Bensheim. Es ist eine eher leise Leidenschaft, der sich die Mitglieder des Bensheimer Vereins für Briefmarkenkunde widmen – und dem einen oder anderen mag sie vielleicht auch etwas aus der Zeit gefallen sein. Denn in einer zunehmend digitalen Welt wird der von der Post versandte Brief immer mehr zur Ausnahme und damit auch die Briefmarke.
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An ihrem Reiz für Sammler und Liebhaber haben diese vielfältigen Kunstwerke auf kleinstem Raum aber nach wie vor nichts verloren, denn sie spiegeln neben ihrer Aufgabe als „Postwertzeichen“ immer wieder neue und aktuelle Themen deutscher Geschichte und Kultur wider. Sei es die im Januar herausgegebene Sondermarke 500 Jahre Evangelisches Gesangbuch, die im Februar zum 125. Geburtstag von Erich Kästner erschienene Marke oder die aus der Serie „Sehenswürdigkeiten in Deutschland“ für den März vorgesehene Marke „Der Brocken“.
Frühjahrstauschtag steht als Großereignis an
Diese Vielfalt an Themen bietet jedem Sammler die Möglichkeit, sich seine eigene Spezial-Sammlung aufzubauen und kontinuierlich zu erweitern, wozu auch die Jahreshauptversammlung der Bensheimer Philatelisten in der „Villa Lacus“ am Berliner Ring wieder Gelegenheit bot. Denn es hat Tradition, dass am Ende des offiziellen Teils der Versammlung Vorsitzender Jörg-Ulrich Hübner die aus verschiedenen Quellen erhaltenen oder selbst beigesteuerten philatelistische Präsente verteilt.
Neben dem Rückblick auf das vergangene Jahr und die Ehrung langjähriger Mitglieder stand aber vor allem ein Großereignis des Vereins im kommenden April im Mittelpunkt. Denn der Frühjahrstauschtag des Vereins am 21. April wird in diesem Jahr mit dem 75. Verbandstag des Verbandes der Philatelisten-Vereine Hessen, Rhein-Main-Nahe verbunden sein. Hübner, der außerdem stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes ist, stellte dazu das vorbereitete Programm vor, das bereits am Samstag, 20. April, mit einem interessanten Vortrag zum Thema Knie- und Hüftgelenkersatz beginnt. Dafür konnte Professor Georg Köster gewonnen werden, der als ärztlicher Direktor bei den Schön-Kliniken in Lorsch und als Professor an der Uni Göttingen tätig ist.
Mitgliederzahl des Vereins bleibt unverändert
Dem Vortrag im Bürgerhaus Kronepark in Auerbach wird sich dann ein gemütliches Beisammensein des Vereins für Briefmarkenkunde anschließen, der in diesem Jahr auf sein 75-jähriges Bestehen blicken kann.
Der Sonntagvormittag (21. April) steht im Bürgerhaus Kronepark dann ganz im Zeichen des Großtauschtags, bevor ab 14 Uhr an gleicher Stelle der Verbandstag eröffnet wird. Verbunden ist der Tag in diesem Jahr neben Ehrungen auch mit Vorstandswahlen.
Wie dem Jahresbericht von Hübner zu entnehmen war, blieb die Mitgliederzahl des Vereins wie im Vorjahr unverändert bei 62 Mitgliedern. Diese trafen sich üblicherweise zweimal im Monat in ihrem Tauschlokal im 1. Stock des alten Rathauses in der Auerbacher Bachgasse oder bei den beiden im Frühjahr und Herbst veranstalteten Großtauschtagen im Bürgerhaus Kronepark.
Aber auch externe Veranstaltungen wurden im vergangenen Jahr vom Vorsitzenden, zum Teil in Begleitung von Mitgliedern, besucht. Dazu gehörte die Nationale Postwertzeichen Ausstellung Naposta des Deutsch-Französischen Briefmarkenclubs in Trier, an der sich auch Vereinsmitglied Frank Hauck mit seinen Exponaten erfolgreich beteiligte.
1150 Kilometer für den Deutschen Philatelistentag gereist
Seine Sammlung Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1953 brachte ihm die Auszeichnung Großgold mit Ehrenpreis ein.
Auch der vier Jahre nach Bensheim stattfindende 117. Deutsche Philatelistentag in Bautzen wurde vom Vereinsvorsitzenden besucht. Mit insgesamt für die Hin- und Rückfahrt zurückgelegten rund 1150 Kilometer lag der Veranstaltungsort zwar nicht um die Ecke, doch die Reise habe sich „alleine von den Gesprächen, dem offiziellen Teil und dem kulturellen Angebot in der wunderschönen Umgebung gelohnt“, so Hübner. Etwas näher lagen die besuchten größeren und kleineren Großtauschtage in der näheren und weiteren Region.
Nach dem Kassenbericht von Schatzmeister Uwe Hämel, der von einem im vergangenen Jahr erwirtschafteten kleinen Plus berichten konnte, stand der einstimmigen Entlastung des Vorstandes nichts im Wege und Vorsitzender Hübner konnte die anstehenden Ehrungen vornehmen. Zuvor war es ihm aber wichtig, allen Vorstandsmitgliedern und insbesondere Geschäftsführer Ferdinand Woißyk für die ehrenamtliche Arbeit zu danken. Wie Vorsitzender Hübner ist auch Woißyk seit 37 Jahren im Amt.
Von den insgesamt fünf zu Ehrenden (zweimal für 40 Jahren, dreimal für zehn Jahre) waren mit Helmut Walter und Dietrich Kaßmann aber nur zwei Mitglieder anwesend, die für ihre zehnjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden. Die seit 40 Jahre dem Verein angehörenden Karl Heinz Goll und Elmar Gruber sowie Rudolf Arzberger (10 Jahre) waren aus terminlichen Gründen beziehungsweise Krankheit verhindert.
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