Auerbacher Fürstenlager

Kunsthandwerk zog zahlreiche Besucher ins Fürstenlager

Der Markt „Tausendschöön“ zog am Wochenende zahlreiche Besucher in den Staatspark und zeigte, dass die Kombination aus Kunsthandwerk und Parkidylle eine sehr gelungene war.

Von 
Eva Bambach
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Bensheim. Es ist eine ideale Kombination: Die idyllische Umgebung des Fürstenlagers und das Angebot an hochwertigem Kunsthandwerk, das an drei Wochenenden im Jahr dort zu finden ist. Die Termine im Frühjahr, Herbst und Winter stehen fest im Kalender vieler Besucher aus nah und fern und so konnte auch das bisweilen recht feuchte Wetter am vergangenen Wochenende den Strom derjenigen nicht bremsen, die sich zu Fuß hinauf ins Dörfchen aufmachten.

Unter dem Titel „Tausendschöön!“ (Frühling), „Mirabel & Apfelrot“ (Herbst) und Künstlerweihnacht organisiert die in Auerbach lebende Künstlerin Sabine Müller seit einigen Jahren diese Märkte und wird dabei tatkräftig unterstützt von Parkverwalter Stefan Jagenteufl und seinem Team.

Viele ausgebildete Künstlerinnen und Handwerkerinnen

Wie immer fanden die Besucher auch diesmal an beiden Tagen eine gut durchdachte Mischung aus handgefertigtem Schönen und Nützlichen. Textiles und Keramik, Papier- und Holzarbeiten, Schmuck und Kulinarisches, Blumen und Seifen – wer sich etwas Gutes tun wollte, konnte auf alle Fälle fündig werden.

Bei der Auswahl der Anbieter achtet Sabine Müller auf hohe Qualität. So bot auch dieser Kunsthandwerkermarkt im Fürstenlager kein Forum für Menschen, die einfach nur gern basteln. Viele Standbetreiberinnen sind ausgebildete Künstlerinnen und Handwerkerinnen. Es waren am Wochenende unter anderem Goldschmiedinnen, eine Schneidermeisterin und eine ausgebildete Holzbildhauerin und Elfenbeinschnitzerin dabei.

Ordnungsamt achtete auf Hygienestandards

Für Professionalität sorgt auch das Ordnungsamt, das sich von der Sicherheit der angebotenen Produkte überzeugt. Wer etwa handgemachte Seifen anbietet, muss diese unter anderem mit einer genauen Angabe aller Bestandteile und einer Chargennummer versehen. Lebensmittel müssen den geltenden Bestimmungen entsprechen und unter Beachtung der Hygieneregeln angeboten werden.

Zum Mitnehmen und vor Ort Verkosten wurde sizilianisches Olivenöl angeboten, nebst verschiedener pikanter Cremes oder Gewürzen wie dem tomatigen Capuliato Piccante oder auch einer Pistaziencreme als exklusiver Alternative zur banal süßen Nuss-Nougat-Creme.

Schals aus alten Saris und Schmetterlinge als Brosche

Zu einem der großen Vergnügen bei den Kunsthandwerkermärkten im Fürstenlager gehören zweifellos die liebevolle Gestaltung des Ganzen wie auch der einzelnen Stände – und die Möglichkeit, mit den Anbietern ins Gespräch zu kommen. So beeindrucken viele nicht nur mit Ideen und Kunstfertigkeit, sondern auch mit der Ausdauer, Unbeirrbarkeit und Kontinuität, mit der sie ihre kreativen Ziele verfolgen.

„An der Papiermühle“ (so ein zur Dekoration aufgestelltes altes Straßenschild) gab es zum Beispiel handgeschöpfte Papiere in unterschiedlichen Tönen. Ausgangsmaterial war farbiges Altpapier, das die Künstlerin über Jahre fein säuberlich getrennt gesammelt hatte. Ein Händchen für Farben hat auch die Künstlerin, die an einem anderen Stand originelle Stickereien anbot. Mittels Plattstich schuf sie zum Beispiel seidig schillernde Schmetterlinge, die etwa als Brosche getragen werden können, oder sie verziert gerollte Stoffreste mit Stickgarn, um sie als textile Perlen zu Ketten zu verarbeiten. Eine raffinierte Technik hat eine Textilkünstlerin erdacht, die aus alten Saris Schals mit drei Seiten und Magnetverschluss näht und so ebenso praktische wie wandlungsfähige Accessoires erschafft.

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dj/ü
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Doch nicht nur Tragbares gab es, sondern auch ganze Möbelstücke und Dekoelemente einer Innenausstatterin sowie gemalte Bilder unterschiedlicher Stilrichtungen, von Mystisch-Fantastischem bis hin zu plakativ fidelen Frauengestalten.

Wen es beim Umherschlendern im Fürstenlager zwischen den Ständen in Fremdenbau, Remise, Weißzeughäuschen Küchenbau und Wachhäuschen nach Stärkung verlangte, der konnte zwar noch nicht im Herrenhaus einkehren, fand aber schon ein kleines Angebot am zugehörigen Kiosk. Im Hof am Fremdenbau gab es die bewährten Hessischen Tabbas, vor dem Weißzeughäuschen verführerisch duftenden Kaffee vom Coffee-Bike und im Wachhäuschen selbstgebackene Kuchen.

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