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Beim BUND Bensheim folgt Volker Massoth auf Andreas Rossa

Von 
Thomas Tritsch
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Nach 21 Jahren als Vorsitzender des BUND Bensheim hat sich Andreas Rossa (Bildmitte) aus dem Vorstand zurückgezogen. Zum neuen Vorsitzenden wurde Volker Massoth (l.) gewählt, seine Stellvertreterin ist Birgit Rinke (2.v.r.). Rechts Kassierer Günter Lissner, vorne die beiden Beisitzer Lydia Kloos und Alexander Bolz. © Thomas Neu

Bensheim. Beim BUND Bensheim endet eine Epoche: Nach etwas mehr als 21 Jahren hat Andreas Rossa nicht mehr als Vorsitzender der Ortsgruppe kandidiert. Der gelernte Bankkaufmann hatte das Amt im Februar 2002 übernommen. Bereits im März 1995 wurde er im Alter von 26 Jahren zum Zweiten Vorsitzenden gewählt. Bei der Hauptversammlung votierten die Mitglieder am Dienstag einstimmig für seinen bisherigen Stellvertreter Volker Massoth als Nachfolger.

Neue zweite Vorsitzende ist Birgit Rinke, vormals Beisitzerin. Günther Lissner bleibt Schatzmeister. Neben Lydia Kloos wurde erstmals auch Alexander Bolz in die Riege der Beisitzer gewählt. Die angekündigte Auflösung des Vereins und seine Weiterführung im Satzungsrahmen des BUND-Landesverbands Hessen wurde bei der Sitzung in der Auerbacher Gaststätte „Weiherhaus“ konsensuell abgelehnt.

Nach einer den Neuwahlen vorgeschalteten Diskussion über die künftige Ausrichtung der 1979 gegründeten Ortsgruppe einigte man sich schnell darauf, zunächst im bisherigen Status als eigenständiger Verein weiterzumachen und die bestehende Satzung bis zur nächsten Vorstandswahl en Detail zu überarbeiten.

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Eines der ausschlaggebenden Argumente war neben des über Jahre bewährten Vorstandsmodells inklusive eigener Kassenführung (unter dem Dach des Landesverbands wäre die Finanzverwaltung ausgelagert) die jährliche Grundförderung von Seiten der Sparkasse Bensheim, die örtliche Vereine pro Mitglied mit einem Euro unterstützt.

Voraussetzung ist ein Sitz im Geschäftsgebiet und eine anerkannte Gemeinnützigkeit, die im Falle einer Angliederung an den Landesverband wegfallen würde, wie es bei der Sitzung hieß. Bei konstant rund 800 Mitgliedern will die Ortsgruppe auf diesen warmen Regen nicht verzichten. Perspektivisch möchte man einen Anschluss an den BUND Hessen aber nicht ausschließen.

Als Andreas Rossa zur Ortsgruppe kam, war die Arbeit der Naturschützer vor allem von Kröten- und Amphibienschutzaktionen (etwa bei Langwaden) sowie – seit 1992 – durch die Pflege eine Streuobstwiese in Auerbach geprägt. 2018 kam ein Froschgarten in Schönberg hinzu. Der politische Diskurs wurde schon damals durch Stellungnahmen zu Bauleitplanungen und umweltpolitisches Engagement begleitet, wie Rossa in seinem Rückblick skizzierte.

Die Bensheimer Ortsgruppe habe von Beginn an eine wichtige Rolle in diesen Prozessen gespielt, und vieles wäre ohne deren Stimme anders verlaufen, betonte er. Beispielhaft nannte er diverse Ausgleichsmaßnahmen für neue Baugebiete und das Veto der Naturschützer gegenüber einer weiteren Verbindungsstraße zwischen Fehlheim und Schwanheim. Auch den mittlerweile auf Eis gelegten Neubau einer Kindertagesstätte für die beiden Ortsteile in einem regionalen Grünzug im alten Neckarbett hatte der BUND kritisch kommentiert.

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Der Erhalt und die Schaffung von Schutzzonen für Tiere und Pflanzen sowie die Bewahrung der Biodiversität seien bereits vor vier Jahrzehnten zentrale Ziele gewesen – allerdings nicht immer von Erfolg gekrönt, wie Rossa in Bezug auf eine sinkende Artenvielfalt und wegfallende Lebensräume unterstrich.

Während seiner Mitarbeit im Vorstand seien ihm ein gutes und konstruktives Miteinander stets wichtig gewesen. Die projektorientierte Arbeit des BUND Bensheim habe viele Früchte getragen und neben der Kommunal- auch bis hinaus in die Kreispolitik Wirkung gezeigt. Auch parteipolitisch war Rossa aktiv. 2012 hatte er als Mitglied der Bensheimer Grünen (damals noch GLB) sein Mandat in der Stadtverordnetenversammlung niedergelegt.

Von seinem Nachfolger und dem neuen Vorstandsteam erhofft er sich frische Impulse für die weitere Arbeit. Die Ortsgruppe sei aktuell sowohl organisatorisch wie auch finanziell gut aufgestellt. Kasse wurde und Vorstand wurden einstimmig entlastet. Auch die lokalen Aktionen dauern an.

Amphibienzaun in Langwaden

Bereits seit 1982 betreut die Ortsgruppe ein Artenschutzprojekt in Langwaden: Auf Initiative der Naturschutzverbände wurde damals ein Amphibienzaun errichtet und aus Naturschutzmitteln des Kreises finanziert.

Volker Massoth kündigte an, dass man im Kontext der zu erwartenden Krötenwanderung wahrscheinlich am kommenden Samstag vor Ort sein werde, je nach Witterung auch bereits früher. Das nächste Treffen im Rahmen der regelmäßigen Monatsrunde findet am 4. April und danach wie gewohnt am ersten Dienstag des Monats im katholischen Pfarrzentrum St. Laurentius statt.

Die Ortsgruppe dankte Andreas Rossa für sein langjähriges Engagement zum Wohle des Natur- und Umweltschutzes. Der Kreisvorsitzende Guido Carl teilte mit, dass auf Beschluss des BUND Bergstraße auch noch eine gesonderte Ehrung von Seiten des Landesverbands zu erwarten sei. Rossa sagte, er werde sich selbstverständlich weiter im Verein engagieren. Zu seiner letzten Hauptversammlung als Vorsitzender kamen auch frühe Weggefährten wie Hannes Pahlke und Florian Böhler nach Auerbach.

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