Schwanheim

Grenzang in Schwanheim mit über 50 Teilnehmern

Bei einem Grenzgang durch die Gemarkung Schwanheims, fanden sich viele Interessierte ein, die über die Entwicklungen im Umkreis informiert werden wollten.

Von 
Jeanette Spielmann
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Unterwegs mit Hund, Kind und Kegel: Beim jüngsten Grenzgang des Schwanheimer Ortsbeirates liefen über 50 Teilnehmer mit. © Jürgen Strieder

Schwanheim. Die Rahmenbedingungen waren nicht nur perfekt, sie waren sogar etwas besser als im vergangenen Jahr, als der Schwanheimer Grenzgang bei hochsommerlichen Temperaturen in die nordwestliche Gemarkung bis nach Langwaden führte. Am Samstag waren es „nur“ sommerliche Temperaturen und die Wanderung in die südöstliche Gemarkung war auch nur halb so lang. Dass die wieder sehr stattliche Gruppe mit über 50 Teilnehmern, davon mindestens 20 Prozent Kinder mit ihren Fahrrädchen, aber dennoch zwei Stunden unterwegs war, hatte vor allem mit den sieben Haltepunkten zu tun, die Ortsvorsteher Konrad Klapfenberger und seine Ortsbeiratskollegen für aktuelle Informationen nutzten.

Die erste betraf gleich den Treffpunkt an der evangelischen Kirche, an der umfangreiche Sanierungsarbeiten erforderlich sind. Aktuell betrifft das die Regenrinne und den Ablauf, dann sind neben weiteren Renovierungsarbeiten die Kirchentüren und die mit alter Handwerkskunst gebaute Treppe zum Glockenturm dran. Für die aktuellen Arbeiten wurde ein Kostenvolumen von rund 22 000 Euro berechnet, wovon das Dekanat die Hälfte trägt, so der Ortsvorsteher. Den Rest muss die Kirchengemeinde selbst stemmen, wobei auch Spenden sehr hilfreich sind. Auch das Gemeindefest am 2. Juli wird zur Finanzierung mit beitragen.

Keine weiteren Rasengräber

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Nachdem die Grenzgänger dann in Richtung Feldgemarkung abgebogen waren, gab es nach nur wenigen Metern am Friedhof bereits den nächsten Halt. Angesprochen wurde hier der an den Ortsbeirat herangetragene Wunsch nach Rasengräbern. Diese sind laut Auskunft der Friedhofsverwaltung aber aktuell auf Bensheimer Friedhöfen mangels Nachfrage nicht vorgesehen. So werden sie auch in Bensheim-Mitte nicht mehr angeboten, sondern sind aktuell nur noch auf dem Auerbacher Friedhof verfügbar.

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Jutta Haas
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Auf dem Feldweg in östlicher Richtung kam die Gruppe an der Kleingartenanlage vorbei, wo es um die gewünschte Erweiterungsfläche ging. Eine vor gut einem Jahr erfolgte Bohrung auf der Fläche habe allerdings ergeben, dass der Boden für eine Kleingartenanlage nicht geeignet sei, was auf den früheren Standort einer alten Ziegelei zurückgeführt wird.

Einige Meter weiter wurde der Blick auf das Neubaugebiet am Ortsrand Richtung Bensheim vom stellvertretenden Ortsvorsteher Christoph Schweickert zu statistischen Informationen genutzt. Auf der Basis des aktuellen Stadtteil-Monitorings hat Schwanheim (Stand 2021) 1366 Einwohner und ist damit gemessen an der Bevölkerung der drittgrößte Bensheimer Stadtteil. Bei einem Durchschnittsalter von 43,4 Jahren ist Schwanheim auch jünger als die Gesamtstadt mit einem Durchschnittsalter von 45 Jahren.

Auch beim Anteil der Kinder bis zu sechs Jahren liegt Schwanheim mit 5,9 Prozent vor der Gesamtstadt (5,8), ebenso beim Anteil der sechs- bis 18-Jährigen mit 11,9 Prozent gegenüber 11 Prozent in Bensheim. Bei den älteren Einwohnern ab 80 Jahren liegt Schwanheim mit einem Anteil von 5,4 Prozent aber hinter der Gesamtstadt mit 7 Prozent. Allerdings könnte sich das im kommenden Monat ändern, denn dann hat Ortsvorsteher Klapfenberger gleich elf Personen über 80 Jahre auf seiner Liste, die er zu ihrem Jubiläum beglückwünschen darf.

Zur Halbzeit des Grenzgangs gab es eine kleine Rast, die dank der Freiwilligen Feuerwehr zur Erfrischung und Stärkung mit kühlen Getränken und Laugenbrötchen genutzt werden konnte. Angesprochen wurden hier vom Ortsvorsteher auch die Hochspannungsleitungen, die schon beim Grenzgang im vergangenen Jahr Thema waren. Sichtbar getan hat sich bisher nichts, denn mit den von der in südliche Richtung geplanten Versetzung des Ersatzneubaus betroffenen drei landwirtschaftlichen Betrieben wird aktuell noch verhandelt. Interessant zu hören war hier die Feststellung, dass der Pferdebetrieb für seinen Elektrozaun keinen eigenen Strom nutzen muss, da die Abstrahlung der Hochspannungsleitung dafür bereits ausreiche.

Weiter führte der Grenzgang in östliche Richtung bis zum Grenzstein, der seit der Flurbereinigung 1984 den Knotenpunkt zwischen den Gemarkungen Bensheim, Schwanheim und Lorsch markiert, wie Ortsbeirat Michael Meyer erläuterte.

Stopp an der Blühwiese

Bevor die Grenzgänger zum Abschluss den Segelflugplatz mit gut einer halben Stunde Verspätung erreichten, gab es noch einen Halt an der Blühwiese. 2021 hatte der Bauernhof Schweickert mit Hilfe einer Spendenaktion auf einer Fläche von 1815 Quadratmeter sein Blühwiesenprojekt begonnen. 2022 waren es bereits über 20 000 Quadratmeter blühende Fläche und in diesem Jahr am 5. Mai wurde auf über 19 000 Quadratmetern das Saatgut für die Blühwiese eingesät.

Wegen des Standorts nutzte Michael Meyer zusätzlich die Gelegenheit für eine kurze Information zur Westtangente, deren letzter Bauabschnitt im April 2014 kurz vor dem Hessentag in Bensheim für den Verkehr freigegeben worden war. Dieses letzte, etwa 1,5 Kilometer lange Teilstück liegt zum Teil auch auf Schwanheimer Gemarkung.

In der anschließenden Sitzung des Ortsbeirates bei den Segelfliegern, für deren Gastfreundschaft und Bewirtung sich Ortsvorsteher Klapfenberger herzlich bedankte, gab es noch einige aktuelle Informationen. Zum Beispiel zu Probebohrungen in der Schulzengasse, die mit den 2024/25 geplanten Kanalsanierungen zusammenhängen.

Erwähnt wurde der Tag der offenen Tür bei der Schwanheimer Feuerwehr am 18. Juni, der Termin der Sichelhenk am 19. und 20. August und die nächste Ortsbeiratssitzung am 19. Juni, bei der auch über die Verwendung des 1000-Euro-Budgets für den Stadtteil entschieden wird. Außerdem war zu hören, dass sich Schwanheim mit einer Gruppe und der Erntekrone am diesjährigen Winzerfestumzug beteiligen wird.

Freie Autorin

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