Businesstreff

Businesstreff in Bensheim: Demokratie fördern, Vielfalt gestalten

Wirtschaftsvereinigung Bensheim (WVB) informierte sich im Café Klostergarten über Ziele und Inhalte des Förderprogramms „Partnerschaft für Demokratie“.

Von 
Jeanette Spielmann
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Im Café Klostergarten erläuterte Andreas Waldenmeier für die Gäste der Wirtschattsvereinigung Bensheim beim Businesstreff das Programm „Partnerschaft für Demokratie“. © Thomas Zelinger

Bensheim. Bereits seit 2015 gibt es das Bundesprogramm „Demokratie Leben“ und seitdem wurde es kontinuierlich weiterentwickelt. In der aktuellen dritten Förderperiode, die von 2025 bis 2032 läuft, ist auch die Stadt Bensheim Teil des Programms, das sich zum Ziel gesetzt hat, Demokratie zu fördern, Vielfalt zu gestalten und Extremismus vorzubeugen.

Mit den aktuell erweiterten Richtlinien wurde das Programm jetzt auf weitere relevante Gesellschaftsbereiche ausgeweitet und speziell auch die Wirtschaft in die Beteiligungsmöglichkeiten eingebunden. Das nutzte am Mittwochabend die Wirtschaftsvereinigung Bensheim (WVB) , ihren Businesstreff im Café Klostergarten zu veranstalten, um sich über das Programm und eventuelle Beteiligungsmöglichkeiten zu informieren. Das freute insbesondere auch Bürgermeisterin Christine Klein, die sich sehr dafür eingesetzt hatte, dass die Stadt in das Programm aufgenommen wird und jetzt auch die örtlichen Unternehmen sich mit Veranstaltungen, Aktionen und eigenen Ideen einbringen können.

Über das Programm selbst und die bereits in Bensheim erfolgten Aktivitäten informierten der Leiter des von der Caritas betriebenen Mehrgenerationenhauses, Andreas Waldenmeier und Magdalena Schumann, die seit Oktober in der eigens für das Programm geschaffenen Koordinierungs- und Fachstelle im Caritaszentrum Franziskushaus arbeitet. Der BA hat darüber vor einer Woche berichtet.

Es war ein eher kleiner Kreis aus der örtlichen Unternehmerschaft, der sich im Café Klostergarten getroffen hatte, aus dem heraus aber eine rege Diskussion entstand, die zusätzlich Ideen für mögliche Angebote hervorbrachte. Denn neben den kaum vorhandenen Informationen über das Programm selbst, stellte sich unter anderem auch die Frage, wie beispielsweise Extremismus überhaupt definiert wird. Dazu könnte man sich durchaus eine aufschlussreiche Vortrags- und Infoveranstaltung vorstellen.

Am Ende stieß das Programm auf eine grundsätzlich positive Einstellung. Es sei „eine gute Idee“, insbesondere wenn mit der Demokratie-Bildung schon in jungen Jahren begonnen werde. Allerdings sah man die Gefahr, dass angesichts der bisherigen Wahlergebnisse nicht mehr so viel Zeit bleibe. „Es hängt alles von der aktuellen Regierung ab“, war zu hören.

Der stellvertretende Vorsitzende der WVB, David Reckeweg-Lecompte, zeigte sich zuversichtlich, dass möglicherweise noch in diesem Jahr eine entsprechende Veranstaltung von der Wirtschaftsvereinigung beantragt und bei einer Bearbeitungszeit von etwa drei Wochen eventuell auch veranstaltet werden könnte.

Denn alle Aktivitäten, die von Schulen, Vereinen oder Organisationen vorgesehen sind, werden finanziell gefördert und unterliegen daher einer inhaltlichen Überprüfung durch die Koordinationsstelle. Pro Jahr stehen dafür in Bensheim 140.000 Euro zur Verfügung. „Das ist viel Geld“, so Waldenmeier. Die verfügbaren Mittel verteilen sich auf Einzelmaßnahmen (60.376 Euro), Öffentlichkeitsarbeit (28.000 Euro) und Personal-/Sachkosten (51.624 Euro).

Bisher wurden davon durch die inzwischen beantragten und zum Teil schon stattgefunden insgesamt 29 Anträge rund 30.000 Euro in Anspruch genommen. Darunter beispielsweise das Begegnungs- und Beteiligungsfest Bensheim West vom vergangenen Wochenende oder die Veranstaltung der „Partnerschaft für Demokratie“ an diesem Freitag (24.) im Parktheater, bei der die verbindende Kraft des Sports im Mittelpunkt steht. Gefördert werden die jeweiligen Aktionen auf der Basis der Teilnehmerzahlen, wobei für jeden Teilnehmer 40 Euro zur Verfügung gestellt werden.

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Deutlich machte Bürgermeisterin Klein, dass es bei diesem Programm vor allem um Prävention gehe. Möglichst frühzeitig ein demokratisches Miteinander zu fördern, trage zu einem friedlichen und respektvollen Umgang in einer vielfältigen Gesellschaft bei. Auch wenn auf entsprechende Nachfrage keine konkreten rechtsgerichteten Straftaten in Bensheim benannt werden konnten, sei Bensheim „keine Insel“, so Klein. Verwiesen wurde dabei auf vergangene Wahlergebnisse und entsprechende Anfeindungen bei der CSD-Veranstaltung in diesem Jahr in Bensheim. Auch die Frage, was noch als Recht auf freie Meinungsäußerung gelten kann oder als rechtsextrem gewertet wird, war ein Thema, das in einer Infoveranstaltung näher beleuchtet werden könnte.

Interessant dürfte in diesem Zusammenhang auch die 1. Demokratiekonferenz im Rahmen des Programms am 1. November in der ehemalige Sanner-Kantine, Schillerstraße 76, in Auerbach sein. Bereits am kommenden Mittwoch (29.) geht es im Franziskushaus ab 19 Uhr um den Austausch von erfahrenen Lokalpolitikerinnen mit interessierten Gästen über die Mitgestaltung in der Kommunalpolitik. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Kommunalwahl im März eine ganz aktuelle Thematik.

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