Inspektionsübung

Spektakuläres Szenario für die Zeller Feuerwehr

Einsatzkräfte übten den Ernstfall auf dem Anwesen von Tanja Marquardt und Uwe Mößinger.

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Jeanette Spielmann
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Bei der Inspektionsübung der Feuerwehr Zell wurde eine Explosion mit Gebäudebrand angenommen. Die Einsatzkräfte übten zum Teil unter Atemschutz. © Thomas Neu

Bensheim. Einmal mehr war die Inspektionsübung der Freiwilligen Feuerwehr Zell am Samstagnachmittag eine Demonstration der personellen und leistungsfähigen Schlagkraft dieser Hilfsorganisation. Davon konnten sich nicht nur Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn, seine beiden Stellvertreter Jürgen Ritz und Thomas Strößinger sowie Stadtjugendfeuerwart Andreas Erhard überzeugen, auch zahlreiche schaulustige Zeller waren neben Rico Klos vom DRK Bensheim und dem Zeller Ortsbeirat mit Ortsvorsteher Hans-Peter an der Spitze an das Feuerwehrgerätehaus gekommen. Vor Ort machten sich auch die Feuerwehrkameraden aus Gronau und aus Hambach ein Bild.

Hier zeigten zunächst die Löschgeister als jüngste Nachwuchstruppe und dann die Jugendfeuerwehr mit ihren Übungen, was sie in Sachen Brandschutz und Menschenrettung so alles drauf haben. Bei beiden Nachwuchsabteilungen ist das schon eine ganz Menge. In den von Wehrführer Tim Rettig moderierten Übungen ging es jeweils um Brandbekämpfung und Personenrettung, wobei es sich bei den Löschgeistern um Kuscheltiere handelte, während die Jugendfeuerwehr eine Person in Form einer schweren Puppe vom Balkon des Dorfgemeinschaftshauses abseilen musste.

Das erreichten sie mit Hilfe einer sogenannten Schleifkorbtrage, die mittels einer als Hebel genutzten Leiter nach oben und mit der zu rettenden Person auch wieder nach unten gebracht wurde. Eine Übung, die den Nachwuchsrettern den Beifall des Publikums einbrachte. „Sieht professionell aus“, merkte auch Wehrführer Rettig an. Zum Abschluss der beiden Übungen zeigte er sich stolz auf den Nachwuchs und insbesondere die 20 Löschgeister, von denen 17 an der Übung teilgenommen hatten.

Allerdings kam es am Samstag noch zu einem symbolischen „Rauschschmiss“ eines Löschgeistes, der am gleichen Abend im Rahmen des Kameradschaftsabends in die Jugendwehr übernommen wurde.

Um 16 Uhr machte dann Sirenenalarm und Martinshorn auf die Übung der Einsatzabteilung aufmerksam. Die fand im Oberdorf auf dem Anwesen der beiden Ortsbeiratsmitglieder und Einsatzkräfte bei der Feuerwehr Tanja Marquardt und Uwe Mößinger statt, wofür sich der Wehrführer herzlich bedankte.

Das Szenario war spektakulär. Aufgrund von Bauarbeiten kam es zu einer Explosion und einem Gebäudebrand, bei dem vier Bauarbeiter verletzt wurden und zwei Personen aufgrund der starken Rauchentwicklung der Rückweg versperrt war. Dafür brauchte es am Samstag keine Vorstellungskraft, denn der komplette Innenhof des Anwesens war zeitweise total verraucht und verdeutlichte, unter welchen Rahmenbedingungen gerade die Atemschutzträger im Einsatz sind, um Personen zu finden und zu retten.

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Zur Übung der Einsatzabteilung hatte es auch der Bundestagsabgeordnete und Staatsminister Michael Meister von einem vorausgegangenen Termin noch geschafft – er wurde in der Abschlussbesprechung von Wehrführer Tim Rettig nachträglich begrüßt. Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn zeigte sich im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Verlauf der Übungen, die mit Personenrettung und Brandbekämpfung viele Maßnahmen parallel erforderlich machten. Es waren nur Kleinigkeiten, zu denen er Anmerkungen hatte, so dass er abschließend sich davon überzeugt zeigte: „Wenn es gebraucht wird, wissen wir, dass wir es können.“

In der Freiwilligen Feuerwehr Zell sind aktuell 52 Aktive in der Einsatzabteilung, 18 in der Alters- und Ehrenabteilung, 24 in der Jugendfeuerwehr und 19 Löschgeister engagiert.

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