Inspektionsübung

Gronauer Feuerwehr als Vorreiter bei der Atemschutzhygiene

Viel Lob gab es auch von Stadtbrandinspektor Karn.

Von 
Jeanette Spielmann
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Bei ihrer jüngsten Inspektionsübung demonstrierte die Gronauer Feuerwehr unter anderem, wie die Atemschutzhygiene abläuft. © Jeanette Spielmann

Gronau. Einmal mehr bewies die Freiwillige Feuerwehr Gronau am vergangenen Samstag ihre Leistungsfähigkeit und Bereitschaft, im Ernstfall den Bürgerinnen und Bürgern zuverlässig zur Seite zu stehen. Die 28 Aktiven der Einsatzabteilung sowie 14 Jugendliche der Nachwuchswehr demonstrierten bei ihrer jährlichen Inspektionsübung, dass sie ihr Handwerk verstehen. Auch die Kleinsten, von denen aufgrund zahlreicher Übernahmen in die Jugendwehr aktuell noch vier „Löschpinguine“ übrig geblieben sind, zeigten, dass sie mit Schläuchen umgehen können.

Das freute nicht nur der Uwe Sänger, Wehrführer und Vorsitzender der Gronauer Wehr. Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn, der mit seinen beiden Stellvertretern Thomas Strößinger und Jürgen Ritz sowie Stadtjugendfeuerwehrwart Andreas Erhardt nach Gronau gekommen war, hatte keinen Anlass für kritische Anmerkungen.

Nachdem die komplette Wehr inklusive der Alters- und Ehrenabteilung vor dem Gerätehaus angetreten war, ging es zunächst auf das Spielplatzgelände hinter dem alten Rathaus, wo die Jugendwehr ihr Können zeigte und mit drei Angriffstrupps das Löschen der brennenden Vegetation demonstrierte. Gebrannt hat es nicht wirklich, aber Wasser war im Einsatz, denn auch der Umgang mit den unter starkem Druck stehenden Schläuchen muss geübt werden.

Vom Öffnen des Hydranten für die Wasserzufuhr bis zum Abschlusskommando von Jugendfeuerwehrwartin Nadine Bickel klappte alles, was den Nachwuchsbrandschützern auch ein Lob von Stadtjugendfeuerwehrwart Erhardt einbrachte.

Danach waren die Aktiven an der Reihe, die für ihre Übung zu einem Brandeinsatz auf einen Aussiedlerhof in der Straße „An den vier Wegen“ im Oberdorf gerufen wurden. Im Werkstattraum des Hofes war ein Brand ausgebrochen und eine Person, die sich in den Raum begeben hatte, wurde vermisst. Mit der vorrangigen Menschenrettung, die als erstes eingeleitet wurde, konnten die Atemschutzträger die Person in Form einer schweren Puppe retten und den Sanitätern übergeben. Danach war der Brand schnell gelöscht und die Werkstatt von Qualm befreit.

Eine Herausforderung für die Einsatzkräfte war das nicht vorhandene Wasser. Die nächste Zapfstelle war in dem landwirtschaftlichen Hanggelände rund 600 Meter entfernt, von wo eine Wasserleitung aufgebaut werden musste. Gelobt wurden vom Stadtbrandinspektor das Einleiten der richtigen Maßnahmen und die sehr gute Koordination.

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Von
Philipp Kriegbaum
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Sehr angetan war Karn von der erstmals in einer Übung demonstrierten Atemschutzhygiene, die im vergangenen Jahr in Bensheim eingeführt wurde. Hier zeigte sich Gronau mit der vorbereiteten Dekontaminationsstrecke einmal mehr als Vorreiter. Die Gronauer Brandschützer hatten sich mit einer großen Plastikfolie ausgestattet, auf der sich die Atemschutzträger nach dem Einsatz ihrer äußeren Kleidung entledigten, die durch Brandrauch oder andere krebsauslösende Stoffe dekontaminiert sein kann. Unterstützt wurden sie dabei von Kameraden in Schutzanzügen. Auch wurde die Kleidung gleich in Müllsäcke verstaut. Bisher war dieser Teil eines Einsatzes bei Übungen in Bensheim noch nicht gezeigt worden.

Bei der Abschlussbesprechung auf dem Aussiedlerhof dankte Wehrführer Sänger allen Beteiligten für ihre Bereitschaft, an der Übung mitzuwirken und insbesondere Robin Weber für die Nutzung seines Hofes als Übungsobjekt.

Mit warmer Wurst im Brötchen und Getränken konnten sich Akteure und Gäste, unter denen für die Stadt Bensheim auch Stadtrat Ralph Stühling war, stärken. Vor Ort waren auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Zell, die am kommenden Samstag ihre Inspektionsübung haben wird.

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