Schönberg. Ortsvorsteher Michael Lortz ist sich sicher, dass – bei entsprechenden Wetterbedingungen - die neugestaltete Freifläche am Schönberger Friedhof gut angenommen wird. Am Montagnachmittag spielte das Wetter zwar noch nicht so mit, aber beim Treffen auf der Grünfläche „Am Rosengrund“ waren die positiven Veränderungen dennoch deutlich erkennbar.
So zeigte sich der Ortsvorsteher, der zusammen mit Ulrike Klöble, Jean-Marie Stephan und Martin Frey vor Ort war, dankbar, dass das im Rahmen der Dorfentwicklung umgesetzte Projekt so gut geklappt hat und auch vor den aktuell erforderlichen Sparmaßnahmen fertiggestellt werden konnte.
Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung, die mit der städtischen Landschaftsplanerin Anika Weber nach Schönberg gekommen war, hob die intensive Mitwirkung der Bürgerschaft hervor. Die Bürgerbeteiligung habe sich positiv auf das Ergebnis ausgewirkt. Als „sehr schönen“ Aspekt bezeichnete Lortz die als Abschluss zu den Parkplätzen in Sitzhöhe errichtete Mauer aus Natursteinen, die an einer Seite von einem Rosenband begleitet wird. Für die Mauer wurden Natursteine sowie als Abdeckung die Steine verwendet, die früher als Einfassung der Mauer dienten und zuletzt in Höhe des Teiches als Sitzgelegenheit zur Verfügung standen. Als solche wurden sie aber kaum genutzt, da sie wegen ihres schattigen Standortes stark vermoost waren. Jetzt sind sie als Abgrenzung zum Parkplatz nicht nur ein schönes Gestaltungselement, sondern können zudem als Sitzgelegenheit genutzt werden.
Nächstes Jahr wird noch eine Panoramaliege aufgestellt
Gemütlicher für eine Rast auf der Grünfläche sind aber die neuen Sitzgelegenheiten – eine einzelne Bank und direkt am Teich eine Sitzgruppe mit zwei Bänken und Tisch, die von der Jagdgenossenschaft gespendet wurde. Eine entsprechende Plakette wird noch angebracht. Im kommenden Jahr wird im oberen Bereich am Rand des Teiches eine Panoramaliege dazu kommen.
An der Westseite der Anlage wurden zwischen der Heckenbepflanzung zwei Zugänge geschaffen, die durch einen geschwungenen Kiespfad verbunden sind. Der Pfad führt am unteren kleinen Teich vorbei, dessen Uferzone mit Findlingen zum Sitzen ausgestattet ist. Da es sich hier um ein flaches Gewässer handelt, kann dieser Bereich auch ein Anziehungspunkt für Eltern und Kinder werden.
Ein Spagat zwischen Gestaltung und Ökologie, so Rauber-Jung, waren die Arbeiten am großen Teich. Bewusst wurde darauf verzichtet, den oberen Bachlauf, der als „Kinderstube der Lurche“ dient, zugänglich zu machen. Er wurde lediglich schonend freigeschnitten und ein Großteil der Brombeersträucher entfernt. Auf diese Weise wurde der große Teich aufgeweitet und mit standorttypischen Uferstauden bepflanzt. Aktuell ist hier noch die beauftragte Gartenbaufirma im Einsatz, aber für die Zeit danach muss noch geklärt werden, wie die künftige Pflege im hinteren Bereich realisiert wird. „Das dürfte die größte Schwierigkeit sein“, so die Erste Stadträtin. Die vom Kiesweg eingerahmte Fläche unter der großen Platane wurde mit Substrat aufgefüllt und eingesät, damit hier künftig eine Blühwiese entsteht. Mit einbezogen in die Gestaltungsarbeiten wurde der Parkplatzbereich, der neu gegliedert und mit einer Deckschicht versehen wurde.
Nach vielen Jahren vergeblicher Bemühungen durch den Ortsbeirat wurde jetzt mit Hilfe des Landesförderprogramms Dorfentwicklung das Potenzial der Schönberger Grünfläche gehoben und in direkter Nachbarschaft zum Friedhof eine attraktive Aufenthaltsfläche geschaffen. Dafür hatte es einen langen Vorlauf gegeben, der im Sommer 2019 mit der Aufnahme der Stadt Bensheim in das Landesförderprogramm begonnen hatte.
Nach der Corona-Zwangspause ging es dann im September 2022 mit einem Informationstermin mit den direkten Anliegern weiter. Dem folgte im Oktober 2023 die Vorstellung eines ersten Konzeptes mit Bürgern vor Ort. Deren Ideen und Vorschläge wurden übernommen und in das Konzept eingearbeitet, das im März 2024 im Ortsbeirat unter großer Bürgerbeteiligung vorgestellt wurde.
Mit den Umgestaltungsarbeiten wurde im Mai begonnen, bis auf einige Restarbeiten wurden sie größtenteils im Juli beendet. Insgesamt standen für die Umsetzung des Projektes 70.000 Euro zur Verfügung.
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