Auerbach. Das 60-jährige Bestehen eines Vereins ist etwas Besonderes. 60 Jahre, das trifft in diesem Fall auf die Volkstanzgruppe des OWK Auerbach zu. Gefeiert wurde es gebührend und mit Tänzen am Samstag im Bürgerhaus Kronenpark.
Allzu viele dieser Tanzgruppen gibt es in den Ortsgruppen des Odenwaldklubs nicht mehr und gerade auch deshalb darf man auf den runden Geburtstag stolz sein. Die beliebte Auerbacher Gruppe kennt man durch ihre Auftritte bei Feiern und Festen, auch im Ausland ist sie bereits oft aufgetreten.
Anne Scharf vom Vorstand begrüßte die Gäste und freute sich, dass neben Bürgermeisterin Christine Klein auch Landrat Christian Engelhardt und Bundestagsabgeordneter Michael Meister gekommen waren. Zum Einstieg in den offiziellen Teil präsentierten zehn Tänzer und Tänzerinnen die Mühlenpolka.
Landrat Engelhardt betonte, dass das Tanzen durchaus jung halte. Mit ihren einstudierten Tänzen trage der Verein dazu bei, die hiesige Kultur über die Grenzen hinaus bekannt zu machen. „Das Ehrenamt ist dabei sehr wichtig“, so Engelhardt. Er ermunterte alle ehrenamtlich Engagierten, bei der neu eingerichteten Stelle der Ehrenamtskoordination nachzufragen, wo Förderungen für Vereine möglich seien.
Christine Klein schloss sich den Glückwünschen an. Volkstänze gehörten unbedingt zum Brauchtum und das gelte es zu erhalten, so die Bürgermeisterin. Ein wichtiger Punkt sei ebenfalls, dass es zum Austausch über die Grenzen hinweg komme. „Jeder muss seine Kultur frei leben können“, betonte Michael Meister mit dem Hinweis auf das, was gerade in der Welt, und speziell Europa, passiere. Es sei wichtig, dass jeder Mensch seine Wurzel habe, ergänzte er.
Lobende Worte für die Leistungen der Gruppe gab es ferner von Inge Eckmann, der Kulturreferentin des OWK. „Volkstanz ist Ausdruck der Freude“, sagte sie. Scharf dankte für die vielen, lobenden Worte und Aufmerksamkeiten, die die Gäste dem Verein mitgebracht hatten.
Zum Repertoire der Tänzer und Tänzerinnen gehören zudem Tänze aus Europa, und sogar einige amerikanische hatten sie eingeübt. Während der Feier präsentierten sie unter anderem eine Stampfpolka aus der Schweiz, die Schwedenpolka und Square Dance. Im Rahmen der Feier ließ die Gruppe 60 Jahre Revue passieren und zeigte Bilder von damals bis heute.
Zunächst wurde 1962 eine Jugendvolkstanzgruppe gegründet, bald danach entstanden eine Kinder- und später die Erwachsenenvolkstanzgruppe. Heute treffen sich Tänzerinnen und Tänzer zwischen 18 und 73 Jahren regelmäßig mit ihrem Leiter Dirk Hamel, um Tänze einzustudieren, aber auch aus Freude an den gemeinsamen Übungsstunden. Einige der Mitglieder waren bereits als Kinder oder Jugendliche dabei.
Über Ehrungen freuten sich die Mitglieder der ersten Stunde: Ingrid Schneider, Christel Strößinger, Heide Möbius, Christel Wienhold und Anneliese Koob. Ein großes Lob ging an Tanzleiter Dirk Hamel, der durch einen Umzug bedingt jedes Mal eine lange Strecke fährt, um die Gruppe zu trainieren.
Die OWK-Volkstanzgruppe unternahm in Vergangenheit einige Auslandsreisen und pflegte den kulturellen Austausch mit Schweden, Norwegen, Frankreich, Rumänien, Österreich, Japan und Israel. Dadurch kam es zu einem regen Austausch, auch was neue Tänze betrifft, die man mit nach Hause nahm.
Immer wieder nahmen die Aktiven an Wettbewerben teil. Zudem nahm die Gruppe 2016 am großen Bundesvolkstanztreffen in Berlin teil sowie am Fränkischen Tanzfest in Obernburg. Der Hessentag 2014 in Bensheim war ein weiteres Highlight und direkt vor der Haustür. cf
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