Bensheim. Wie in den beiden vergangenen Jahren starteten am Sonntagnachmittag die 36. Bensheimer Seniorentage mit einer Weinprobe. Eine Wiederbelebung der beliebten Veranstaltungsreihe für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger war es nicht, denn auch in den beiden Pandemiejahren war sie angeboten worden, wenngleich jeweils mit abgespecktem Programm. Wiedererweckt wurde am Sonntag allerdings der Veranstaltungsort im Weingut Mohr auf dem Griesel.
Viele der über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürften zu den Stammgästen der vor zwei Jahre geschlossenen Weinstube gehört haben und waren gerne zu der kurzen „Wiedereröffnung“ gekommen. Nach dem Besitzerwechsel und der Umwandlung in eine GmbH & Co. KG ist von der Winzerfamilie Mohr nur noch Ingrid Boba, Tochter der früheren Seniorchefin Ria Mohr, im Geschäft geblieben und kümmert sich um den Verkauf der Mohr-Weine in der Vinothek.
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Am Sonntag moderierte sie außerdem die Probe der fünf Weine des Weingutes, das vor allem auch in Zeiten des „neuen Weins“ unter Bensheimern eine feste Größe ist. Immer wieder musste am Sonntag die Nachfrage von erwartungsfrohen Kunden nach Federweißer verneint und auf die geschlossene Gesellschaft verwiesen werden.
Offiziell eröffnet wurden die Seniorentage durch Bürgermeisterin Christine Klein, die nach einer Vielzahl an Veranstaltungen am Wochenende um Verständnis dafür bat, dass sie nicht länger bleiben konnte. Zum Auftakt sei sie aber gerne gekommen, denn unter der Federführung von Andrea Schumacher vom städtischen Team Familie, Jugend, Senioren und Vereine sei in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen und Organisationen wieder ein „wunderbares Programm“ zusammengestellt worden. Es biete für jede Interessenslage etwas und verdeutliche die in der Stadt vorhandenen vielfältigen Möglichkeiten.
Ausgeschenkt wurden die Weine von Ingrid Boba, Andrea Schumacher und der städtischen Seniorenbeauftragten Gudrun Frehse, außerdem wurde Schmalzbrot gereicht.
Um den Wein richtig schmecken zu können, empfahl Ingrid Boba die Reihenfolge Auge, Nase, Mund und das „Kauen“ des Weines, damit sich im Mund die Aromen entfalten können. Eingeschenkt wurden der 21er Bensheimer Streichling, ein trocken ausgebauter Riesling, der 20er Gutswein, ein Grauburgunder aus der Lage Paulus und der 21er Cuvee Debüt, eine Mischung aus Muskateller, Kerner, Grauburgunder und Gewürztraminer, der wegen seines fruchtigen, feinherben Aromas besonders gut ankam.
Auch die 2020er Kalkgasse ist ein sehr fruchtiger, feinherber Riesling, was vor allem auf den Boden der besonderen Hanglage zurückzuführen ist, der einen hohen Kalkanteil hat, so Boba. Aus diesem Grund sei die Ernte von der Kalkgasse immer fruchtiger als aus anderen Lagen. Bei der fünften Weinprobe konnten die Teilnehmer zwischen einem Rosé und einem Rotwein wählen. In beiden Fällen handelte es sich um eine trocken ausgebaute Spätburgundertraube mit einer leichten Beerennote. Bei dem Rotwein handelte es sich um einen 2017er Jahrgang, der 18 Monate im Holzfass lagerte.
Die Seniorentage setzten sich am Montag mit einem Line-Dance-Angebot im Mehrgenerationenhaus und einem Mundartnachmittag mit Geschichten und Liedern beim DRK an der Rheinstraße fort.
Am heutigen Dienstag gibt es am Vormittag im Mehrgenerationenhaus in der Klostergasse eine Tablet-Schnupperstunde und am Nachmittag stehen an gleicher Stelle Spiel, Spaß und Unterhaltung auf dem Programm.
Yoga und Stadtspaziergang
Interessant ist am Mittwochnachmittag der Spaziergang vom Fürstenlager über den Sommerweg zum Hochstädter Haus mit Einkehr im dortigen Café, wobei hier auch eine Mitfahrgelegenheit angeboten wird. Gastgeber am Donnerstag ist das Awo-Sozialzentrum in der Eifelstraße, wo vormittags Yoga auf dem Stuhl und bei trockenem Wetter alternativ auch Boule angeboten wird. Ab 14.30 Uhr wird zum Bunten Nachmittag ins Kolpinghaus eingeladen.
Am Freitag (30.), dem letzten Tag im Programm, können beim Stadtspaziergang ab 10 Uhr mögliche neue Eindrücke von Bensheim gesammelt werden, dazu gehört eine Schokoladenprobe im Weltladen. Am Nachmittag geht es dann in den Luxor Filmpalast, dort wird der Kinofilm „Die Vergesslichkeit der Eichhörnchen“ gezeigt.
Aufmerksam machte Andrea Schumacher auf ein neues Angebot für die älteren Bürgerinnen und Bürger der Stadt. In Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat findet jeden Mittwoch von 9 bis 11.30 Uhr im Café Klostergarten im Mehrgenerationenhaus ein Stammtisch für Senioren statt.
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