Konzert

Franz Lambert begeistert mit Orgelspiel in Schönberg

Säbeltanz und Hummelflug: Der Organist Franz Lambert gab ein Konzert in der Kirche Sankt Elisabeth in Schönberg.

Von 
Christa Flasche
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bbe, SChönberg, Konzert mit Franz Lambert in der Kirche St. Elisabeth in Schönberg ,, Bild: Thomas Neu © Thomas Neu

Bensheim. Trotz seiner vielen Erfolge und weltweiten Bekanntheit hat Franz Lambert nie die Verbindung zu seiner Heimat, und damit Heppenheim und die Bergstraße, verloren. Dass ihm die Menschen in der Region diese Bodenständigkeit nicht nur abnehmen, sondern auch danken, bewies erneut das aktuelle Konzert, das er am Samstag in Schönberg gab. In der Kirche Sankt Elisabeth war kein Platz mehr frei. Wie immer hatte er auch diesen Auftritt akribisch vorbereitet.

Der erste Teil des Konzerts war eher klassisch ausgerichtet. Für die begeisterten Gäste hatte Lambert unter anderem Stücke ausgesucht wie aus Aida, von Mozart, aber auch Ben Hur und „Ich bete an die Macht der Liebe“ kamen darin vor.

Es ist schon beeindruckend, wie schnell Lamberts Finger in die dreireihigen Tasten auf der Wersi-Orgel griffen. Das bewies er unter anderem auch beim „Säbeltanz“. Einen ganz anderen Akzent setzte er im Anschluss mit „Bolero“ und auch hierzu die passenden, stimmungsvollen Bilder auf der Leinwand.

Lambert spielte bereits für Clinton, Gorbatschow, Helmut Schmidt und den Dalai Lama

Die Gäste konnten auf der Leinwand zudem stets zuschauen, wie Lambert auf der Orgel spielte. Er habe kürzlich sein 60-jähriges Bühnenjubiläum gehabt, sagte er. „Doch das sieht man mir nicht an“, ergänzte er verschmitzt – und genau solche Einlagen waren beim Publikum bei jeder Gelegenheit höchst willkommen. Genau das mögen die Gäste seiner Konzerte, denn damit verbinden sie die Bodenständigkeit eines Künstlers „von nebenan“, der schon die ganze Welt bereist und vor vielen Prominenten gespielt hat.

Seinen ersten Auftritt hatte er 1969 beim „Blauen Bock“. An seiner Musik erfreuten sich bereits Bill Clinton, Michail Gorbatschow, der Dalai Lama, Helmut Schmidt und mehrere europäische Königshäuser. Als er für Gorbatschow spielte, erzählte Lambert, sei auch etwas passiert, mit dem er nicht wirklich gerechnet hatte. „Hier hatte ich mich auf russische Stücke vorbereitet, doch dann kam die Tochter Gorbatschows und bat um das Stück „Wind of Change“. Lambert spielte ebenfalls schon vor 80 000 Menschen in Stadien und nun dann vor einer sehr kleinen Gruppe in Schönberg. Das wussten die Gäste durchaus sehr zu schätzen.

Kontraste schaffen: Udo Jürgens trifft auf Leonard Cohen

Im Verlauf des Konzerts spielte der Künstler ebenso die „Ode an die Freude“ wie „The Second Waltz“ von André Rieu. Dazu auf der Leinwand passend eine Gruppe, die zum Walzer tanzte. Nach der Pause wurde Lambert quasi auf die Bühne geklatscht. Mit „Phantom der Oper“ bot er dem Publikum zum Einstieg einen weiteren musikalischen Höhepunkt und auch „You Rise Me Up“ fehlte nicht im Repertoire. Viel Applaus bekam er zudem für den „Hummelflug“, für den er in atemberaubender Geschwindigkeit seine Finger in die Tasten greifen ließ, und auch die rumänische Volksweise forderte Lambert heraus. Beim stimmungsvollen „Hallelujah“ von Leonard Cohen wurde es noch einmal sehr besinnlich in St. Elisabeth und einige Gäste summten spontan mit.

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Hans-Günter Fischer
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Gegen Ende des Konzerts setzte Lambert noch einmal Kontraste. Richtig fetzig wurde es bei Udo Jürgens’ „Aber bitte mit Sahne“, „17 Jahr“ und „Ein ehrenwertes Haus“. Zu den Gästen zählte auch Hans Zieringer – und auf dessen Wunsch spielte Lambert zum Abschluss „Aus Böhmen kommt die Musik“. Hier fühlte sich das Publikum erneut sofort angesprochen und ging gerne im Rhythmus mit.

Für das rund dreistündige Konzert erntete Lambert viel Applaus und am Ende stehende Ovationen. Für die Gäste wird dieses besondere Konzert bestimmt lange in Erinnerung bleiben.

Freie Autorin

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