Bensheim. Ist es möglich, Wohnen erschwinglicher zu machen? Und was kann die Stadt tun? Darüber beraten die Grünen in ihrer digitalen Fraktionssitzung am Dienstag (28.). Im Juli 2022 hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, dass geprüft werden soll, ob die städtische Tochter MEGB GmbH die Aufgaben des sozialen Wohnungsbaues für die Stadt übernehmen kann.
„Das Prüfergebnis liegt nun vor und besonders der Abschnitt über den Bau von Sozialwohnungen mit einer dauerhaften Bindung als sozialer Wohnraum sowie die Vorteile bei der Belegungsbindung und dem Vergaberecht, werden wir uns genau ansehen“, sagt stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Vertreter der Grünen im Sozial- Sport- und Kulturausschuss Jochen Kredel.
Ende der 1980er Jahre waren in Großstädten noch 30 Prozent der Wohnungen im Besitz von gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften, es gab einen „Überschuss an zu billigen Wohnungen“, weshalb Schwarz-Gelb diese Gemeinnützigkeit abschaffte, und die Mieten verteuerte, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen.
Zudem wurden die Sozialwohnungen über die Jahre immer weniger, zwei von drei Sozialwohnungen verschwanden. Insgesamt wurde Wohnen sehr teuer – und so suchen Hunderttausende vergeblich bezahlbaren Wohnraum. Es geht auch anders, so die Grünen – das zeige die Stadt Wien, wo fast die Hälfte der Wohnungen der Stadt oder Genossenschaften gehören und in denen die Kaltmieteunter sechs Euro liegt.
„Wenn die Chancen die Risiken übersteigen, ist es sicher sinnvoll, die MEGB mit dem Aufgabengebiet Sozialer Wohnungsbau zu beauftragen, um in Bensheim mehr von den dringend benötigten Sozialwohnungen zu schaffen“, sagt stellvertretende Fraktionsvorsitzende Kira Knapp.
Interessierte können an der digitalen Sitzung ab 20 Uhr teilnehmen. Es wird um Anmeldung an k.knapp@gruene-bensheim.de gebeten. red