Bensheim. Los geht es ganz klassisch – mit Streichquartetten von Dvorak und Ravel. Doch dann folgt das Programm beim nächsten Konzert der Kunstfreunde Bensheim am Samstag, 26. November, nicht mehr den Regeln des klassischen Konzertbetriebes. Umgeben von Licht- und Tontechnik spielt das vision string quartet im Parktheater Stücke aus dem jüngsten Album „Spectrum“, erschienen im Herbst 2021, das die vier Musiker selbst komponiert, arrangiert und produziert haben.
Inspiriert von Folk, Pop, Rock, Funk, Minimal und Singer-Songwriter-Musik begeben sich Florian Willeitner (Geige), Daniel Stoll (Geige), Sander Stuart (Viola) und Leonard Disselhorst (Cello) mit ihrem neuen Album auf die Reise zu ihrem ganz eigenen Sound und Genre. So entsteht auch auf der Bühne ein in dieser Form noch nie da gewesenes musikalisches Abenteuer ohne Grenzen, inspiriert durch persönliche Erlebnisse, neue und alte Begegnungen sowie feinsinnige Eindrücke verschiedenster Kulturen. Dabei erschaffen die vier jungen Musiker aus Berlin nur mit ihren Streichinstrumenten eine ganze Welt voller Klänge – von Gitarre, Ukulele und Bass bis hin zu Bongos oder gleich einem ganzen Drumset.
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Die Kunstfreunde Bensheim freuen sich sehr auf ein Wiedersehen und -hören mit dem jungen Ensemble, das bereits vor zwei Jahren bei seinem ersten Auftritt im Parktheater für Furore gesorgt hat. Einen kleinen Wermutstropfen gilt es jedoch zu „verdauen“: Primarius Florian Willeitner ist erkrankt und kann beim Auftritt in Bensheim nicht dabei sein. Ersetzt wird er durch Jonathan Schwarz, den ersten Geiger des Leonkoro Quartetts. Das Programm wurde aufgrund dessen geringfügig geändert. Auf Dvoraks Streichquartett G-Dur op. 106 folgt nach der Pause Ravels Streichquartett F-Dur op. 35, bevor es mit vier „Spectrum“-Werken weitergeht.
Das vision string quartet hat sich zehn Jahre nach seiner Gründung bereits als eines der besten Streichquartette seiner Generation etabliert und neue Klangfarben im internationalen Konzertgeschehen kreiert. Mit ihrer einzigartigen Fähigkeit, zwischen dem klassischen Streichquartett-Repertoire und eigenen Kompositionen aus Genres wie Folk, Pop, Jazz und Funk zu wandeln, geben die vier Künstler der Musikwelt neue Impulse. Das vision string quartet, das sich zugleich als Band versteht, experimentiert mit neuen Konzertformaten und arbeitet mit Sounddesignern und Lichttechnikern zusammen, um seinen Auftritten weitere kreative Dimensionen zu verleihen.
Gastspiele in der Frick Collection NYC, der Wigmore Hall London, in der Berliner Philharmonie, im Großen Saal der Elbphilharmonie Hamburg sowie inzwischen regelmäßig bei großen Festivals füllen den Kalender des Ensembles.
Ihr Kammermusikstudium absolvierten die vier Musiker beim Artemis Quartett an der UdK in Berlin sowie bei Günter Pichler, dem Primarius des Alban Berg Quartetts, an der Escuela Superior de Musica Reina Sofia Madrid. Weitere Impulsgeber waren unter anderem Heime Müller, Eberhardt Feltz und Gerhard Schulz.
Das Ensemble gewann 2016 den 1. Preis sowie sämtliche Sonderpreise beim Internationalen Concours de Genève. Es wurde mit dem renommierten Kammermusikpreis der Jürgen Ponto-Stiftung ausgezeichnet, ferner dem Würth-Preis sowie dem Preis der Oscar und Vera Ritter-Stiftung Hamburg. 2020 wurde das Debütalbum „memento“ veröffentlicht, das mit dem „Opus Klassik“ für die beste Kammermusikeinspielung des Jahres ausgezeichnet wurde.
Vor dem Konzert (20 Uhr) findet ab 19 Uhr im Foyer wieder eine Einführung mit dem Musikexperten Hans Hachmann statt, der im Gespräch mit den Künstlern das Programm erläutern wird. Karten gibt es online unter www.kunstfreunde-bensheim.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Die Abendkasse öffnet um 18.45 Uhr. red
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