Ortsbeirat Fehlheim

Bauvorhaben in Fehlheim findet weiter keine Zustimmung

Die geplante Bebauung „Rodauer Straße Nord“ entspreche nicht dem dörflichen Charakter hinsichtlich Dichte und Kubatur. Die Kommunikation mit der Verwaltung sei unbefriedigend.

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Jeanette Spielmann
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bbe, Fehlheim, Grundstück am Ortsausgang an der Rodauer Straße neben Metzgerei Mehl, ,, Bild: Thomas Neu © Thomas Neu

Bensheim. Da keine Beschlussfassungen auf der Tagesordnung standen, war es kein Problem, dass der Ortsbeirat Fehlheim in seiner jüngsten Sitzung mit nur drei von sieben Mitgliedern nicht beschlussfähig war. Die interessierten Bürgerinnen und Bürger waren dagegen wieder zahlreich erschienen, darunter auch einige, die sich in der kommenden Legislaturperiode aktiv engagieren und für die Kommunalwahl am 15. März 2026 kandidieren möchten.

Die Sitzung im Bürgerraum über der Sparkasse hatte vor allem informellen Charakter – einmal zu aktuellen politischen Themen und einmal zum Ergebnis des Bürgerworkshops vom 9. September. Ein nach wie vor schwelendes Thema ist das Bauvorhaben am Ortsrand Richtung Rodau, das für den Ortsbeirat hinsichtlich der geplanten Bebauung, aber auch bezüglich der Kommunikation zwischen Verwaltung und Ortsbeirat unbefriedigend verlief.

Zwar hat das Gremium mit der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im September, bei der der vorhabenbezogene Bebauungsplan „Rodauer Straße Nord“ als Vorentwurf sowie die damit verbundene Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen wurde, die erste Runde dieses Bauleitplanverfahrens verloren, aber es gibt noch zwei weitere Runden, in denen der Ortsbeirat seinen Widerstand deutlich machen kann. Mit dem Beschluss des Stadtparlaments wurde die öffentliche Beteiligung eingeleitet, bei der neben Trägern öffentlicher Belange auch die Bürgerinnen und Bürger zu den Planungen mit Einwänden, Anregungen oder Bedenken Stellung beziehen können.

Nach wie vor vertritt der Ortsbeirat die Meinung, dass die geplante Bebauung sowohl bezüglich der Kubatur und der Dichte nicht dem dörflichen Charakter Fehlheims entspricht. Auch will man sich weiterhin für den Erhalt der auf dem Gelände vorhandenen Streuobstwiese einsetzen.

Auf ein entsprechendes Schreiben des Ortsbeirates an Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert habe es erst nach einem halben Jahr nach mehreren Nachfragen eine Antwort des parlamentarischen Büros gegeben, die sich aber nicht auf die Inhalte, sondern auf die Verfahrensweise bezogen. So habe man dem Schreiben den „Wunsch“ nach einer Antwort nicht entnehmen können, auch sei das nicht üblich. Zu den Hintergründen der Verfahrensweise bezüglich des zuständigen Baudezernats habe man keine Erkenntnis, so die Antwort aus dem parlamentarischen Büro.

Der Ortsbeirat widerspricht den Feststellungen des Vorhabenträgers in der Beschlussvorlage für die Stadtverordnetenversammlung, dass man bezüglich der Planung „dem Ortsbeirat in allen Punkten nachgekommen“ sei.

Deutlich positiver gelaufen sind dagegen beim Neubaugebiet die finalen Ausbauarbeiten bei den Entwässerungsrinnen. Die von den Anwohnern geäußerten Bedenken bezüglich möglicher Erosions- und Abrutschgefahren wurden gehört und „in offener und konstruktiver Diskussion“ mit dem KMB und dem beteiligten Ingenieurbüro im Rahmen eines Ortstermins besprochen. Dafür sagte Ortsvorsteher Stefan Stötzel insbesondere KMB-Geschäftsführer und künftigem Ersten Stadtrat Frank Daum ausdrücklich Dank.

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Hingewiesen wurde vom Ortsvorsteher auf Gedenkveranstaltung anlässlich des Volkstrauertags am 16. November auf dem Friedhof und auf die nächste Ortsbeiratssitzung am 19. November im Dorfgemeinschaftshaus. Dabei wird es dann insbesondere um die Vorstellung des Haushaltsplanentwurfs für das kommende Jahr gehen sowie um die Vorstellung der Kandidierenden für die Kommunalwahl im März.

Bereits am 29. Oktober wird es eine Bürgerinformationsveranstaltung zum Regionalplan geben, zu der Interessierte aus allen Stadtteilen in das Bürgerhaus Kronepark in Auerbach eingeladen sind. Für die Gesamtstadt Bensheim seien demnach 22 Hektar neue Wohnbauflächen, 20 Hektar neue Gewerbeflächen sowie eine Vorhaltefläche als Entlastungskommune für Frankfurt vorgesehen.

Dank einer Spende der Familie Meinert sei inzwischen auch der diesjährige Weihnachtsbaum im Ort gesichert, dessen Anleuchten am Vorabend des ersten Advents (29. November) mit einem kleinen Event im Rathaushof geplant ist. Am 7. Dezember steht der Seniorennachmittag im Programm.

Eine Zusammenfassung des Bürgerworkshops wurde von Michael Könen mit Hilfe von Präsentationsfolien vorgestellt. Er fasste die zahlreichen Vorschläge und Ideen, die am 9. September in der mit interessanten Ergebnissen „sehr guten Veranstaltung“ entwickelt wurden, als gute Ausgangslage für die künftige Arbeit zusammen. Insbesondere ging es bei den Vorschlägen um die Stärkung des Ehrenamtes, die Verbesserung der Kommunikation, die Förderung der Integration und Teilhabe sowie um die Sicherung der Finanzierung von Projekten.

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