Ein fatales Signal für alle jungen Familien

„Eltern fordern: Stadt soll nicht aus der Grundschulbetreuung aussteigen“, BA vom 5. Juni

Es ist mal wieder soweit: Unsere geliebte Stadt Bensheim steht vor einer richtungsweisenden Entscheidung. Die Nachmittagsbetreuung unserer Grundschüler ist in der bisherigen Form in Gefahr, und damit auch ein wesentlicher Standortfaktor für unsere Stadt. Rund 200 besorgte Eltern haben vor dem Rathaus demonstriert, um ihre Stimme gegen den Übergang der Ganztagsbetreuung an drei Grundschulen von der städtischen in eine private Trägerschaft zu erheben. Ein starkes Signal, das nicht unbeachtet bleiben darf!

Bensheim will ein attraktiver Standort für Industrie und Wirtschaft sein? Dann muss die Stadt auch in die Familienfreundlichkeit investieren. Man kann nicht mit den großen Hunden pinkeln wollen und dann das Bein nicht heben können! Eine vernünftige Nachmittagsbetreuung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, die weit über die bloße Betreuung hinausgeht. Sie ist ein entscheidender Faktor dafür, dass Eltern beruhigt arbeiten gehen können, in dem Wissen, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind.

Nicht aus Verantwortung stehlen

Die Eltern haben recht: Die Stadt darf sich hier nicht aus der Verantwortung stehlen. Ein funktionierendes Betreuungssystem ist mehr als nur ein Dienst an der Familie – es ist ein Beitrag zur gesellschaftlichen Stabilität und wirtschaftlichen Attraktivität. Eine Kürzung oder gar ein Ende dieser Betreuungsangebote wäre ein Rückschritt und ein fatales Signal an alle jungen Familien, die sich bewusst für Bensheim als Wohnort entscheiden.

Wenn wir weiterhin ein starker Standort bleiben wollen, dann müssen wir auch stark in die Zukunft unserer Kinder und damit in die Zukunft unserer Stadt investieren.

Und seien wir ehrlich: Eine Stadt, die sich rühmt, modern und familienfreundlich zu sein, darf nicht an der Nachmittagsbetreuung sparen. Hier müssen Nägel mit Köpfen gemacht werden!

Michael Brückmann

Bensheim