Bensheim. Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot ausging, sich an der Alten Faktorei in der Innenstadt zu versammeln – und zwar mit prall gefülltem Münzbeutel (Scheine sind auch okay), um Gutes zu tun. Nun braucht es in Bensheim keinen Kaiser Augustus, der mal kurz vor Jesu Geburt durchzählen ließ, wer da alles in seinen Landen heimisch ist.
Hier reicht es meistens aus, wenn Harry Hegenbarth mit seinem Showmaker-Team kurz vor den Feiertagen zum lustigen Beisammensein bittet. Genauer gesagt: Zur „unglaublichen Geschenkeversteigerung“. Schon zum 18. Mal sammelte er auf diese unterhaltsame Weise Geld für einen guten Zweck.
Der Erlös wandert wie immer komplett in den Topf, aus dem ein Weihnachtfest für wohnungslose und hilfsbedürftige Menschen vom Straßensozialdienst des Diakonischen Werks sowie dem Förderverein Hilfen für Wohnungslose organisiert und finanziert wird.
Mit dabei: Schmuck, Gutscheine, Bier und mehr
Termin in diesem Jahr ist der Samstag, 9. Dezember. Ab 11 Uhr kommen wieder große, kleine, verrückte, ausgefallene, wertvolle und schöne Präsente unter den berühmten Hammer. Ein kurzer Auszug, was in den vergangenen Jahren im Angebot war: Kaffeeautomat, Goldschmuck, Gutscheine, ein Jahr Eis umsonst in einer lokalen Eisdiele, Spielzeug, 100 Freikarten für die Kinderfahrgeschäfte beim Weihnachtsmarkt, Weihnachtsbäume – und ein Fass Bier. Schließlich kann für das Fest der Liebe ein wenig flüssige Nervennahrung in vertretbaren Dosen nicht schaden.
„In Zusammenarbeit mit dem Bensheimer Einzelhandel, der Gastronomie und vielen Unternehmen werden bis zu 250 Geschenke an das Publikum meistbietend versteigert. Auf die Besucherinnen und Besucher warten an der Alten Faktorei wieder viele Schnäppchen“, betont Hegenbarth. Seine Empfehlung: warm anziehen und die letzten Geschenke vor Weihnachten ergattern. Für warme Getränke ist auf dem Weihnachtsmarkt gesorgt. Gemeinsam mit Florian Schmanke wird der Bensheimer Agenturchef die Open-Air-Auktion moderieren.
Das Engagement der Truppe ermöglicht Wohnungslosen und Hilfsbedürftigen einen Nachmittag in schön dekoriertem Ambiente einschließlich Weihnachtsmenü. Während der Hochphase der Corona-Pandemie musste zwar ein alternatives Format gefunden werden. Aber grundsätzlich können mehr als 200 Menschen verköstigt werden.
Für jeden Gast gibt es zudem ein kleines Geschenk. Mit Live-Auftritten wird die Veranstaltung musikalisch umrahmt, darüber hinaus wird die Weihnachtsgeschichte vorgelesen. Unternehmen und Einzelhändler, die noch ein Geschenk beisteuern möchten, können ihr Präsent bei der Tourist-Information der Stadt Bensheim (Hauptstraße 53, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10 bis 13 Uhr und Montag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr) oder im Büro von Showmaker abgeben (Hasengasse 6, gegenüber der Musikschule, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr).
Lieber ein großes Geschenk, als viele kleine
Im Sinne der Auktion wird ein großes Geschenk anstatt vieler kleiner empfohlen. Wichtig ist außerdem, dass man nicht erkennen kann, was sich darin verbirgt. „Das Geschenk sollte neuwertig sein“, so die Organisatoren. Für den Auktionator muss unbedingt ein Zettel mit den Angaben zur Geschenkart, dem Wert und dem Stifter beigelegt werden.
Wer keine Möglichkeit hat, sein Geschenk zu bringen, kann anrufen unter Telefon 06251/9851460 oder die Social-Media-Kanäle von Showmaker für weitere Informationen besuchen – die Spende wird dann rechtzeitig zur Versteigerung abgeholt.
Die Aktion ist wie jedes Jahr eingebettet in den Bensheimer Weihnachtsmarkt. Dieser wird am Donnerstag (30.) um 17.30 Uhr auf dem Marktplatz im Schatten der LED-glänzenden Fichte eröffnet. Wobei vom Schatten um diese Uhrzeit wenig zu sehen sein wird.
Dafür kann man sich, wenn man sich hinter die Weihnachtsbaum-Fichte locken lässt, den Schorschblick in voller Schönheit genießen und zu einem Bummel ins kleine Budendorf ansetzen. Geöffnet ist der Weihnachtsmarkt bis Mittwoch, 20. Dezember, von Sonntag bis Donnerstag von 11.30 bis 20 Uhr, freitags und samstags bis 21 Uhr.
Hoffnung auf ein Weihnachtswunder
Damit kann Bensheim sich immerhin rühmen, einen täglich geöffneten Budenzauber auf die Beine zu stellen. Das gelingt selbst größeren Städten über einen so langen Zeitraum nicht zwangsläufig. Die haben dann dafür aber mutmaßlich eine geöffnete Stadtbibliothek ohne Wasser- und Dachschaden (wobei man natürlich nicht so genau weiß, was im Neumarkt-Center baulich alles im Argen liegt).
Aber das eine hat mit dem anderen selbstredend nichts zu tun – und die Hoffnung auf ein Weihnachtswunder dürfte sich nach aktuellem Kenntnisstand sowohl für die Bücherei als auch für die demnächst unplugged betriebene Immobilie nicht erfüllen.
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