Kommentar Wir sollten hinterfragen, was unsere Kleider anrichten

Große Umweltbelastung, hoher Ressourcenverbrauch und schlechte Arbeitsbedingungen. Mehr Menschen sollten Secondhand-Klamotten kaufen, fordert Alena Kuhn.

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Alena Kuhn
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Mannheim. Ein dünnes T–Shirt im Schrank. So unscheinbar – und doch braucht man so viel, um es herzustellen. So viel Wasser, Energie, Chemikalien. Vielleicht hat ein Kind aus Bangladesch daran gearbeitet, unfreiwillig. Aber Hauptsache, man besitzt dieses T–Shirt. Gekauft für fünf Euro in einem Fast–Fashion–Laden. Wenn es nicht mehr gefällt, landet es im Müll. „Was soll´s? Die fünf Euro.“

Wer das macht, hat die echten Kosten nicht im Blick – die Kosten für die Umwelt und die Menschen, die dahinterstecken.

Bekleidungsindustrie

Secondhand: So kann man seine Altkleider in Mannheim verkaufen

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Denn das Produzieren von neuen Klamotten belastet unsere Umwelt erheblich. 15 Badewannen Wasser: So viel braucht man für die Herstellung einer Hose. Ist es das wert, wenn große Firmen in Indien dieses Wasser für ihre Baumwollfelder nutzen, auf Kosten der Familie im Haus nebenan, die weniger zu trinken hat? Lohnt sich das T–Shirt, wenn das übrige Wasser durch Chemikalien verschmutzt wird? Oder, wenn dieses Oberteil einmal über den gesamten Globus gereist ist und dabei Treibhausgase in die Luft bläst, die den sowieso schon gefährlichen Klimawandel noch mehr vorantreiben.

Secondhand ist nicht nur ökologischer, sondern auch günstiger

Das alles wirkt sich vor allem auf die Regionen aus, in denen die Kleider gefertigt werden. Und das sind hauptsächlich Schwellen– und Entwicklungsländer. Warum? Weil man den Arbeiterinnen und Arbeitern dort vergleichsweise weniger Lohn zahlen kann.

Klar kann man so auch ein Kleid produzieren, das für 1,60 Euro in einem Billig–Onlineshop angeboten wird. Obwohl dadurch möglicherweise fehlende Sicherheit, Kinder– und Zwangsarbeit in Kauf genommen werden.

Wir sollten die Handarbeit, die die Arbeiterinnen und Arbeiter in unsere Kleidung gesteckt haben, auf jeden Fall mehr wertschätzen. Eine gute Alternative ist: Secondhand kaufen und verkaufen. Das spart Ressourcen, Wasser und Energie. Die Umwelt wird nicht belastet. Kein Arbeiter muss unter schlechten Bedingungen ein neues Kleidungsstück nähen. Und günstig ist es meist auch noch.

Volontariat

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