Nahversorgung

Grünes Licht für Erweiterung des Edeka-Marktes in Auerbach

Die Verkaufsfläche von 1500 soll auf 2500 Quadratmeter vergrößert werden. Im Obergeschoss soll Wohn-, Praxis- und Gewerbefläche entstehen.

Von 
Anna Meister
Lesedauer: 
Edeka Merz in Auerbach soll erweitert werden. Dafür brauchte es zunächst die Änderung des Bebauungsplans, jetzt stimmte der Bauausschuss im zweiten Schritt für den städtebaulichen Vertrag zur Umsetzung des Vorhabens, © Thomas Neu

Bensheim. Seit rund sechs Jahren bereits gibt es Pläne, den Edeka-Markt in Auerbach zu erweitern. Immer wieder hakte es an mehreren Stellen, das Vorhaben verzögerte sich. Nun könnte es aber bald so weit sein und damit die Grund- und Nahversorgung in Auerbach verbessert werden. Im ersten Schritt wurde im vergangenen Jahr der geänderte Bebauungsplan für das Gelände beschlossen. Jetzt stimmte der Bauausschuss für den Abschluss eines städtebaulichen Vertrages mit den Rahmenbedingungen zur Umsetzung.

Der Lebensmittelmarkt an der Wilhelmstraße ist bereits langjährig am Standort etabliert. Allerdings wurde in den vergangenen Jahren die Wettbewerbsposition des Markts durch Neueröffnungen beziehungsweise Modernisierungen und Erweiterungen weiterer Märkte in Bensheim und Zwingenberg beeinträchtigt. Um seine Marktposition zu erhalten, soll der Markt grundlegend modernisiert werden, wozu vor allem breitere Verkehrs- und Gangflächen, niedrigere Regale, eine großzügigere Anordnung der einzelnen Abteilungen und moderne Bedientheken gehören.

Markt wirtschaftet in beengten Verhältnissen

Derzeit wirtschaftet der Markt in beengten Verhältnissen, die zu einer unübersichtlichen Anordnung und engen Wegeführung für die Kunden führen. Das Sortiment wird sich deshalb mit der Ausweitung der Innen-Verkaufsflächen nicht wesentlich vergrößern. Der künftige Markt soll seine Kunden vielmehr durch seine Ausstattung und verbesserte Gestaltung ansprechen.

Insbesondere für Kunden, die zu Fuß, mit dem Rad und dem ÖPNV kommen, sei die Vergrößerung und Attraktivitätssteigerung dieses Einzelhandelsstandortes aufgrund seiner zentralen Lage eine deutliche Verbesserung, heißt es in der Begründung der Verwaltung. Vor allem aus den direkt angrenzenden Wohngebieten ist der Markt auch fußläufig gut zu erreichen. Zusätzlich sei der Standort durch die Haltestelle Schillerstraße gut an den ÖPNV angeschlossen.

Da mit dem Vorhaben keine wesentlich neuen Sortimente oder Angebotskonzepte am Standort eingeführt werden, ist es in der Einschätzung der GMA (Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH) unwahrscheinlich, dass durch das Modernisierungs- und Erweiterungsvorhaben das regelmäßige Einzugsgebiet des Marktes – der Großteil der Umsätze des Lebensmittelmarktes stammt direkt aus dem Stadtteil – wesentlich ausgedehnt wird. Diese Einschätzung hatte die GMA im Zuge der Überarbeitung des Bebauungsplanes im vergangenen Jahr abgegeben.

Fläche soll von 1500 auf 2500 Quadratmeter wachsen

Mit der Änderung des Bebauungsplans „Dorfmühle“ wurde der Weg für die Erweiterung von derzeit 1500 auf 2500 Quadratmeter Verkaufsfläche frei gemacht. Nötig war die Änderung, da sowohl die Größe des bestehenden als auch des zukünftig erweiterten Marktes über der allgemein anerkannten Grenze zur Großflächigkeit von 800 Quadratmetern Verkaufsfläche beziehungsweise 1200 Quadratmetern Geschossfläche liegt.

Im geplanten Bereich der Erweiterung des Lebensmittelmarktes ist auch die Errichtung von Lagerräumen im Untergeschoss sowie von neuen Sozial- und Büroräumen der Einzelhandelsnutzung im ersten Obergeschoss vorgesehen. Des Weiteren sollen über diesen Räumlichkeiten Büros, Wohnungen und Praxen entstehen. Im Plangebiet befindet sich außerdem noch ein Getränkemarkt, für ihn ist derzeit keine Erweiterung geplant.

Mehr zum Thema

Ortsbeirat West

Zwei PV-Freiflächenanlagen in Bensheim in Planung

Veröffentlicht
Von
Jeanette Spielmann
Mehr erfahren

Von einer Ansiedlung eines publikumsstarken Dienstleisters oder größerer Arztpraxen in den Obergeschossen des Edeka-Marktes ist laut GMA nicht auszugehen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass durch das Modernisierungs- und Erweiterungsvorhaben das regelmäßige Einzugsgebiet des Marktes wesentlich ausgedehnt werden kann. Es sei deshalb nur im geringen Maße von zusätzlichen Kfz-Verkehrsströmen zum Vorhabenstandort auszugehen.

Die bestehende Verkehrserschließung für den Pkw-Verkehr über die Wilhelmstraße und Saarstraße sei zwar phasenweise belastet, jedoch nur zu Stoßzeiten. Ein großes Thema in diesem Bereich um den Markt ist die Verkehrssicherheit für Radfahrer. Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung erklärte hierzu, dass an einer Lösung gearbeitet werde. Eine bauliche Maßnahme wäre eher schwierig umsetzbar, aber auch neue Markierungen könnten die Lage entschärfen.

Überlegung zu Überdachung des Parkplatzes mit PV-Anlagen

Vom Betreiber sind etwa 180 bis 185 Kfz-Stellplätze auf dem Grundstück geplant. Gemäß der langjährigen Erfahrungen des Marktbetreibers zur Auslastung des Parkplatzes werde dies ausreichen. Des Weiteren wurde die vorhandene schalltechnische Untersuchung aktualisiert. Thomas Götz (Grüne) fragte, inwiefern es Überlegungen gebe, den Parkplatz des Supermarktes mit PV-Anlagen zu überdachen.

Eine abschließende Entscheidung sei hierzu noch nicht gefallen, so Rauber-Jung. Würde sich der Eigentümer für diesen Schritt entscheiden, müssten die Bäume auf dem Parkplatz weichen, da sie die Anlage verschatten würden. Auf lange Sicht werde diese Überdachung von Parkplätzen verpflichtend eingeführt werden, bis dahin müsse man sich wegen der Begrünung in Städten Gedanken machen. Denn beides sei nötig. „Begrünung und PV-Anlagen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“

Redaktion

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

VG WORT Zählmarke