Auerbach. Nach zweijähriger Corona-Pause nahm das Auerbacher Vereinsleben im Vorjahr mit aller gebotenen Vorsicht wieder an Fahrt auf und auch die Öffentlichkeit profitierte bei etlichen Veranstaltungen vom Engagement der Ehrenamtlichen. Auf der gut besuchten Hauptversammlung der Interessengemeinschaft Auerbacher Vereine (IAV) in den Räumen der Freiwilligen Feuerwehr, zu der 14 Vereine ihre Vertreter geschickt hatten, zog der im Vorjahr wiedergewählte Sprecher Ralph Stühling ein durchweg positives Fazit für das Jahr 2022.
Rückblickend erinnerte Stühling an die Feierlichkeiten des Kur- und Verkehrsvereins zum 50-jährigen Jubiläum des Musikpavillons im Kronepark, an das Bachgassenfest, den Neubürgerempfang, den Flohmarkt der TSV-Fußballabteilung und den Weihnachtsmarkt, den er als „großen Erfolg“ bezeichnete. Der IAV-Sprecher sprach von einem „sehr regen Vereinsleben“ und lobte den guten Kontakt zum Stadtmarketing Bensheim.
Während das Bürgerhaus bei der Kinderfastnacht im Februar „aus allen Nähten geplatzt ist“, sei der Neustart der Auerbacher Spaß-Fastnacht bedauerlicherweise nicht auf die erhoffte Resonanz in der Bevölkerung gestoßen, so Stühling.
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Markus Meyer von der Abteilung Auerbacher Kerb zeigte sich enttäuscht über etliche kurzfristige Absagen von Mitwirkenden und registrierte insgesamt ein gewisse „Lustlosigkeit“. Auch brauche es in Zukunft mehr freiwillige Helfer, sonst sei eine ähnliche Veranstaltung nicht mehr zu stemmen“. Seinen Frust machte er mit der Aussage deutlich, es sei ein „Armutszeugnis, dass man bei einer Einwohnerzahl von 14 000 nicht einmal 200 Personen hinter dem Ofen vorlocken kann.“
Nach den Berichten von Rechner Roland Scherer, der Kassenprüfer Reinhard Bauß und Hedi Nungesser und der einstimmigen Entlastung des Vorstands befassten sich die Vereinsvertreter mit dem Terminkalender 2023. Fest gebucht ist der Flohmarkt, den die Fußballer der TSV Rot-Weiß am 25. Juni im Kronepark ausrichten.
Möglicherweise können die Schnäppchenjäger im Sommer ein weiteres Mal auf Jagd nach Trödel, Kitsch und Kunst gehen: Die Cheerleader-Gruppe der TSV sei nicht abgeneigt die Organisation für einen weiteren Flohmarkt zu übernehmen, wie Horst Knop mitteilte. Ein Datum stehe noch nicht fest. Zu berücksichtigen seien die Sommerferien und das Europa-Filmfestival im Kronepark Ende August sowie die parallel stattfindenden Deutschen Minigolf-Meisterschaften.
Ein großes Dankeschön richteten die IAV-Verantwortlichen an die „Spontanhelfer“ zum Auf- und Abbau des Weihnachtsmarktes 2022, die sich auf einen Aufruf in der Lokalpresse hin gemeldet hatten. Die Entscheidung pro Weihnachtsmarkt habe sich als richtig herausgestellt, auch wenn man mit einem etwas abgespeckten Programm und weniger Stadtbetreibern angetreten sei.
Karussell und „Knutschkugel“
Gut angekommen sei das neue Kinderkarussell, eine Süßigkeitenbude („Knutschkugel“) und das Marionettentheater. Dass sich für den Programmpunkt „Jugend musiziert“ nur wenige Teilnehmer gemeldet haben, sei möglicherweise auf ein Missverständnis bei den Anmeldeformalitäten zurückzuführen. Markus Meyer bedankte sich ausdrücklich bei der Stadt Bensheim, die ihren Zuschuss auf 3000 Euro erhöht hat. Die Bedenken über explodierende Stromkosten hätten sich erfreulicherweise nicht bewahrheitet, dennoch will man die Anschaffung von LED-Leuchten ins Auge fassen.
Im kommenden September („nach dem Winzerfest“) wollen sich die Organisatoren mit der Planung und Vorbereitung für den diesjährigen Weihnachtsmarkt am ersten Adventwochenende beschäftigen. Einigkeit herrschte darüber, dass die Standgebühren für die Betreiber nicht erhöht werden, die Marionettenspieler erneut auftreten sollen und ein Karussell gebucht wird. Auch die Auerbahn wird wieder ihre kleinen Gäste durch den weihnachtlich geschmückten Kronepark kutschieren. Pläne, die Bimmelbahn „straßentauglich“ zu machen, sind angesichts der Kosten von rund 10 000 Euro allerdings Zukunftsmusik.
Dass man beim Bachgassenfest 2023 vermutlich auf den Neubürgerempfang verzichten wird, hat seinen Grund in der enttäuschenden Resonanz im Vorjahr. 160 Einladungsbriefe hat die Stadtverwaltung für 2021 und 2022 verschickt, gekommen sind zehn Familien.
Kerb soll ins Zentrum zurück
Erfreuliche Neuigkeiten gab’s von der Kerwe-Abteilung im Kur- und Verkehrsverein. Man wolle dem „Ruf der Bürger“, die Kerb wieder in der Ortsmitte mit Festplatz anzusiedeln, nachkommen, so Markus Meyer. Voraussetzung sei allerdings die Unterstützung von freiwilligen Helferinnen und Helfern, „auch beim Plakate kleben, Thekendienst oder beim Aufbau“.
Der Freitag wird als Tag der Jugend beibehalten: „Der Weg der Traditionsveranstaltung führt vom Kerwe-Schuppen während der Pandemie zurück ins Bürgerhaus.“ Am 22. März, 20 Uhr, soll auf einer öffentlichen Sitzung im Bürgerhaus Kronepark eine Arbeitsgruppe gegründet werden. Die Kerweabteilung lädt alle Interessenten dazu ein.
Über die Nutzung der Räumlichkeiten für Vereine im Alten Rathaus berichtete abschließend Ralph Stühling. Zwar sei die Schule dort mittlerweile ausgezogen, dafür belege die Hochstädter Stadtteildokumentation vorübergehend einige Räume. Die Buchung im Bürgerhaus Kronepark erweise sich ebenfalls weiter als schwierig. So seien im April – ohne Osterfeiertage – von 25 Tagen bereits jetzt 23 Tage fest gebucht: hauptsächlich von Vereinen, dazu kommen vier private Feiern,
Hedi Nungesser, Vorsitzende des Gesangvereins Liedertafel teilte mit, dass man auch in diesem Jahr mangels Helfer auf ein Grillfest verzichtet. Die IAV beabsichtigt laut Stühling die Neuanschaffung eines Kühlschranks für den Musikpavillon und eines Banners für den Weihnachtsmarkt.
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