Mannheim. Bei vielen Dingen dieser Welt und besonders der Kultur sind die Meinungen strikt geteilt: Denn, wie die Kölner sagen: Jeder Jeck es anders. Die einen hören Heavy Metal mit kreischenden Männerstimmen leidenschaftlich gern, während andere sich die Ohren zuhalten; ähnlich verhält es sich mit der Oper, vor der manche auf die Knie gehen und andere lieber ganz wegbleiben. Und was noch die Comic-Kultur und besonders das Genre der Superhelden angeht: Da rümpft mancher die Nase und findet die Geschichten hanebüchen, während andere sich als echte Fans der Druckwerke wie der daraus folgenden Kinofilme erweisen.
Was die Superhelden im Einzelnen betrifft, so gibt es Diskussionen darüber, welche mehr oder weniger sinnvoll, überzeugend und konsequent wirken. Raj beispielsweise, einer der hochbegabten Nerds aus der TV-Serie „The Big Bang Theory“, findet namentlich Aquaman nicht gut, weil der das Wasser trinken müsse, in dem auch Fische nicht nur schwimmen, sondern, nun ja: ihre Notdurft verrichten. Aber dieser Wassermann ist ohnehin nachgeordnet, wenn man an Heroen wie Super- oder Batman denkt. Der Erstgenannte ist schon wörtlich der schlechthin überlegene Übermensch, der kulturgeschichtlich auf eine Idee von Friedrich Nietzsche zurückgeht.
Diese Woche kommt nun ein weiterer Film ins Kino, der den 1938 im US-amerikanischen Original erschienenen Supermann feiert, und dazu gibt es auch von Seiten Beifallsbekundungen, von denen man es nicht unbedingt erwartet hätte. Die Deutsche Post nahm den Film zum Anlass, um eine Briefmarke mit der makellosen Kunstfigur herauszugeben. Im Streit um die besten Helden möchte man allerdings nicht Stellung beziehen. Denn falls Sie es nicht wussten, das Unternehmen hat auch schon Ausnahme-Wesen wie Hulk, Black Widow, Iron Man, Captain Marvel und Black Panther ins Markenbild gesetzt. Superman war überfällig – und der Bat-Fledermaus- sowie der Spider-Spinnen-Mann folgen sicher auch noch irgendwann.
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Bergsträßer Anzeiger Plus-Artikel Zeitzeichen Superman zum Aufkleben
Auch über Superhelden lässt sich streiten, meint unser Kolumnist. Die Post dagegen legt sich fest und würdigt den wohl bekanntesten mit einer Briefmarke.