leuchtende Lichter auf Stehtischen schaffen das perfekte Ambiente. Auf einem Tisch entdeckt man sogar „Eiskaltes Händchen“ von der Addams Family.
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An diesem Abend blieb es jedoch nicht nur bei der Fantasie einer düsteren Hochzeit. Denn die beiden Hausherren hatten sich etwas ganz Besonderes für ihren „VIP-Abend” ausgedacht. Als Überraschung für Freunde, Familie und Nachbarn inszenierten sie ihre ganz eigene düstere Hochzeitszeremonie.
Steffen trug ein knallrotes Tüllkleid mit schwarzer Perücke und Vidovic ein bordeauxrotes Jackett und eine Frisur, die an Albert Einstein erinnerte. Mit einem schlurfenden Gang bewegten sich die beiden „Toten“ zum Traualtar. Sie wurden von einem satanistischen Priester in schwarzer Kutte begleitet, der ein umgedrehtes Kreuz hielt und bereit war, den „Bund der Verdammnis“ zu schließen. Mit einer verzerrten Stimme hielt der Priester die Trauansprache und sorgte mit Sätzen wie „wir sind heute hier, um eure unheilige Vereinigung zu feiern“ und „eure Liebe ist ein Fluch“ für Gelächter in der Menge.
Diesjähriges Motto wurde nicht zufällig gewählt
Das Motto „Bund der Verdammnis – eine Hochzeit wie keine andere” wurde in diesem Jahr nicht zufällig gewählt. Denn Steffen und Vidovic haben sich im Juni das Ja-Wort gegeben. „Normalerweise überlegen wir uns nach Ostern, welches Thema wir für unser Halloween-Haus wählen”, erklärte die Hausherrin. In diesem Jahr sei dafür jedoch keine Zeit gewesen, da die ganze Energie des Ehepaars in die Planung der eigenen Hochzeit floss. Im Sommer kam Steffen dann die Idee einer düsteren Hochzeit, schließlich hatten die beiden noch die ganze Dekoration parat.
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Bereits zum dritten Mal laden Steffen und Vidovic Halloween-Fans in ihr Haus ein. Die Idee dazu entstand 2020, als sie unter den damaligen Corona-Auflagen ein letztes Mal mit Freunden und Familie feiern wollten, bevor der Lockdown begann. Der Erfolg und der Zuspruch ihrer Gäste inspirierte sie, im darauffolgenden Jahr ihre Halloween-Party für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Auch in diesem Jahr sind wieder „Erschrecker“ mit dabei, die den Besuchern das Fürchten lernen sollen. Wer genug Nervenkitzel erlebt hat und das Gelände verlassen möchte, muss sich noch an einem letzten Gruselort vorbeibewegen: dem hauseigenen Friedhof. Dort erwarten einen Spinnen und Skelette, die sich aus ihren Gräbern erheben und der ewigen Ruhe entfliehen wollen.
Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt – es gibt Kürbiscremesuppe, heiße Würstchen, Punsch und allerlei Süßigkeiten. Wer das Haus besuchen möchte, hat dazu noch heute (29.), morgen (30.) und am Halloween-Tag, (31.), Gelegenheit. Der Gruselspaß beginnt um 16 Uhr, der Eintritt ist frei, und das Team vom „HalloweenHaus Auerbach“ freut sich über jede Spende.
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