Inspektionsübung

Die Gronauer Feuerwehr probt den Ernstfall

Von 
Jeanette Spielmann
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Bei der Inspektionsübung der Feuerwehr Gronau stellten am Wochenende die aktiven Mitglieder der Einsatzabteilung, die Jugendfeuerwehr und die Bambini-Gruppe „Löschpinguine“ ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis. © Thomas Neu

Gronau. Sie können nicht nur feiern, wie zuletzt bei der Gruneme Kerb oder beim alljährlichen Almabtrieb, sie sind auch mit Tatkraft zur Stelle, wenn ein Notfall ihren Einsatz fordert. Damit im Ernstfall dann jeder weiß, was zu tun ist und jeder Handgriff sitzt, wird das in regelmäßigen Übungen trainiert. Am Samstag war die Freiwillige Feuerwehr Gronau komplett in „Arbeitskleidung“ angetreten, denn die jährliche Inspektionsübung stand auf dem Programm.

Wehrführer Uwe Sänger ließ dazu die über 50 Mitglieder der Einsatzabteilung, der Jugendwehr und der Bambini-Gruppe „Löschpinguine“ vor dem Gerätehaus antreten, bevor die Aktiven ihre Übungen starteten. Ergänzt wurde das Feuerwehr-„Personal“ durch die Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung.

Viele Zaungäste dabei

Auch die Zahl der Zaungäste aus der Bevölkerung war wieder groß, ebenso die fachlich interessierten Zuschauer. An vorderster Stelle gehörten dazu Bürgermeisterin Christine Klein sowie vor allem Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn mit seinem beiden Stellvertretern Thomas Strößinger und Jürgen Ritz. Aber auch einige Feuerwehrkameraden aus Zell waren vor Ort und für das Interesse gab es gute Gründe. Denn im Ernstfall werden die Brandschützer aus der Nachbarschaft alarmiert, um den Hilfseinsatz zu unterstützen.

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Das hatte sich erst Ende September beim dramatischen Wohnungsbrand in Bensheim erwiesen, wo die Einsatzkräfte der Bensheimer, Auerbacher, Zeller und Gronauer Feuerwehr mit vereinten Kräften rund 20 Personen aus dem Mehrfamilienhaus retteten. Das war zum Abschluss der Inspektionsübung am Samstag Einsatzleiter Simon Bickel nochmals einen Hinweis auf die gute Zusammenarbeit mit den Zeller Kameraden wert. „Das hat mir sehr gut gefallen“, so Bickel.

Wehrführer Uwe Sänger dankte allen Beteiligten und stellte fest, dass es sich bewähre, wenn viel trainiert werde. Dank sagte er der Kirchengemeinde, die das Pfarrhaus für die Übung zur Verfügung gestellt hatte. Das aktuell leerstehende Gebäude werde im Frühjahr wieder belebt werden, wenn die Pfarrstelle in Gronau nach Monaten der Vakanz wieder besetzt sei.

Eine positive Bilanz am Ende der 90-minütigen Inspektionsübung zog Stadtbrandinspektor Karn, der sich „sehr zufrieden“ nach den drei Übungen der Kinder-, Jugend- und Einsatzabteilung äußerte. Die Übung im Gemeindehaus, bei der ein Kellerbrand angenommen wurde und Menschen im Haus zu retten waren, sei mit einem strukturierten Ablauf bewältigt worden. Bewährt habe sich die in Gronau getroffene Regelung, dass der Lenker des ersten Einsatzfahrzeuges Fahrzeugführer bleibe, während der Einsatzleiter mit dem zweiten Fahrzeug komme und vor Ort informiert werde. Im Gemeindehaus im Einsatz waren die Atemschutzträger, die im verrauchten Treppenhaus und Keller eine Person retten und versorgen mussten. Zwei Personen, die im Obergeschoss waren, wurden über die Leiter aus dem Haus geholt. Zum Einsatz kam ebenso der Tragkraftspritzenanhänger, der in der Gronauer Wehr zur Besonderheit bei der Ausstattung gehört. Denn er wird mit dem Traktor zur Einsatzstelle gefahren, um mit der Wasserversorgung aus dem Meerbach die Löscharbeiten zu unterstützen. Allerdings erwies sich das am Samstag als wenig erfreulich für die Einsatzkräfte, da der Bachlauf wenig Wasser hatte und das Stauenaufgrund der Verschlammung und des unangenehmen Geruchs eine echte Herausforderung war.

20 Bambini-Brandschützer

Auch die Löschpinguine hatten bei ihrer Übung am Gerätehaus mit dem Bachwasser zu kämpfen. Erst wollte die Pumpe nicht anspringen und dann sorgte der mitgeführte Dreck für Störungen beim kontinuierlichen Wasserfluss. Dennoch schafften es die rund 20 Bambini-Brandschützer, das in einer Feuerschale entzündete Feuer zu löschen.

Die aktuell aus fünf Mitgliedern, darunter eines aus Wilmshausen, bestehende Jugendfeuerwehr hatte ihre Übung einige Meter weiter auf dem Bolzplatz hinter der Kirche. Hier waren größere Schläuche und auch das wasserführende Tragkraftspritzenfahrzeug im Einsatz, denn die vorbereitete Feuerstelle war schon etwas größer. Zur Sicherheit wurde eine Wasserversorgung aus dem Hydranten aufgebaut und über die Pumpe des Einsatzfahrzeuges mit dem notwendigen Druck in die Schläuche gepumpt.

Zum Abschluss dankte Bürgermeisterin Christine Klein allen Aktiven, die am Samstagnachmittag ihre Freizeit zur Verfügung stellten. Es sei beruhigend zu sehen, dass die Feuerwehr gut aufgestellt sei und der Ernstfall von klein auf geübt und trainiert werde. Auch erinnerte sie an die Heißausbildung vom vorausgegangenen Wochenende, die sie verfolgt habe und ihren großen Respekt hervorgerufen habe. In völliger Dunkelheit und Rauch bei 300 Grad Hitze den Ernstfall zu üben, sei eine enorme Leistung. Auch im kommenden Jahr soll diese Übungseinheit angeboten werden.

Freie Autorin

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