Mannheimer Kunsthalle

„Die Neue Sachlichkeit": Infos und Quiz zur Ausstellung in der Kunsthalle

„Die Neue Sachlichkeit - Ein Jahrhundertjubiläum“ ist eine der wichtigsten Ausstellungen der Kunsthalle Mannheim. Wir haben nützliche Infos zusammengestellt

Von 
Martin Vögele
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Es wird alles für die große Ausstellung "Die neue Sachlichkeit" in der Mannheimer Kunsthalle vorbereitet. © Kunsthalle/HG Esch

Mannheim. Es ist eine der wichtigsten Kunstausstellungen in den kommenden Monaten im deutschsprachigen Raum: „Die Neue Sachlichkeit - Ein Jahrhundertjubiläum“, heißt die Schau in der Mannheimer Kunsthalle.

Damit blickt die Kunsthalle Mannheim nach eigener Einschätzung „auf die unzweifelhaft bekannteste wie auch bedeutendste Ausstellung in ihrer über 100-jährigen Geschichte zurück.“ Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um diese Schau:

Das Werk von Arno Henschel "Dame mit Maske" wird in der Mannheimer Kunsthalle während der Ausstellung "Die neue Sachlichkeit" gezeigt. © Kunsthalle Mannheim

Wie ist die Geschichte der "Neuen Sachlichkeit"?

Ein Kreis schließt sich: Unter dem Titel „Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus“ fasste der damalige Leiter der Kunsthalle Mannheim, Gustav Friedrich Hartlaub, anno 1925 in einer Ausstellung die führenden Vertreter einer Strömung zusammen, welche die Abbildung der nüchternen Wirklichkeit in den Vordergrund rückte.

George Grosz Werk: "Porträt des Schriftstellers Max Hermann-Neiße" ist ebenfalls Teil der Ausstellung "Die neue Sachlichkeit" in der Mannheimer Kunsthalle. © Kunsthalle Mannheim

Die „Neue Sachlichkeit“ wurde zum Kunstbegriff für diese Stilrichtung und, mehr noch: für eine ganze Epoche. „Die Neue Sachlichkeit - Ein Jahrhundertjubiläum“ titelt nun eine Ausstellung, die ab 22. November in der Mannheimer Kunsthalle zu sehen sein wird und bis in den Frühling des 100. Jubiläumsjahres fortdauert.

Wann und wo genau findet die Jubiläumsausstellung statt?

„Die Neue Sachlichkeit - Ein Jahrhundertjubiläum“ ist von 22. November bis zum 9. März 2025 in der Mannheimer Kunsthalle, Friedrichsplatz 4, 68165 Mannheim, zu sehen.

Noch einmal zurückgeblickt: Was wurde bei der wegweisenden Schau von 1925 in Mannheim gezeigt?

Die 1920er Jahre waren von politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs geprägt – und auch eine Zeit des kulturellen Aufbruchs. Die Ausstellung von 1925 zeigte etwa 32 Künstler mit rund 130 Gemälden - unter anderem von Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Heinrich Maria Davringhausen, Adolf Erbslöh, Ernst Fritsch, Nicolas Gluschenko, Ernst Haider, Wilhelm Heise, Karl Hubbuch, Alexander Kanoldt, Walter Schulz-Matan, Carlo Mense, Anton Räderscheidt, Rudolf Schlichter, Georg Schrimpf, Georg Scholz und Niklaus Stoecklin.

Und heute, wie ist die Jubiläumsschau aufgebaut und was gibt es dort zu sehen?

Die Ausstellung gliedert sich laut Kunsthalle in verschiedene Themenbereiche, bei denen das damalige Ausstellungskonzept hinterfragt und auch kritisch ergänzt wird. So etwa war 1925 keine einzige Künstlerin vertreten, obwohl deren Schaffen in den 1910er- bis 1930er-Jahren ebenfalls als wesentlicher Beitrag zur neusachlichen Malerei gewertet werden müsse. Gleichzeitig werde das politische Klima des aufkommenden Nationalsozialismus thematisiert. Insgesamt präsentiert die Kunsthalle circa 200 Arbeiten von annähernd 100 Künstlerinnen und Künstlern - nationale und internationale Leihgaben ebenso, wie Exponate aus der eigenen Sammlung.

Das Bild von Anita Rée "Halbakt vor Feigenkaktus". © Hamburger Kunsthalle

Welche Rolle spielt dabei die Erstausgabe von 1925?

Der Ausstellungsteil „Rückblick“ wird sich mit der Entstehungsgeschichte der Stilrichtung wie auch der Genese der Ausstellung und deren Protagonisten von 1925 befassen, so die Kunsthalle. Als zentrale Akteure stehen hier Franz Roh und Gustav Friedrich Hartlaub im Fokus. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die 1925 in Mannheim gezeigten Gemälde gerichtet. Dieser detaillierte Blick erfolgt vor allem in digitaler Form, da viele der gezeigten Objekte heute entweder zerstört, nicht ausleihbar oder unauffindbar sind.

Wer hat die Jubiläumsschau kuratiert?

Die Kuratorin ist Kunsthistoriker Inge Herold, stellvertretende Direktorin der Kunsthalle. Für die kuratorische Assistenz zeichnen Manuela Husemann und Gunnar Saecker verantwortlich.

Gibt es ein begleitendes Veranstaltungsprogramm?

An der Kunsthalle selbst gibt es eine ganze Reihe von Sonderveranstaltungen und öffentlichen Führungen zur Jubiläumsschau.

Außerdem nehmen zahlreiche Mannheimer Institutionen – von Nationaltheater oder Reiss-Engelhorn-Museen über das Cinema Quadrat bis zum Technoseum - die Ausstellung bereits seit Anfang September zum Anlass, um unter dem Motto „Die 1920er-Jahre in Mannheim“ bis zum 9. März 2025 Veranstaltungen anzubieten. Die Bandbreite reicht von Ausstellungen, Konzerten und Lesungen über Theater, Oper, Film, Führungen, Vorträge und Symposien bis hin zu Partys. Das vollständige Programm findet sich im Internet unter www.1920er.art.

Was gibt es in der Kunsthalle außerdem zu sehen?

Im Zuge des Jubiläumsjahres zeigt die Kunsthalle vom 20. September bis zum 12. Januar 2025 in den Räumen des Graphischen Kabinetts etwa auch die Ausstellung „hart & direkt – Zeichnung und Graphik der Neuen Sachlichkeit“.

Wie sind die Öffnungszeiten des Kunstmuseums?

Geöffnet ist dienstags sowie donnerstags bis sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr, mittwochs von 10 bis 20 Uhr. Am ersten Mittwoch im Monat ist von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Montags bleibt die Kunsthalle geschlossen.

Was kostet der Eintritt?

Der Eintritt zur Kunsthalle beträgt regulär zwölf Euro, ermäßigt zehn Euro. Die Abendkarte gibt es für acht Euro, die Familienkarte für 20 Euro. Die Jahreskarte kostet 30 Euro, für Studierende 15 Euro. Öffentliche Führungen (60 Min.) gibt es für sechs Euro. Unter 18 Jahren ist der Eintritt frei.

Der Einlass ist ebenso jeden ersten Mittwoch im Monat im Rahmen der MVV Kunstabende von 18 bis 22 Uhr frei.
Führungen können unter Tel 0621/293-6423 (montags bis freitags 9 bis 12 Uhr) oder per E-Mail an besucherservice@kuma.art gebucht werden.

Achtung: Ab dem 22. November gelten geänderte Preise, der reguläre Eintritt kostet dann 14 Euro, der ermäßigte zwölf Euro, die Familienkarte 24 Euro, das Abendticket zehn Euro und die Jahreskarte 45 Euro (für Studierende 20 Euro).

Karten können auch im Online-Ticket-Shop der Kunsthalle (www.kuma.art) erworben werden.

Auf welche Weise komme ich am besten zur Kunsthalle?

Die Kunsthalle liegt gut erreichbar am Friedrichsplatz im Zentrum der Stadt.
Wer mit dem Auto anreist und von der Autobahn oder der Kurt-Schumacher-Brücke kommt, folgt der Beschilderung „Kunsthalle Mannheim“. Parkplätze befinden sich in der Tiefgarage „Kunsthalle“ unter dem Friedrichsplatz.

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Vom Hauptbahnhof Mannheim aus ist das Museum in rund zehn Minuten fußläufig zu erreichen. Die Straßenbahnlinien 3, 4, 5 und 6 sowie die Buslinien 60 und 63 fahren die Haltestelle „Kunsthalle“ an, die etwa zwei Gehminuten vom Museum entfernt ist.

Ist der Zugang barrierefrei?

Der Besuch der Kunsthalle ist für mobilitätseingeschränkte Besucherinnen und Besucher nahezu barrierefrei möglich, so das Museum. Einzig im Jugendstilbau ist ein kleiner Teil nicht für Rollstuhlfahrende zugänglich. Auch steht eine geringe Anzahl manuell bedienbarer Rollstühle zur kostenlosen Ausleihe zur Verfügung (eine vorherige Reservierung ist jedoch nötig). In der Tiefgarage „Kunsthalle“ stehen fünf Behindertenparkplätze zur Verfügung.

Wo gibt es weitere Infos?

Die Kunsthalle ist telefonisch unter schon genannter Rufnummer 0621/293-6423 oder per E-Mail an info@kuma.art zu erreichen. Die Homepage findet sich unter www.kuma.art. Dort kann auch die Broschüre zur Ausstellung im pdf-Format heruntergeladen werden.

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