Fehlheim. Alles hat mal ein Ende? Man könnte es in Fehlheim fast meinen. Schließlich scheint sich die Debatte um eine neue Kita zwar nicht in Wohlgefallen aufgelöst zu haben. Aber die nun angestrebte Lösung erfordert offenkundig keine abendfüllenden Diskussionen mehr.
In der Sitzung des Ortsbeirats am Montagabend jedenfalls befürwortete das Gremium einstimmig den Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplans im Neubaugebiet Langgewann und den entsprechenden Entwurf gleich mit. Dieser formale Schritt ist notwendig, damit auf dem Grundstück am Elsbeerweg die fünfzügige Kindertagesstätte gebaut werden kann.
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Da es ursprünglich nicht vorgesehen war, dort die Kita anzusiedeln, war die Fläche im Bebauungsplan anderweitig ausgewiesen, unter anderem hätte dort theoretisch ein Dorfgemeinschaftshaus hochgezogen werden können.
„Die Umwidmung ist nichts Weltbewegendes. Wir setzen um, was gewünscht wurde“, erklärte Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung. Die Vorgeschichte ist hinlänglich bekannt. Eigentlich sollte es im alten Neckarbett am Ortseingang von Fehlheim eine gemeinsame, siebenzügige Kita für den Stadtteil und den Schwanheim geben.
Das sorgte aus unterschiedlichen Gründen bei verschiedenen Beteiligten (Eltern, Erziehern, Kirchengemeinden, Ortsbeiräte) sowie Naturschutzverbänden und Fraktionen für überschaubare Begeisterung. Nach ein paar kommunalpolitischen und verwaltungstechnischen Pirouetten, einer Bürgermeister- sowie einer Kommunalwahl landete man schließlich bei der aktuellen Variante – auch weil eine Einrichtung mit sieben Gruppen für um die 130 bis 140 Kinder als nicht mehr ausreichend erachtet wurde.
Diese sieht bekanntlich vor, dass in Fehlheim im Neubaugebiet gebaut wird. Der bisherige Standort wird aufgegeben beziehungsweise als Zwischenlösung für die Schwanheimer genutzt, während für diese ebenfalls neugebaut wird. Wo das passieren wird, ist zurzeit noch offen.
Die aktuelle Verwaltungsvorlage ist nun der erste konkrete Schritt hin zur Umsetzung der Pläne. Als Blaupause für den Neubau soll die Kita Hollerbusch an der Sparkassen-Allee in Bensheim dienen.
Im Ortsbeirat gab es erwartungsgemäß kaum Gesprächsbedarf. Ortsvorsteher Stefan Stötzel regte lediglich an zu prüfen, ob der Elsbeerweg nach der Bebauung komplett zur verkehrsberuhigten Zone erklärt werden kann – und nicht nur direkt vor dem Gebäude. Über den Weg wird die Kindertagesstätte angebunden, eine Zufahrt aus nordwestlicher Richtung (zurzeit ein Feldweg, der als Baustraße genutzt wird) kommt laut Rauber-Jung nicht infrage.
Während in dieser Angelegenheit eine Lösung gefunden wurde, befindet man sich bei einem Nahversorger für den Ort nach wie vor auf der Suche. Bevorzugt wird ein Teo-Markt der Tegut-Kette (wir haben berichtet). Der Mini-Markt mit Selbstbedienungsmodus (bezahlt wird an einer Scanner-Kasse) bräuchte kein besonders großes Grundstück, aber ein zentral gelegenes. Eine Fläche am Ortsausgang hielt der Betreiber jedenfalls nach Auskunft des Ortsvorstehers für nicht geeignet. Zumal es sich baurechtlich im Außenbereich befindet.
Nicole Rauber-Jung und Stefan Stötzel versicherten sich jedoch gegenseitig, noch ein paar Ideen zu haben und im Austausch bleiben zu wollen. Wer denkt, ein geeignetes Grundstück an der Durchgangsstraße oder in Sichtweite davon zu besitzen, könne sich gerne melden.
Feldweg wird saniert
Der Ortsvorsteher teilte darüber hinaus mit, dass die Sanierung des Feldwegs zur Kita und zum Sportplatz in diesem Jahr fortgeführt werden soll. Ein Teilstück wurde bereits erneuert. Und in der Hofgartenstraße wird es Richtung Sportplatz eine Verkehrsberuhigung mit einer Bremsschwelle geben – ohne die mittlerweile berüchtigten, weil geräuschintensiven Kölner Teller.
Mit der Bürgermeisterin Christine Klein wird es am 7. Juni (Mittwoch vor Fronleichnam) ab 18 Uhr auf Stadtteiltour gehen. Vor dem Rundgang ist um 17 Uhr eine Bürgersprechstunde angesetzt.
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