Ortsbeirat

Fehlheimer Kita kostet 8,7 Millionen Euro

Die Planungen für den Neubau stoßen auf breite Zustimmung. Die Einrichtung bietet künftig Platz für 99 Kinder. Baubeginn ist in diesem Jahr.

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Jeanette Spielmann
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Auf dieses Grundstück im Fehlheimer Neubaugebiet wird die neue Fehlheimer Kita gebaut. © Thomas Neu

Fehlheim. Es geht voran. Nach schwieriger Anfangsphase mit erheblichen Widerständen gegen die ursprüngliche Planung der Stadt, auf dem freien Gelände zwischen Schwanheim und Fehlheim eine gemeinsame Kita für beide Stadtteile zu errichten, scheint jetzt der neuen Fehlheimer Kita nichts mehr im Wege zu stehen.

In der Sitzung des Ortsbeirates Fehlheim am Donnerstagabend stießen die vorgestellten Pläne jedenfalls auf allgemeine Zustimmung. Ortsvorsteher Stefan Stoetzel findet das Plankonzept „gut“ und die Leiterin der Katholischen Kita Sankt Bartholomäus, Petra Doroch, ist geradezu „begeistert“.

Ganz ohne kritische Stimme ging es dann aber doch nicht. Die kam von Ortsbeirat Michael Koenen und bezog sich auf das gewählte Heizungssystem über eine Luft-Wärmepumpe. Denn die neue Kita wird direkt am Rand des Neubaugebietes, quasi an der Rückseite der Landmetzgerei Mehl errichtet, und für dieses Wohngebiet gibt es ein Blockheizkraftwerk. Laut Koenen sei es kein gutes Signal der Stadt, wenn es sich nicht dem „eigenen Netz“ anschließe.

Wärmepumpe ist günstiger

Die Gründe dafür erläuterte Baudezernentin Nicole Rauber-Jung, die zunächst klarstellte, dass es sich um ein Blockheizkraftwerk der GGEW handele, an der die Stadt zwar beteiligt, es aber dennoch kein städtisches Nahwärmenetz sei, für das es im Übrigen auch keinen Anschlusszwang gebe. Außerdem sei die Stadt gehalten, sparsam und möglichst wartungsarm zu bauen. So sei die Entscheidung für die Luft-Wärmepumpe auch wegen der gegenüber dem Nahwärmenetz gut ein Drittel niedrigeren Betriebskosten gefallen.

Eine Blaupause für die Fehlheimer Kita gibt es in Bensheim bereits mit den Betreuungseinrichtungen am Berliner Ring und an der Sparkassenallee, die ebenfalls von dem Darmstädter Architektenbüro „werk.um“ geplant wurden. Vertreten war das Büro in der Ortsbeiratssitzung durch Nicole Meyer und Christian Pick. Stadträtin Nicole Rauber-Jung wurde von Matthias Klug vom städtischen Team Gebäude und Freiflächen begleitet. Aufgrund des Einwandes von Ortsbeirat Koenen entspann sich zwischen ihm, Pick und Klug ein kleiner Meinungsstreit über das Pro und Kontra der jeweiligen Heizungs- und Lüftungssysteme, wobei von den Planern insbesondere auch auf die besonderen Anforderungen an eine Kinderbetreuungseinrichtung hingewiesen wurde.

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Das von Nicole Meyer vorgestellte Plankonzept sieht ein in Holzelementbauweise errichtetes zweigeschossiges Gebäude vor, das an der nördlichen Seite des Elsbeerwegs am Ende der Straße steht. Mit insgesamt fünf Gruppenräumen wird Platz für 99 Kinder, etwa 25 Betreuungskräfte und zwei Küchenkräfte geschaffen.

Die zwei Gruppen für insgesamt 24 U 3-Kinder sind im Erdgeschoss, die maximal 75 Kinder de Altersklassen drei bis sechs Jahre sind in den drei Gruppenräumen im Obergeschoss untergebracht.

Diese sind mit einem sogenannten „Fluchtbalkon“ umgeben, der jeweils an den beiden Gebäudeseiten über eine Treppe in den Außenbereich führt.

Das Flachdach soll begrünt und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. Die PV-Anlage ist mit der Fußbodenheizung gekoppelt und ermöglicht im Sommer eine Absenkung der Raumtemperatur.

Im Erdgeschoss des Gebäudes sind neben den beiden Gruppenräumen und verschiedenen Nebenräumen auch die Küche sowie ein Bewegungsraum untergebracht, der bei Bedarf am Abend auch von Externen genutzt werden kann. Die Entscheidung darüber liegt bei der Kindergartenleitung. Der Zugang ins Obergeschoss erfolgt über das zentrale Treppenhaus oder barrierefrei über einen Plattformlift. Auch aus Gründen des Sonnenschutzes sind die Gruppenräume nach Nordosten ausgerichtet.

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Baudezernentin Rauber-Jung wies darauf hin, dass laut dem Geruchsgutachten keine Beeinträchtigungen durch die benachbarte Landmetzgerei zu erwarten seien. Nicht ganz unproblematisch ist die Verkehrssituation hinsichtlich des Bring- und Holverkehrs durch die Eltern. Die Sackgasse endet mit einem Wendehammer und der endgültige Ausbau der Straße wird erst nach der Errichtung der Kita erfolgen. Dort werde nach einer geeigneten Lösung gesucht, aber sicher sei, dass der verkehrsberuhigte Bereich nicht als Parkplatz ausgebaut werde. Optimal, das zeige die Erfahrung bei allen Einrichtung, werde es aber nicht werden.

Die Gesamtkosten der Baumaßnahme inklusive der Außenanlagen liegen bei über 8,7 Millionen Euro. Ein Teilbetrag von 3,8 Millionen Euro steht im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Kinderbetreuung, die restlichen 4,9 Millionen Euro sollen im Wirtschaftsplan 2025 bereitgestellt werden.

Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein, doch mit der Inbetriebnahme der neuen Kita in Fehlheim wird erst Ende des kommenden Jahres zu rechnen sein.

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