Gronau. Eine kleine Gruppe des Winzerfestumzugs fiel in diesem Jahr besonders auf. Es stand eine Kuh auf dem Motivwagen und daneben ein in bayrischer Kleidung stehender Alphornbläser. Beides ist für die Region etwas ungewöhnlich. Das hat wohl bei vielen Besuchern das Interesse geweckt, den Weg nach Gronau auf sich zu nehmen.
Wer von Bensheim startend in Richtung des kleinen Bergdorfs im vorderen Odenwald fuhr, dürfte sich spätestens nach der weit über die Grenzen hinaus bekannten Weinschänke in Zell fragen: „Wo führt mich diese Straße wohl hin?“
Ein kleiner romantischer Ort präsentierte sich. Der Weg zum Sportplatz erinnerte an die letzte Wanderung in den Bergen, diese Wanderung war ebenso steil wie dieser Aufstieg. Doch oben angekommen, wurden man von vielen jungen Menschen in Dirndl und Lederhosen begrüßt. Alleine die schöne Aussicht bei leichtem Abendrot in die Riedebene belohnte schon die Strapazen des Aufstiegs.
Viele in Dirndl und Lederhosen
Die Stimmung im Festzelt beim Almabtrieb-Wochenende der Feuerwehr war schon im oberen Bereich. Nach der Begrüßung durch den zweiten Vereinsvorsitzenden Florian Sänger wurde das von der Brauerei gesponserte Holzfass „angestochen“ und eine Runde Freibier kam den Gästen zugute.
Im Anschluss ging es mit „Winfried Stark und seinen Original Steigerwälder“ deftig und stimmungsvoll weiter. Ein besonderes Augenmerk viel auf die wunderschöne Tischdekoration und das liebevoll mit Girlanden geschmückte Festzelt.
An jedes noch so kleine Detail wurde gedacht. Draußen stand ein Wegweiser, der die Richtungen zu den verschiedenen Almen in Gronau zeigte. Ein Urlaubsgefühl entstand bei den Gästen. Am Sonntagmorgen, bei einem sehr gut besuchten Festgottesdienst, konnte die liebevolle kreierte Dekoration nochmals in Ruhe bewundert werden.
40 Kühe, Rinder, Bullen und Kälber
Der anschließende Frühschoppen unter Begleitung des evangelischen Posaunenchors Gronau/Zell läutete den zünftigen Nachmittag ein. Stimmungsvoll folgte ein Highlight dem anderen. Der Bauernmarkt, der sich auf der angrenzenden Wiese befand, wurde von den Gästen sehr gut angenommen. Das bunte Treiben, die spielenden Kinder in dem großen Heuballen und das herrliche Panorama ließen den Alltagsstress völlig vergessen.
Langsam füllte sich die Wiese immer mehr. Der Höhepunkt der Veranstaltung stand bevor. Mehrere hundert Besucher säumten den Feldweg, um das Spektakel des Viehabtriebs live mitzuverfolgen.
Über 40 Kühe, Rinder, Kälbchen und Bullen marschierten an den Besuchern stolz in Richtung Tal. Schade, dass das berühmte Glockengeläut nicht vorhanden war, aber auf Nachfrage bei den Landwirten bekam man die Auskunft, dass in unseren Regionen die Tiere das nicht gewohnt sind und man diese zu diesem Anlass nicht unnötig stressen wollte.
Zurück am Festzelt heizte die Trachtenkapelle Lindenfels mit zünftiger Blasmusik die Besucher ein. Bei Kaffee und Kuchen und dem ein oder anderen kühlen Getränk steuerte die Stimmung auf ihren Höhepunk zu.
Die Besucher, die am frühen Abend wieder zurück ins Tal liefen, genossen noch einmal die schöne Aussicht und freuten sich darüber, ein wunderschönes Wochenende in Gronau verbracht zu haben. red
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