Musiktheater

Den Flying Pickets fliegt im Bensheimer Rex der Beifall zu

Die britische Band begeistert ihre Fans in Bensheim mit ihrem A-cappella-Gesang und Show-Einlagen.

Von 
Thomas Wilken
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Die Flying Pickets begeistern mit A-cappella-Gesang im Musiktheater Rex. © Thomas Wilken

Bensheim. Die „Flying Pickets“ sind auch so eine unkaputtbare Band aus den 80er Jahren. Musikalisch ist der Fünfer, der allerdings der Originalformation von 1982 nicht mehr gleicht, mit Frontmann Andy Laycock immer noch voll auf der Höhe. Er begeistert weiter seine Fans im Musiktheater Rex. Doch die sind in überschaubarer Zahl zur „40th Anniversary Tour“, auf der das Quintett mit einiger Verspätung zu Gast ist, gekommen.

Laycock ist mit Startdatum 1999 der „Älteste“ unter den später Hinzugekommenen. Und einer von insgesamt 27, die seit Gründung am Mikrofon standen und stehen. Mit seinen vier Kollegen, Chris Brooker, Henrik Wager, Martin George und Simon John Foster macht er den Auftritt zu einem Gesamterlebnis jenseits der Musik. Da können sich andere Vokalartisten noch eine Scheibe abschneiden.

"Only You" beförderte die "Flying Pickets" zu Beginn ihrer Karriere in den Olymp

Denn die Fünf bieten nicht einfach nur A-cappella-Musik. Sie sind auch begabte Entertainer, die wissen, wie man ein bekanntes Lied, das nur vokal vorgetragen vielleicht ein wenig dröge wäre, zu einem Ereignis macht. Damit schafft es die Truppe, ihre Fans – die in den vorderen Reihen sitzen – trotz der etwas geringeren Menge mitzureißen und zu begeistern.

Das hat auch mit dem „einen“ Song zu tun, der die Band gleich zu Beginn ihrer Karriere 1983 in den Olymp beförderte: „Only You“ von Yazoo auf non-instrumentale Weise läuft auch heute noch im Radio rauf und runter. Bis es so weit ist, müssen die Zuschauer natürlich ein bisschen warten, denn das Beste kommt logischerweise immer zum Schluss. Aber dann vielumjubelt.

Das Konzert bietet eine Reise durch viele Jahrzehnte Rock, Pop, Funk, Rap, Soul und vieles mehr. „You’ve got the music in you“ von den New Radicals und „Let me entertain you“ von Robbie Williams mit ein paar anderen Versatzstücken bilden den Anfang der Zeitreise. Begeistert aufgenommen wird Simon Fosters „Roxanne“-Interpretation im Duo. Dem Police-Sänger wird später mit dem „Englishman in New York“ noch einmal gehuldigt.

Die "Flying Pickets" liefern Musik und Show

Schon nach einer Dreiviertelstunde geht’s in die Pause. Nicht ohne den typisch englischen Spruch vorauszuschicken, dass die Band umso besser anhört, je mehr Bier die Zuschauer intus habe. Doch die Sprit-Dröhnung braucht keiner, es reichen die fünf Stimmen. Die setzen ihren Siegeszug mit weiteren Highlights fort. Da ist mal Stevie Wonder zu hören, dann Justin Bieber, es geht ganz weit in die Zeit zurück zu den Beatles oder zu Paul Simon mit „Graceland“.

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„Smoothly Inside So Strong“ ist ein Erfolg der Pickets von 1991. „Hold Back The River“ von der noch aktuellen Scheibe 2019 „Only Human“ dreht die Zeitmaschine wieder zurück in die Gegenwart. Das Quintett weiß, wie man die Gäste mitreißt. Es gibt nicht nur Musik, sondern auch Show. Da merkt man die Theatervergangenheit der Originale von 1982. Denn damals hatten die Mitglieder einer Theatergruppe die Idee, sich nach den mobilen Streikposten der englischen Bergarbeiter zu benennen.

Andy Laycock, inzwischen mit Wahlheimat in Heidelberg, streut mit seinem sehr guten Deutsch immer wieder ein paar Infos zu den einzelnen Songs ein. Von ihm ist auch zu erfahren, dass die Rückmeldungen auf die vorherige Original-Tour zum 40-jährigen Bestehen so gut waren, dass die Band einfach beschloss, diese noch einmal zu recyceln – mit Erfolg.

Freier Autor Freier Journalist für Tageszeitungen im südlichen Kreis Bergstraße und Odenwaldkreis

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