Mannheim/Heidelberg. Insgesamt 72 Filme überwiegend junger Filmschaffender aus aller Welt im Hauptprogramm, dazu zwei Preisverleihungen an etabliertes Filmpersonal, die französische Kamerafrau Agnès Godard sowie den dänischen Filmemacher Nicolas Winding Refn, und außerdem weitere Preise für die nach Meinung der Fachjurys besten Beiträge aus dem 16 Filme umfassenden Wettbewerb „On the Rise“: Das sind die Rahmendaten des 72. Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg, das von 16. bis 26. November in Kinos der Festival-Städte über die Leinwände geht.
Filmfestival Mannheim-Heidelberg: 23 Filme stehen auf dem Programm
Einen besonderen Gast, der zumal hierzulande noch wesentlich prominenter ist als die geehrten Filmschaffenden, gibt es außerdem: Der auf Theaterbühnen ebenso wie im Kino oder Fernsehen präsente Lars Eidinger kommt am 17. November zum Festival, um in Heidelberg über (seine) Schauspielerei zu sprechen und danach noch seine „Anti-Disco“ vorzustellen.
Alles das listet das am Freitag veröffentlichte Programmheft auf. Die Festivalverantwortlichen stellten es zudem auf einer Pressekonferenz im Cinema Quadrat in Mannheim vor, das einer der Vorführorte ist. 23 Filme des Gesamtprogramms laufen nach Auskunft von Festivaldirektor Sascha Keilholz als Deutschlandpremieren in den Kinos der Festivalstädte; 19 Beiträge sind auch online zu sehen.
Infos zum 72. Festival
- Karten gibt es ab 6. November im Vorverkauf unter www.iffmh.de/tickets, ebenso in den Tourist-Informationen in Mannheim (Willy-Brandt-Platz 5) und Heidelberg (am Hauptbahnhof).
- Einzelkarten kosten regulär 12 Euro (Festivalpass: 80 Euro, ermäßigt 50 Euro).
- Spielstätten – in Mannheim: Stadthaus N1, Cineplex, Atlantis, Cinema Quadrat, Kunsthalle, Alte Feuerwache; in Heidelberg: Luxor, Gloria, Karlstorbahnhof.
Und die gezeigten Filme – mit Ausnahme von denjenigen, die im Rahmen der Retrospektive zum Thema „Method Acting“ oder als Hommage an die zwei geehrten Filmschaffenden Agnès Godard und Nicolas Winding Refn gezeigt werden – feierten ihre Uraufführungen kürzlich auf einem der großen und wichtigsten Filmfestivals.
Filmfestival Mannheim-Heidelberg bietet weibliche Sicht zum Abschluss
Den in Schwarzweiß gedrehten Eröffnungsfilm „Day of the Fight“ hat Jack Huston inszeniert, ein Enkel des legendären John Huston, der mit Filmen wie „African Queen“, „Moby Dick“ oder „Misfits“ Filmgeschichte geschrieben hat. Wie schon in den Vorjahren gibt es mit dem „Centre Piece“ wieder einen Film, den das Festival besonders hervorhebt, in diesem Jahr die schwule Liebesgeschichte „All of Us Strangers“, von der Keilholz sagt, es werde von ihr noch viel die Rede sein, und zwar nicht nur auf dem Festival.
Ebenso wird auch wieder ein besonderer Schlusspunkt gesetzt mit dem zur „Closing Night“ gezeigten Film „Sisterhood“; Keilholz sagt, er bilde mit seiner weiblich-feministischen Perspektive einen Gegenpol zu den zuvor erwähnten Filmen, die in klassischer oder fantastischer Weise männlichen Perspektiven verpflichtet seien.
Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg mit zahlreichen Gästen
Zahlreiche Gäste aus dem Filmgeschäft werden erneut zum Festival erwartet – Produzenten, Schauspieler, Regisseure, Kameraleute –, um nach den Vorführungen über die Filme zu sprechen. Als „Ort für kulturelle Begegnung“ bezeichnet Keilholz das Festival. Das Programm sei divers, werde aber nicht nach besonderen Quoten zusammengestellt.
Erstmals werde es nach einzelnen Filmvorführungen auch einige Performances geben, mit denen die Ausführenden auf die Filme reagierten. Das führt den Grundgedanken der Reihe „Facing new Challenges“ fort, die auch dieses Jahr filmische Kunst jenseits des gewohnten Erzählkinos präsentieren will.
Neu ist auch die Sektion „Film-scapes“, die serielle, essayistische und dokumentarische Formate umfasst. Im Übrigen stehen mit dem Wettbewerb und der Nebenreihe „Pushing the Boundaries“ aber wieder gewohnte Kategorien im Zentrum. Und ebenso bewährt hat sich das Kinderfilmfest, das in diesem Jahr neun Beiträge umfasst.
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