Freizeit

Ferienspiele in Bensheim: Beim Punzieren wird es laut

Sieben Gruppen produzierten im Museum mittels Hämmern auf Kupferblechen schöne Motive und Muster.

Von 
Eva Bambach
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Beim Workshop Punzieren im Bensheimer Museum waren die Mädchen und Jungen der Ferienspiele mit Eifer bei der Sache. © Ernst Lotz

Bensheim. „Ohrenbetäubend“ war vielleicht der erste Begriff, der Passanten in den Sinn kam, die am Donnerstag an der geöffneten Tür der Alten Feuerwache vorbeikamen. Von 10 Uhr morgens bis 16 Uhr war hier ein vielfaches lautes Hämmern zu hören. Denn zwei Gruppen der Bensheimer Ferienspiele übten sich hier hintereinander im Punzieren: Unter Anleitung einer Mitarbeiterin des Museums, der Archäologiestudentin Anna Ladu, entstanden mittels Hammer und Punziereisen auf gut handtellergroßen Kupferblechen schöne Muster und Motive.

Weil das Hämmern ziemlich anstrengend ist und auf die Dauer auch ermüdend für die Armknochen, rief Anna Ladu zwischendurch immer mal wieder zur Pause auf. Dann schüttelten die jeweils rund 20 Kinder brav ihre Arme aus, gingen aber gleich weiter eifrig ans Werk, um ihre Entwürfe in kleine Reliefs umzusetzen. Anregungen für ihre eigenen Gestaltungen hatten sie zuvor bei einem Rundgang durchs Museum gesammelt, wo sie unter anderem keltischen Vorbildern begegneten.

Denn das Angebot des Bensheimer Museums für die Ferienspiele gehört zu den museumspädagogischen Workshops, die das Museum ganzjährig anbietet – es geht nicht nur die Freude am Kreativsein, sondern auch um einen niederschwelligen Zugang zu Kunst und Geschichte.

Seit vielen Jahren bietet das Museum diese Kurse auch im Rahmen der Ferienspiele an. In diesem Jahr sind es sieben Gruppen, die das Museum besuchen. Je nach Alter nehmen sie an unterschiedlichen Workshops teil. Neben dem Punzieren gibt es in diesem Jahr einen Kurs „Schmieden und Emaillieren“ und einen Kurs „Malen wie Leo Grewenig“.

Museumsleiter Christoph Breitwieser zeigte sich begeistert von dem Interesse und der Mitarbeit der Kinder, auch bei den vermeintlich trockeneren Parts, wenn es im Museum vor den Exponaten um die historische Grundlegung geht. Wie sich zeigte, kennen sich viele Kinder im Museum sogar schon aus: Manche Bensheimer Grundschulen kommen im Rahmen des Unterrichts regelmäßig mit allen Jahrgangsstufen, andere zumindest sporadisch.

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Die Workshopleiterin Anna Ladu konnte sich ganz auf die Anleitung und die inhaltliche Vermittlung konzentrieren, denn die Kinder wurden von ihren vertrauten Betreuern und Betreuerinnen begleitet. Bei der Gruppe am Donnerstagmorgen waren das Sarah Krüger und Lea Krick, die beide schon einige Erfahrung in der Arbeit mit Kindern haben.

Sarah hat gerade die 12. Klasse abgeschlossen und war zum ersten Mal bei den Ferienspielen dabei, betreut aber das ganze Jahr über in ihrer Freizeit immer mal wieder Kinder. Für die Abiturientin Lea sind es schon die dritten Ferienspiele – und, so lässt sich vermuten, auch das letzte Mal: Nächstes Jahr möchte sie eine Ausbildung zur Hebamme beginnen.

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